Agenda21-Projektgruppe Umweltbildung; - Zwischenbericht


Daten angezeigt aus Sitzung:  8. Sitzung des Umwelt- und Verwaltungssenates, 06.11.2013

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Umwelt- und Verwaltungssenat 8. Sitzung des Umwelt- und Verwaltungssenates 06.11.2013 ö Beschließend 9uvs/8/9/13

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

In der Sitzung vom 20.06.2012 hat der Umwelt- und Verwaltungssenat die Einrichtung einer Agenda21-Projektgruppe beschlossen (Teilnehmer siehe Anhang 1). Aufgaben und Ziele der Projektgruppe sind,
?        die Umweltbildungsangebote der verschiedenen Träger in Aschaffenburg zu koordinieren, weiter zu entwickeln und falls erforderlich zu ergänzen und neue Zielgruppen zu erschließen
?        die Angebote gut in der Öffentlichkeit zu präsentieren
?        zu klären, ob es in Aschaffenburg seitens der Vereine und Verbände Bedarf für die Errichtung einer Umweltstation gibt, die auch eine stärkere räumliche Vernetzung der verschiedenen Umweltbildungsträger und -angebote ermöglicht.

Die Projektgruppe hat sich im März 2013 zum 1. und seitdem zu 2 weiteren Workshops sowie einer gemeinsamen Exkursion getroffen.
Im Folgenden werden die Ergebnisse der bisherigen Arbeit dargestellt.

Aktuelle Umweltbildungsangebote
Um abschätzen zu können, welche Anbote an Umweltbildungsveranstaltungen derzeit in Aschaffenburg nutzbar sind, haben die Teilnehmer der Projektgruppe ihren Verein/ihre Institution sowie ihre Aktivitäten in der Umweltbildung vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass bereits ein von den Themen her sehr vielfältiges Angebot vorhanden ist, das dazu auf viele nach Alter gestaffelte Zielgruppen ausgerichtet ist (vgl. Anhang 2). Allerdings war den Akteuren untereinander und auch den Teilnehmern, die Umweltbildung nachfragen, z.B. JUKUZ oder Schulen, nicht die ganze Palette der Angebote bekannt, sondern jeweils nur ein Teil des Gesamtprogramms. Eine gemeinsame Bewerbung der verschiedenen Aktivitäten fand bisher nicht bzw. nur in Ansätzen statt.
Durch den Austausch und die gemeinsame Erhebung der vorhandenen Angebote in den Projektgruppen konnten sich die Teilnehmer, die Umweltbildung nachfragen, nun einen guten Überblick verschaffen.
Durch die Gespräche entstanden zwischen den Anbietern, die bisher hauptsächlich für sich alleine gearbeitet haben, erste Absprachen zu künftigen Kooperationen.

Um das umfangreiche Angebot auch der Öffentlichkeit gut zu präsentieren, bedurfte es zunächst einer Klärung, welche Kriterien für die Angebote gelten sollen, die gemeinsam beworben werden sollen. Um auch den kleineren Vereinen Zugang zur gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit zu ermöglichen, wurden die Anforderungen eher allgemein gehalten: Die Veranstaltungen müssen weltanschaulich und politisch neutral sein, öffentlich zugänglich, sowie das Thema von allgemeinem Interesse (als Abgrenzung zur persönlichen Beratung).
Die Palette der Themenfelder wurde ebenfalls eher breit ausgelegt, und orientiert sich hierbei an der Definition des Bayerischen Umweltministeriums: zur Umweltbildung gehören neben den klassischen Themen Wasser, Boden, Luft, Natur  auch gesunde Ernährung, Klimawandel, Regenerative Energien, Nachhaltige Entwicklung und globale Verantwortung etc.


Engere Vernetzung der Anbieter und der Angebote
Um Know-How, Räumlichkeiten, Materialien und Gerätschaften effektiver zu nutzen, wird eine engere Kooperation zwischen den einzelnen Teilnehmern der Projektgruppe angestrebt. Wichtige Punkte für die künftige Zusammenarbeit sind:


a. Kommunikation untereinander
Es wurden Vorschläge herausgearbeitet, wie sich die Mitglieder der Projektgruppe bzw. auch weitere Anbieter von Umweltbildung untereinander besser vernetzen und informieren können:
Als Möglichkeit wurde neben dem klassischen E-Mail-Verteiler die Kommunikation über eine Mailingliste mit definiertem Adressatenkreis oder eine Newsgroup (Diskussionsforum bei einem externen Forenanbieter mit beschränktem Teilnehmerkreis) diskutiert.  Alle Anbieter von Umweltbildung in der Stadt Aschaffenburg sollten zukünftig bei Interesse am internen Informationsaustausch teilnehmen können. Für die technische Umsetzung wird noch Unterstützung durch einen EDV-Experten benötigt.


b. Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
Die vorhandenen Medien für die Bewerbung von Veranstaltungen wurden hinsichtlich ihrer Eignung für die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit bewertet.

Allen zugänglich sind die lokalen Medien wie Tageszeitungen (Main-Echo und FAZ), sowie Radio Primavera und TV touring sowie die Möglichkeit, Flyer oder Programme zu drucken.
Die Bürgerzeitung hingegen steht nur für Veranstaltungen, bei denen die Stadt Aschaffenburg Mitveranstalter ist, als Werbeplattform zur Verfügung.

