Im Zuge des Klimawandels treten u. a. Starkregenereignisse verstärkt auf. Dabei kommt es in lokal begrenzten Gebieten zu kurzzeitigen, sehr heftigen Niederschlägen, die zu Sturzfluten und Überflutungen führen und erhebliche Personen- und Sachschäden verursachen können.
Zur Überprüfung der Hochwassersituation in Aschaffenburg wurde im Juni 2023 ein Audit „Überflutungsvorsorge – Hochwasser und Starkregen“ durchgeführt.
Die Vorstellung der Ergebnisse erfolgte am 10.10.2023 im PVS.
Die Untersuchung zeigt, dass Aschaffenburg gut auf häufige (10-jährige) und 100 – jährige Hochwasser vorbereitet ist. Die Daten zu Hochwasser aus Starkregen werden jedoch- anderes als beim Flusshochwasser- nicht systematisch erfasst und beruhen lediglich auf den Erfahrungen der beteiligten Verwaltungsmitarbeiter und Rettungskräfte.
Während des Audits wurde deutlich, dass eine Starkregengefahrenkarte bzw. eine Fließwegekarte für das Stadtgebiet fehlt, um gefährdete Bereiche zu lokalisieren und zu visualisieren. Diese Karte wäre Grundlage für eine fundierte Information der Bevölkerung, die entsprechende Selbstschutzmaßnahmen vornehmen könnte, sowie ein Hilfsmittel für die Rettungsdienste und den Katastrophenschutz.
Außerdem ist die Erstellung des Sturzflutenkonzepts Bestandteil der Aschaffenburger Klimaanpassungsstrategie. Im Handlungsfeld Wasser wird die Maßnahme Starkregenmanagement somit aufgegriffen und in Umsetzung gebracht.
Mit Beschluss vom 10.10.2023 wurde die Verwaltung beauftragt, die Erstellung von Starkregengefahrenkarten und Fließwegekarten vorzubereiten.
Dazu wurde u. a. Kontakt zu Kommunen aufgenommen, die bereits über Starkregengefahrenkarten verfügen, das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg einbezogen und das Einzugsgebiet für die Gefahrenberechnung unter den Fachämtern abgestimmt.
Der Freistaat Bayern stellt eine Förderung von 75% für die Erstellung eines „Integralen Konzeptes zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement“ in Aussicht. Das WWA Aschaffenburg hat bereits eine Aufnahme der Stadt Aschaffenburg in das Förderprogramm veranlasst.
Eine belegbare Kostenschätzung für die Erstellung der Karten liegt noch nicht vor. Da die Förderung auf eine Summe von 150.000 € begrenzt ist, beabsichtigt die Verwaltung einen Förderantrag über 200.000 € zu stellen. Der städtische Anteil läge dabei bei 50.000 €.
Es ist davon auszugehen, dass die Planungsleistung für die Stadt Aschaffenburg und die relevanten Einzugsgebiete weniger als 200.000 € kosten wird und somit auch der städtische Anteil geringer ausfallen würde.
Vorgesehen ist, das Aschaffenburger Sturzflutenkonzept mit Starkregenrisikokarte bis zum Ende des Jahres 2024 auszuschreiben und Angebote einzuholen.
Mit dem Beschluss des Stadtrats zur Erstellung der Karten entstehen Kosten. Im Haushalt der Stadt Aschaffenburg für 2024 sind 50.000 € unter der Haushaltsstelle 0.6101.6588 eingestellt. Die Gesamtsumme muss jedoch vorfinanziert werden, die Kämmerei ist über den Mehrbedarf informiert und wird dies im Nachtragshaushalt abbilden. Folgekosten entstehen voraussichtlich während der Erarbeitung der Planung und nach deren Fertigstellung.
Beispiel einer Starkregengefahrenkarte, Stadt Wuppertal
(Quelle: https://www.wuppertal.de/microsite/geoportal/topicmaps/contentseiten/starkregengefahrenkarte.php)
Geplantes Einzugsgebiet für die Gefahrenberechnung: