Bericht zu den Umsetzungsmaßnahmen Landschaftsplan; - Außenbereichskonzept (Statistik) - Ankündigung Einweihung Landschaftsfenster - Baumpflanzungen Tränkgasse - Baumpflanzungen Adlerstraße - Nilkheimer Mainwiesen


Daten angezeigt aus Sitzung:  6. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates, 15.07.2014

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Planungs- und Verkehrssenat 6. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates 15.07.2014 ö Beschließend 11pvs/6/11/14

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

1. Anlass

Zur Umsetzung des Landschaftsplanes wurde 2008 der referatsübergreifende Arbeitskreis „Umsetzungsmaßnahmen Landschaftsplan“ eingerichtet.

Ziel ist die Umsetzung des landschaftlichen Leitbildes „Grünes Rad“, dessen zentralen Maßnahmen sind:
- die Entwicklung eines Schutzgebietsnetzes,
- die Entwicklung eines zusammenhängendes Grünflächensystems und
- die Verknüpfung zu einem Biotopverbund

Hierzu hat der Landschaftsplan eine Reihe von Einzelmaßnahmen zur Realisierung vorgeschlagen.

Aufgabe des Arbeitskreises ist es konkrete Einzelmaßnahmen auszuwählen, zu priorisieren und daraus umsetzbare Projekte zu entwickeln.
Für die operative Maßnahmenumsetzung steht jährlich ein Betrag von 10.000 € im Haushalt zur Verfügung.

Die Ämter Bauordnungsamt, Forstamt, Garten- und Friedhofsamt, Sachgebiet Liegenschaften, Stadtplanungsamt, Tiefbauamt und Amt für Umwelt – und Verbraucherschutz sowie die Referate für Finanzen, Sicherheit und Ordnung, Energie und Umwelt, Bauverwaltung und Stadtentwicklung, gehören zum Arbeitskreis.


2. Statusberichte über die realisierten Projekt in 2013

Außenbereichskonzept

Der Landschaftsplan ist die Grundlage des Außenbereichskonzeptes. Es hat die Ziele,  einerseits die störenden baulichen Anlagen im Außenbereich nach § 35 BauGB im Bestand zu erfassen, zu bewerten und andererseits den Rahmen zu schaffen damit die ungenehmigten Gartenhäuser in vertragsgebundenen Fristen zurück gebaut werden können
Die „Handlungsempfehlung Außenbereichskonzept“ wurde im Stadtrat 2009 beschlossen und im September 2009 durch eine Verwaltungsmitteilung für die städtischen Dienststellen verbindlich eingeführt.

Bereits vor diesem Zeitpunkt wurden der Außenbereich Gailbach sowie das engere Hensbachtal mit ca. 90 Fällen bearbeitet und größtenteils abgeschlossen.

Seit 2008 wurden in den Gemarkungen Schweinheim und Obernau, Bereich Bischberg, 47 Fälle aufgegriffen, davon sind bisher mehr als die Hälfte mit Vertragsabschluss erledigt. In einem Fall wurde eine Petition an den Bayer. Landtag eingereicht. Bemerkenswert ist hierbei eine Stellungsnahme der Obersten Baubehörde (OBB), die den Rückbau baulicher Anlagen im Außenbereich als gerechtfertigt bezeichnet. Die Prüfung durch den Petitionsausschuss kam nach der Mitteilung des Bayrischen Landtagsamtes zum Ergebnis, dass das Vorgehen der Stadt ermessensfehlerfrei ist und empfahl der Petentin das Vertragsangebot der Stadt anzunehmen.

Im Stadtteil Damm, Östlich der Kahlgrundstraße, wurden 19 Fälle ermittelt. In einem Fall besteht Besitzstand (Baugenehmigung aus 50er und 60er Jahren). In einem Fall eine privilegierte Obstbaumkultur. 3 Verträge wurden geschlossen und eine Beseitigungsanordnung erlassen. In vier Fällen haben sich die Eigentümer bereit erklärt, Verträge zu unterschreiben.

Weitere Einzelfälle sind:

Im Flora-Fauna Habitat „Röderbachtal“ am Lufthofweg, Oststadt, wurde ein Fall mit teilweisem Bestandsschutz aufgegriffen. Nach einem Gerichtsurteil liegt Bestandsschutz nur für ein Gartenhaus vor. Die anderen baulichen Anlagen sind zu beseitigen.
Am Park Schönbusch wurden zwei Fälle ermittelt, davon wurde ein Vertrag abgeschlossen und für ein Fall wurde eine mittlerweile bestandskräftige Beseitigungsanordnung mit befristeten Nutzungsmöglichkeiten erlassen.

