Die Gesamtabfallmenge aus kommunalen Sammlungen in der Stadt Aschaffenburg nahm im vergangenen Jahr um 691 t ab.
Im letzten Jahr wurden 13.380 t Abfall aus Aschaffenburg im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt verbrannt und 477 t auf den Deponien Rothmühle und Wirmsthal abgelagert; die Differenz zur erfassten Abfallmenge ergibt sich durch die Veränderung der Lagermenge auf der Müllumladestation der GBAB. Im Vergleich zum Jahr 1989 beträgt die Restmüllmenge heute noch ca. 17,6 % (vgl. Anlage 1).
Bereich Hausmüll/kommunale Sammlungen:
Die Menge der zu verwertenden Abfälle nahm im vergangenen Jahr um 629 t auf 24.386 t ab (vgl. Anlage 2).
Zu nennenswerten Steigerungen kam es lediglich bei Bioabfall um 111 t. Durch die neu eingeführte kommunale Sammlung der Weihnachtsbäume ergab sich lediglich eine Mengen-verlagerung von bisher direkt an den Recyclinghöfen und der GBAB angelieferten Mengen.
Nennenswerte Rückgänge ergaben sich bei Papier um 233 t (bei gleichzeitig deutlich zunehmendem Volumen), bei Kunststoffen/Verbunden um 139 t und bei Bauschutt um 174 t (nach einer Steigerung um 235 t im Vorjahr).
Im Bereich der Schadstoffsammlung lag die Erfassungsmenge bei 85 t. Der eingeschlagene Weg der stationären Schadstofferfassung im Recyclinghof Fürther Straße bewährt sich und wird von den Bürgern und Gewerbebetrieben sehr gut angenommen.
Die Bedeutung der beiden Recyclinghöfe als Möglichkeit, wo Bürger und gewerbliche Anlieferer nahezu alle Abfälle abgeben können, bewegt sich trotz der Corona-bedingten Einschränkungen auf stabil hohem Niveau (vgl. Anlage 3). 157.471 Anlieferer (9.936 mehr Anlieferungen, als im Vorjahr) nutzten dieses komfortable Entsorgungsangebot im vergangenen Jahr und lieferten jeweils durchschnittlich 66,08 kg Abfälle an (146,4 kg/Ew*a).
Die bisher als nicht verwertbar bezeichnete Menge an Haus- und Sperrmüll nahm um 62 t ab. Die direkt an der Müllumladestation angelieferte Gewerbeabfallmenge ging um 256 t zurück (vgl. Anlage 1).
Erhebliche Aufwendungen verursachen weiterhin die wilden Abfallablagerungen im Stadtgebiet. 1 bis 2 Mitarbeiter sammeln ganzjährig ca. 150 - 200 t Abfall ein. Sofern Hinweise auf den Abfall-erzeuger gefunden werden, erhält dieser unmittelbar eine Rechnung und der Vorfall wird zur Anzeige gebracht.
Die Gesamtabfallmenge (Abfälle zur Verwertung und zur Beseitigung) im Hausmüllbereich nahm im vergangenen Jahr vor allem durch die Corona-bedingten veränderten Lebensumstände um 691 t ab.
Die Verwertungsquote im Hausmüllbereich liegt bei 68,5 % (2020 ca. 68,9 %, 1991 ca. 40 %). Unter Berücksichtigung der Schlacke- und Altmetallverwertung im GKS beträgt die Verwertungsquote ca. 80 %. Nach der Definition des am 01.06.2012 in Kraft getretenen Kreislaufwirtschaftsgesetzes gilt auf Grund des hohen energetischen Wirkungsgrades des GKS von 63,4 % inzwischen auch der verbrannte Haus- und Sperrmüll als energetisch verwertet, wodurch sich nach LfU eine Verwertungsquote von 108 % errechnet.
Kommunale Abfälle
In erheblichem Umfang konnten insgesamt 11.465 t kommunale Abfälle (Grünabfall, Papierkorbabfälle, Rechengut aus dem Klärwerk, Straßenkehricht, Sinkkasteninhalte, Sandfanggut und Klärschlamm) einer Verwertung zugeführt werden (vgl. Anlage 4).
Der kommunale Klärschlamm wird nach der Trocknung in der Klärschlammtrocknungsanlage ebenfalls einer energetischen Verwertung im GKS zugeführt und ersetzt dort Steinkohle.
Recyclinghofladen
Der Umsatz der Recyclinghofläden konnte sich aufgrund der zeitweiligen Corona-bedingten Ladenschließung und Einschränkungen während der Öffnung nur um 1.569 € auf 130.096 € erholen. Nach wie vor bestätigt das ansonsten hohe Niveau und die Kundenzufriedenheit jedoch diesen seit 16 Jahren beschrittenen Weg, bei dem
- tatsächliche Abfallvermeidung erfolgt
- Bürger mit knappem Budget sich Dinge anschaffen können, die sonst nicht leistbar wären
- und der Abfallgebührenhaushalt durch vermiedene Entsorgungskosten und zusätzliche Einnahmen doppelt entlastet wird
Entsorgungssystem und Gebühren
Zu Recht werden von Bürgern und Gewerbebetrieben neben dem Leistungsumfang und dem Service vor allem auch die Gebührenhöhe kritisch betrachtet.
Im vergangenen Jahr mussten die Abfallentsorgungsgebühren in der Stadt Aschaffenburg um durchschnittlich 5,9 % erhöht werden und liegen damit noch knapp unter den bis vor 15 Jahren geltenden Gebühren.
Den bisherigen Erfolg hoher Recyclingquoten bei hohem Servicestandard und moderaten Gebühren verdanken wir vor allem der Bereitschaft fast aller Bürger, sich an diesem etablierten System praktizierten Umweltschutzes aktiv zu beteiligen und nur mit deren Beteiligung werden auch die zukünftigen Herausforderungen bewältigt werden können. Das weltweite Reduktionspotential der Abfallwirtschaft beträgt ca. 2,8 Mrd. t CO2-Äquivalente bei einem gesamten CO2-Ausstoß von 36 Mrd. Tonnen (2019).