Der Omnibus-Betriebskostenvergleich soll den teilnehmenden Verkehrsunternehmen die Möglichkeit geben, durch den Vergleich von Kosten, Erlösen und Leistungen ihre Wirtschaftlichkeit zu verbessern.
In der Sitzung des Werksenates vom 23.09.2004 wurde eine Auswertung des Omnibusbetriebskostenvergleiches (OBKV) der Jahre 1997 bis 2003 vorgestellt und eine jährliche Berichterstattung in Folge angekündigt. Entsprechend wird über die jeweiligen Ergebnisse jährlich berichtet.
Im Vergleich mit 12 bayerischen Unternehmen, die in ihrer Größe und Struktur in etwa vergleichbar sind, ist der Verkehrsbetrieb Aschaffenburg bereits seit dem Jahr 2004 das Unternehmen, welches den Kostendeckungsgrad alljährlich am deutlichsten steigern, bzw. den Kostendeckungsgrad auf einem überdurchschnittlich hohem Niveau verstetigen konnte.
Teilnehmer OBKV:
? Augsburg
? Lindau
? Bayreuth
? Coburg
? Garmisch-Partenkirchen
? Passau
? Schweinfurt
? Würzburg
? Aschaffenburg
? Landshut
? Erlangen
? Fürth
Im Betrachtungszeitraum von 1997 bis 2012 hat sich der Kostendenkungsgrad von 45,5 Prozent im Jahr 1997 auf 66,2 Prozent im Jahr 2012 mit am besten im Vergleich dieser Unternehmen entwickelt.
Im Jahr 2004 lag der Kostendeckungsgrad in Aschaffenburg erstmals über dem Durchschnitt aller 12 Unternehmen.
Diese Entwicklung konnte in den folgenden Jahren weiter fortgeführt werden.
2012 konnten die sehr guten Ergebnisse der vergangenen Jahre erneut bestätigt werden. Der durchschnittliche Kostendeckungsgrad aller Unternehmen liegt mit 51,60 Prozent auf einem stabilen Niveau.
Die Gesamterlöse sind von 5,118 Mio. € im Jahr 2003 auf 6,568 Mio. € im Jahr 2012 um rund 28,3 Prozent gestiegen, obwohl im gleichen Zeitraum Zuschüsse im Bereich der Kooperationsförderung ersatzlos gestrichen wurden, sowie Kürzungen bei Ausgleichszahlungen für Schüler- und Auszubildende vorgenommen wurden.
Im Zeitraum von 2003 bis 2012 haben sich die gesamten Aufwendungen nur um ca. 4 Prozent, von 9,546 Mio. € auf 9,927 Mio. €, erhöht.
Selbst die gestiegenen Kosten für Personal, Betriebsmittel, Versicherungen usw. wie auch die enormen Investitionen (ROB, DFI, Busbeschleunigung, neue Busse usw.), die über die Abschreibungen das Ergebnis belasten, konnten durch eine kontinuierliche Optimierungen kompensiert und somit auf einem annähernd gleichen Niveau gehalten werden.
Der jährliche Gesamtaufwand untergliedert sich im Wesentlichen in die Bereiche Fahrdienstleistungen, Betriebsmittel, Umlagen, Kapitalkosten und Sonstige. Mit rund 50 Prozent ist der Fahrdienst (Personalkosten) erwartungsgemäß am kostenintensivsten, gefolgt von den Betriebsmitteln sowie den Kapitalkosten.
Die Umsatzerlöse stammen in erster Linie aus den Fahrgeldeinnahmen und werden durch die Vermietung von Reklameflächen und den sonstigen Umsatzerlösen (z.B. Werkstattleistungen) komplettiert.
Konstant hohe Fahrgastzahlen sowie eine kontinuierliche, angemessene Erhöhung der Fahrscheintarife stabilisieren hierbei die Beförderungserlöse.
Der Zuschussbedarf konnte im Zeitraum 2002, von 4,576 Mio. € auf 2,702 Mio. € im Jahr 2012, das entspricht ca. 1,9 Mio. Euro, oder 41 Prozent, gesenkt werden.
Anzumerken ist, dass Aschaffenburg mit einer Fremdvergabequote (Verkehrsleistungen, die nicht durch den Verkehrsbetrieb bzw. die SVG erbracht werden) von 0,2 Prozent den Linienverkehr, im Gegensatz zu den meisten anderen Verkehrsunternehmen, nahezu vollständig mit eigenem Personal und eigenen Bussen erbringt.
Des Weiteren ist anzumerken, dass der Vergleich ausschließlich zwischen kommunalen Verkehrsunternehmen erfolgt ist, somit also der Vergleich mit dem sogenannten bestpraktizierenden Verkehrsunternehmen (Best Practice) nicht möglich ist.
Ein direkter Vergleich innerhalb der zwölf Verkehrsunternehmen ist nur bedingt aussagekräftig, da die Strukturen und Aufgaben sowie die Einbindung in die Verkehrsverbünde sehr unterschiedlich ausgeprägt sind.
Erkennbar ist jedoch bei allen Unternehmen der gestiegene Kostendruck in Verbindung mit rückläufigen Schülerzahlen. Der Rückgang der Schülerzahlen ist allerdings nicht so stark ausgeprägt, dass hierdurch Spitzenlasten abgebaut und somit Einsparungen realisiert werden können.
Eine analytische Kostenermittlung und Kostenbewertung durch PWC/Wibera wurde im Rahmen der Betrauung durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Ist-Kosten die von PWC analytisch ermittelt wurden, die höchstens ausgleichsfähigen Kosten nicht überschreiten und der Verkehrsbetrieb als „vergleichbar gut geführtes Unternehmen“ beurteilt wurde. Dies beinhaltet auch den Vergleich mit dem bestpraktizierenden Unternehmen.
Erforderlich wurde dies um Konformität bezüglich des im Querverbund vorgenommenen Verlustausgleichs des Verkehrsbetriebes mit den vom EuGH aufgestellten Kriterien herzustellen.