Hintergrund:
Die Stadt Aschaffenburg sucht geeignete Kunstprojekte für Verkehrskreisel, und hat den Solarverein angefragt sich zu beteiligen. Der Solarverein hat gemeinsam mit der Bauverwaltung nach Standorten gesucht, die unverschattet sind. Gewünscht war eine Kombination aus Solarstromproduktion und Stromeinspeisung (tagsüber), und modernen, sparsamer LED-Illumination (nachts).
Der Verkehrskreise Würzburgerstr. / Bayreutherstr. „ATU-Kreisel“ wurde gemeinsam als der geeignetste Kreisel ausgewählt (einstimmig Vollversammlung).
Rückblick: Der Solarverein Aschaffenburg e.V. (gemeinnützig):
Der Verein wurde nach einem Aufruf von Oberbürgermeister Dr. Reiland im Jahr 2000 gegründet. Ursprüngliche Gründungsmitglieder sind im Wesentlichen an regenerativen Energien interessierte und engagierte regionale Betriebe sowie vereinzelte Bürger.
Ziel des Vereins ist die Förderung von regenerativen Energien (insbes. Photovoltaik). Der Verein errichtet auch gemeinnützige, Energieerzeugungsanlagen auf öffentlichen Standorten und bietet aber vor allem Beratung, Informations- und Erfahrungsaustausch.
Vereins-Demoanlagen: Kaffee am Herstallturm u. Hefner-Alteneck-Schule (Schenkung des Vereins).
Vorentwürfe - Solarwürfel:
Viele vorhergehende Entwürfe wurden aus verschiedenen Gründe wie Wartungsaufwand, Invest-Kosten, Anfälligkeit, Verkehrseinpassung u.a. verworfen (selbstleuchtende Solarblume, Drehgestelle, Obelisk u.v.w.m.).
Der Würfel ist dagegen ein einfacher klarer Körper, der v.a. mit Standard-PV-Modulen umgesetzt werden kann und verkehrsrechtich unbedenklich ist.
Position Solarverein:
Im Jahre 2013 besteht keine Notwendigkeit für Werbung für PV-Anlagen auf Dächern. Diese sind zwischenzeitlich in allen Variationen zu sehen.
Die Zukunft der regenerativen Energien liegt in der Einbeziehung geeigneter Fassaden für die Solarstromgewinnung – auch bei Schwachlicht, wie auch schon von Hermann Scheer gefordert wurde (vgl. Doku-Film: „Die 4. Revolution“). Durch die stark gesunkenen Modulpreise stehen nun auch Flächen mit „schlechter“ Ausrichtung wie West und Ost zur Verfügung.
Der Würfel soll nicht nur ein Kunstprojekt sein, sondern soll beispielhaft zeigen, wie PV-Module sich in verschiedenen Ausrichtungen an Gebäudefassaden integrieren lassen. Er verbindet diese Andeutung von Fassaden-Modulen mit der Idee der intelligenten Netzeinbindung und dem Stromverbrauch durch effiziente Techniken direkt im Objekt (hier: LED-Beleuchtung).
Kosten:
Kosten Solarverein:
Dank deutlichen Rabatten durch Mitgliederfirmen konnten die Kosten von weit über 40.000,-€ auf ca. 36.000,-€ gesenkt werden (= Gesamtangebot für Stahlbau, PV-Module, Wechselrichter, Blitzschutz, LED-Anlage mit RGB-Steuerung, Gesamtmontage inkl. aller Elektroanschlüsse);
Der Solarverein wird versuchen, mit weiteren Spenden die direkten Vereins-Kosten zu senken.
Kosten Stadt Aschaffenburg:
Die Stadt übernimmt den Aufwand für:
? das Fundament erstellt die Stadt Aschaffenburg in Eigenleistung (Tiefbauamt).
Eine evtl. noch sichtbare Oberkante des Betonsockels wird ggf. verkleidet (angedacht Verkleidung: „Haibacher Blaue“ – ein sehr beständiger Stein für Fundamente und Sockel, vorhanden aus der alten Kasernenmauer;
? die Grünpflege nach eigenen Wünschen (bestehende unveränderte Eigenleistung)
? den Unterhalt (die Stadtwerke übernimmt als Dienstleister den Unterhalt im Rahmen des Lichtpunktvertrages - Sonderanlagen).
Der Strom der PV-Module wird in das Netz der AVG eingespeist und gemessen.
Eine Vergütung erfolgt nicht.
Die Versorgung und Steuerung für die Illuminierung der Würfelkanten durch moderne LED-Kanten erfolgt über das Netz der Straßenbeleuchtung
Verkehr:
Die Verträglichkeit des „Solarwürfels“ in Bezug auf Verkehrsfragen wurde vom Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz und dem Solarverein gemeinsam mit dem Straßenverkehrswesen und dem Tiefbauamt (Verkehrsicherungspflicht) abgestimmt. Dies gilt für Verkehrsfragen am Tage, als auch für den LED-Beleuchtungsfall - nachts.
Ganz besonderes Augenmerk wurde auf die Vorsorge gelegt. Verkehrsstörungen durch Sonnenreflek-tionen wird durch ein nahezu reflektionsfreies Frontglas vorgebeugt.
Hinweistafel:
Der Solarverein plant in Abstimmung mit dem Baureferat eine kleine Hinweistafel auf dem westlichen Gehsteig (neben ATU-Gebäude). Hier soll sowohl die Idee des Solarwürfels, als auch der Solarverein erläutert bzw. vorgestellt werden. Die Vereinsfirmen verzichten dabei auf eine Werbegelegenheit für das eigene Unternehmen.
Dank:
Der Solarvereins-Vorstand dankt für die gute Zusammenarbeit zu den Problemlösungen mit dem Team des Baureferates und den besonders beteiligten Vereins-Firmen Elektro-Braun, Elektro-Schork, PV5, AVG, u.a.;
Anlagen:
Projekt-Maße:
Verkehrskreisel Würzburger/Bayreuther Str. („ATU-Kreisel“)
„ATU-Kreisel“ i.d. Würzburger Str. (unterer Kreisel)
(Würzburger-Bayreuther-Kulmbacher-Str.)
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