Am Obernauer Mainufer wurden fünf Fälle aufgenommen.
Hiervon wurde ein Vertrag abgeschlossen, in einem Fall wurde die bauliche Anlage beseitigt. In den drei Fällen handelt es sich um zwei Wohnhäuser, eins davon mit gewerblicher Nutzung. Den Eigentümern wurden Vertragsregelungen angeboten.

Im Stadtteil Schweinheim, am Bischbergweg, wurden drei Fälle neu aufgegriffen. Ein Fall wurde beseitigt, in einem Fall ein Vertrag abgeschlossen, ein weiterer Fall wird noch geprüft. Sechs weitere Verträge wurden für weitere Einzelfälle im Außenbereich geschlossen.

Als nächstes ist vorgesehen im Außenbereich von Schweinheim im FFH-Gebiet „Strüttwiesen“ die baulichen Anlagen in Außenbereich aufzugreifen und nach den Vorgaben des Außenbereichkonzeptes systematisch zuzuarbeiten.


Landschaftsfenster

Eine der ersten Umsetzungsmaßnahmen der Konzeptstudie „Erlebnisraum Main“ von 2007 ist das Landschaftsfenster. Diese Maßnahme ist auf einem Grundstück, im Stadtteil Nilkheim, Niedernberger Straße umgesetzt. Das Landschaftsfenster liegt in rückwärtiger Lage des Gewerbegebietes Nilkheim-West, Niedernberger Straße, östlich neben der Photovoltaikanlage der AVG.
Die Fläche war eine mit Brombeeren überwucherte Brachfläche. Sie war ursprünglich als Erweiterungsfläche für die Photovoltaikanlage vorgesehen.
Das Landschaftsplanungsbüro Trölenberg und Vogt hatte den Auftrag diese Fläche ökologisch aufzuwerten und ihre Aufenthaltsqualität deutlich zu verbessern. Das Garten- und Friedhofsamt und das Tiefbauamt haben die Planung im Frühjahr 2013 umgesetzt.

Entstanden ist ein Rastplatz am Schnittpunkt zwischen Gewerbegebiet und der Mainlandschaft, an der Radwanderer und Spaziergänger eine Grünfläche vorfinden, die zum Aufenthalt einlädt. Die Besucher haben durch das Landschaftsfenster einen besonderen Blick auf den Obernauer Mainbogen und die Hügelkette des Vorspessarts.

Das Landschaftsfenster inszeniert den Landschaftscharakter im Aschaffenburg Mainbogen, um es für Touristen und Naherholungssuchende erlebbar zu machen. 

Die ca. 5.000 m² große Grünfläche weist heute hochwertige Biotopstrukturen, wie Magerrasen und wertvolle Altgrasbestände, auf. Am nordöstlichen Bereich ist eine „Spielwiese“ mit Sitzmöbeln und das eigentliche Landschaftsfenster eingerichtet. Die stillgelegte Gleistrasse ist erhalten, parallel dazu verläuft ein wassergebundener Fußweg zum Landschaftsfenster.

Die ökologische Aufwertung, in der Höhe von 36.200 Biowertpunkten, ist der neuen gewerblichen Bebauung der Firmen DPD und C&A (2013), im Gewerbegebiet Nilkheim-West, zugeordnet. Damit ist der Eingriff der Baumaßnahmen in Natur und Landschaft ausgeglichen.
Die neu angelegten Steinhaufen, eine Maßnahme zum Artenschutz, schaffen neue Lebensräume für Zauneidechsen und stärken somit die lokale Zauneidechsenpopulation.

Die offizielle Einweihung des Rastplatzes am Mainuferpark findet im Rahmen eines Pressetermins am Montag den 21.Juli 2014 um 15:30 Uhr in der Niedernberger Straße, Nähe der Photovoltaikanlage AVG, statt.
Hierzu werden die Firmen Linde MH AG, DPD und C&A in ihre Funktion als Unterstützer und als finanzieller Träger der Ausgleichsmaßnahmen eingeladen.


Ergänzung und Herstellen von Grünzügen (Grünes Rad)

Im Rahmen des Landschaftsplans wurde das Leitbild „Grünes Rad“ entwickelt. Die Umsetzung erfordert räumlich erlebbare, verbindende Grünstrukturen.