Im Internet sind bereits Portale vorhanden, die von allen Umweltbildungsanbietern genutzt werden könnten:
?        das Bildungsportal Aschaffenburg,
?        das Jugendnetzwerk und
?        der Veranstaltungskalender der Stadt Aschaffenburg.
Hierbei würden keine zusätzlichen Kosten entstehen, allerdings muss die Eingabe von Veranstaltungen in das Bildungsportal über einen registrierten Nutzer erfolgen, dies könnte beispielsweise über das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz abgewickelt werden. (je nach Anzahl der Veranstaltungen kann dies jedoch zu personellem Mehrbedarf führen). Auch sind beim Bildungsportal die Anforderungen an die Veranstaltungen etwas strenger gefasst.
Die Umweltbildungsträger müssen entscheiden, welches Portal sie für die einzelnen konkreten Veranstaltungen nutzen.
Die Portale sprechen jeweils unterschiedliche Zielgruppen an: Erwachsene, die Bildungsangebote suchen, Kinder und Jugendliche für Veranstaltungen aller Art, Aschaffenburger Bürger mit Veranstaltungen aller Art.

Nachteilig gesehen wurde, dass kein zentral zugängliches Portal für alle Umweltbildungsangebote existiert, was allerdings mit einem hohen Aufwand für die Einrichtung und Pflege eines neuen weiteren Portals verbunden wäre.
Deshalb sollten auf jedem Portal die Links zu den anderen Portalen zu finden sein, ebenso auf der Seite „Umweltbildung“ der städtischen Homepage.

Soziale Netzwerke (Facebook o.ä.) zu nutzen, zeigte sich die Projektgruppe derzeit eher verhalten.


c. Bedarf an gemeinsamer Infrastruktur

Lern- und Erfahrungsorte (z.B. Biotope)
Der Bedarf an gemeinsam nutzbaren Lern- und Erfahrungsorten für die Umweltbildung wurde festgestellt. Die Lern- und Erfahrungsorte sollen exemplarisch für bestimmte Biotop-Typen sein, möglichst wohnortnah und gut öffentlich zugänglich sein (ÖPNV-Erreichbarkeit).

Einige Mitglieder der Projektgruppe bilden eine Arbeitsgruppe, die gemeinsam eine Liste mit geeigneten Lern- und Erfahrungsorten erstellt, die von allen Umweltbildungsanbietern genutzt werden kann.


Räume, Materialien, Geräte, … zur gemeinsamen Nutzung

Verfügbarkeit und Nutzungsbedingungen verschiedener vorhandener städtischer Räumlichkeiten, die für die Umweltbildung geeignet sind und die von Vereinen genutzt werden können, wurden aufgezeigt.
Bestimmte Anforderungen und Ausstattungen, die in der Umweltbildung benötigt werden, deckt das derzeit vorhandene Raumangebot aus Sicht der Projektgruppe jedoch nicht ab. Es fehlt beispielsweise ein zentral gelegener Raum für wechselnde Ausstellungen, ein ganzjährig nutzbarer naturnaher Seminarraum („Grünes Klassenzimmer“, „Umweltlabor“) mit angeschlossenem Materiallager,  und evtl. angrenzendem Ausstellungsraum sowie Lagermöglichkeiten für einen Fundus an Geräten, die für Kurse und Untersuchungen im Freien benötigt werden.

Von den Umweltbildungsträgern gewünscht wird zudem ein gemeinsam zu nutzender Fundus an Materialien und Geräten (z.B. Bestimmungsbücher, Ferngläser, Binokulare, Kescher, Spaten, „Waldkoffer“, etc.). Wichtig hierbei ist, dass es einer verantwortlichen Person bedarf, die die Materialien verwaltet, sichtet, Defektes ersetzt oder repariert, etc. Diese Person muss eine gewisse Fach- und Sachkenntnis bezüglich der eingesetzten Geräte besitzen.





Ausblick:
Die erarbeiteten Vorschläge müssen nun in den folgenden zwei Sitzungen durch die Projektgruppe Umweltbildung gewichtet werden und in eine Empfehlung an den Stadtrat fließen. Außerdem sollen Vorschläge zur Trägerschaft einer engeren Zusammenarbeit erarbeitet werden und Möglichkeiten der Finanzierung der von der Projektgruppe empfohlenen Maßnahmen aufgezeigt werden. Hierzu gehört auch der personelle Aufwand.
Diese abschließenden Workshops sind für die erste Jahreshälfte 2014 geplant.

Anhang 1:
Agenda21-Projektgruppe Umweltbildung  


Teilnehmer

Vereine:        

Bund Naturschutz                
Landesbund für Vogelschutz                
Archäologisches Spessart-Projekt        
Gesellschaftsklub Fidelio        
Reservistenkameradschaft Schweinheim        
Heimat- und Geschichtsverein Schweinheim                
Obst- und Gartenbauverein Schweinheim        
Bienenzuchtverein Schweinheim        
Pfadfinder St. Georg – Verein für Jugendpflege        
Umweltbeauftragte der Schulen        
Landwirtschaft        
Arche Armin        
       

Verwaltung:                
               
Oberbürgermeister Klaus Herzog        
Bürgermeister Werner Elsässer        
Referat 2        
Garten- und Friedhofsamt        
Forstamt                
Stadtplanungsamt                
Naturwissenschaftliches Museum        
JUKUZ                
Volkshochschule                
Bildungsbüro                

Fraktionen:
               
CSU-Fraktion                
SPD-Fraktion                
Bündnis 90 / Die Grünen                
UBV-Fraktion                
FDP-Fraktion                
Kommunale Initiative KI                
               
               
               
               
               
               

Anhang 2:

Übersicht über die Umweltbildungsangebote in Aschaffenburg

.Beschluss:

Der Zwischenbericht zur Agenda21-Projektgruppe Umweltbildung wird zur Kenntnis genommen.

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 31.03.2015 17:02 Uhr