Mit den Baumpflanzungen im Bereich der Tränkgasse, Stadtteil Leider und an der Verlängerung der Adlerstraße im Stadtteil Strietwald, konnte das Ziel des Grünen Rades weiter umgesetzt werden.

- Baumpflanzungen Tränkgasse

Die Baumpflanzungen sind Teil der Attraktivierung des Fuß- und Radwegkonzeptes „Hafenmole“. Es handelt sich hierbei um einen Fuß- und Radweg, der teilweise über einen städtischen Schotterweg und einen bestehenden, rückwärtigen Erschließungsweg der Grundstücke im Hafengebiet führt. Ab der Werftstraße ist ein gemähter Wiesenweg / Wiesen-Trampelpfad geplant. An verschiedenen Stellen ist das Freischneiden von Sichtachsen im Gehölze vorgesehen, um die Flusslandschaft erlebbar zu machen. Am Molenkopf soll durch die Möblierung die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Der als Denkmal geschützte „Bavaria-Kran“ wird erhalten und durch die Hafenverwaltung wieder hergerichtet. Die Maßnahmen im Hafengebiet sind mit der Hafenverwaltung einvernehmlich abgestimmt und werden durch die Hafenverwaltung veranlasst und ausgeführt.

Im Bereich westlich der Tränkgasse zwischen Mainufer und Gewerbe ist die Aufwertung der Schotterflächen geplant. Entlang des Weges sind 5 Bäume gepflanzt.

Auszug aus dem Fuß- und Radwegekonzept „Leiderer Mainufer“




- Halbseitige Baumallee Adlerstraße

Eine weitere konkrete Maßnahme stellt die halbseitige Allee in der Verlängerung der Adlerstraße bis zur Konradstraße und südlich der Bundesautobahn (BAB A3) dar.

Diese Maßnahme ist mit der Autobahndirektion Nordbayern und den privaten Eigentümern einvernehmlich abgestimmt. Mit den privaten Eigentümern sind Duldungsverträge abgeschlossen. Die Kosten der Neuanpflanzung sowie der dauerhaften Pflege übernimmt die Stadt.



Im Winter 2014 pflanzte das städtische Garten- und Friedhofsamt auf der linken Seite der Adlerstraße 4 Bäume (Stieleichen) und südlich der Bundesautobahn A3 7 Bäume (Steileichen) neu an. Durch großzügige Pflanzabstände von 12 m sind die landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Wiesenflächen sowie die Funktion des Parkplatzes dauerhaft sichergestellt.

Mit dieser Maßnahme konnte ein weiteres Teilstück des Leitbildes „Grünes Rad“ realisiert werden.


Ausgleichsmaßnahmen im FFH-Gebiet „Röderbachtal“

Das FFH-Gebiet „Röderbachtal“ ist Teil der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen des Verkehrsprojektes Ringstraße. Als Ausgleichsmaßnahmen sind die Renaturierung des Röderbaches und die Entbuschung der Feuchtwiesen vorgesehen. Für diese Maßnahmen wurde vom Tiefbauamt das Büro „Ökologische Dienste Julia Harras“ beauftragt ein Renaturierungskonzept zu erstellen.

Ziel des Renaturierungskonzeptes ist es, die Hochwassersituation für die Lufthofstraße und die Österreicher Straße, Gem. Goldbach deutlich zu verbessern und den Fasaneriesee mit ausreichend sauerstoffreichem Wasser zu versorgen. Darüber hinaus sollen die Wiesenknopfbiotope vernetzt, Amphibienteiche geschaffen und eine Streuobstwiese angelegt werden.
Das Konzept liegt im Entwurf vor und befindet sich im Abstimmungsprozess mit der Regierung von Unterfranken.

Diese Ausgleichsmaßnahme wurde in der Sitzung des Planungs- und Verkehrssenats vom 03.06.2014 vorgestellt.

.Beschluss:

Der Stadtrat nimmt den Sachstandsbericht zu den in 2013 realisierten Projekten - Außenbereichskonzept
- Landschaftsfenster
- Ergänzung und Herstellung von Grünzügen (Grünes Rad)
- Neuanpflanzungen von Bäumen im Bereich der Tränkgasse
- Neuanpflanzungen von Bäumen links der Adlerstraße
- Ausgleichsmaßnahmen im FFH-Gebiet "Röderbachtal"
zur Kenntnis.

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 01.04.2015 08:59 Uhr