Zum Fahrplanwechsel 2014/2015 wurde der Schülerverkehr aus dem Stadtteil Strietwald an das Schulzentrum Aschaffenburg neu organisiert.
Die Planung und Organisation von Verkehrsleistungen sowie von Fahrpersonal- und Fahrzeugeinsätzen haben einen wesentlichen Einfluss auf die Kostenstruktur eines Verkehrsunternehmens. Daher ist es zwingend notwendig, diesen Bereich analytisch zu betrachten und zu optimieren. Hauptverkehrszeiten (HVZ) oder auch Spitzenlastzeiten sind die fahrzeug- und personalintensivsten Zeiträume, weswegen ihnen eine besondere Bedeutung zukommt. In dieser Zeit, etwa von 06:00 Uhr bis 09:00 Uhr, wird der Peak an Verkehrsleistungen von den Stadtwerken erbracht. Diese Spitze entsteht durch den Berufsverkehr und insbesondere durch den Schülerverkehr. Entsprechend haben die Stadtwerke in der Spitzenlastzeit morgens 47 Fahrzeuge im Einsatz, während in der Nebenverkehrszeit (NVZ) 12 Busse weniger benötigt werden und somit nur der Spitzenabdeckung dienen. Die Planung der Fahrzeugkapazitäten richtet sich nach dem Fahrgastaufkommen und beinhaltet die vom Schulverwaltungsamt genannten Schülerzahlen im Rahmen der Schulwegekostenfreiheit.
Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 wurde ein eigener „Schülerbus“ aus Strietwald direkt zum Schulzenrum Aschaffenburg eingesetzt. Für diese Fahrtbeziehung wurden aktuell 23 Schüler benannt, die Anspruch auf eine Fahrkarte im Rahmen der Schulwegekostenfreiheit haben. In den Schlechtwettermonaten ist der Bus allerdings mit rund 70 Schülern voll belegt. Die fast gleichzeitig stattfindende Linienfahrt von Strietwald an den ROB ist mit durchschnittlich 25 Personen nur mäßig besetzt. Die hierfür eingesetzten zwei Solobusse haben eine Kapazität von je 70 Personen und sind dementsprechend ausreichend dimensioniert. Betrachtet man dieses Angebot vollkommen losgelöst und isoliert von allen anderen Fahrtangeboten, so bedurfte es hier keiner Änderung.
Die Notwendigkeit einer Optimierung ergab sich aus einer deutlich gestiegenen Anzahl von Schülern aus Mainaschaff, die ebenfalls an das Schulzentrum Aschaffenburg fahren. Die bisher eingesetzten Busse (1Solobus, 1 Gelenkzug) konnten rund 190 Personen befördern. Demgegenüber stehen im aktuellen Schuljahr 206 Schüler aus Mainaschaff mit dem Ziel Schulzentrum Aschaffenburg. Seit der Umstellung des Fahrplanes werden hier nun 3 Solobusse mit einer Kapazität von ca. 210 Personen eingesetzt.
Die hierfür notwendigen zwei Solobusse konnten durch den Wegfall des Direktbusses von Strietwald ans Schulzentrum, sowie den Tausch des Linien- Solobusses in einen Gelenkbus realisiert werden. Der Gelenkbus ist in der Lage alle Schüler aus Strietwald und auch die Fahrgäste des Linienverkehrs bequem aufzunehmen. Diese Linienfahrt ist über den ROB hinaus bis zum Schulzentrum durchgebunden, so dass unverändert eine umsteigefreie Busverbindung zum Schulzentrum Aschaffenburg aus Strietwald besteht. Allerdings verlagert sich die Abfahrtszeit ab der Haltestelle Finkenweg von 07:36 Uhr auf 07:26 Uhr und die Ankunft am Schulzentrum von 08:01 Uhr auf 08:03 Uhr. Das bedeutet, für die Schüler aus Strietwald mit dem Ziel Schulzentrum Aschaffenburg beginnt der Schulweg 10 Minuten früher.
Diese erforderlichen Kapazitätsausweitungen auf der Linie 14 konnten durch die genannten organisatorischen Maßnahmen ohne Mehrkosten (zusätzliches Fahrzeug/Personal) erreicht werden. Darüber hinaus kann der Gelenkbus, bei wetterbedingten Engpässen am ROB, weitere Schüler zum Schulzentrum aufnehmen. Da die Schüler nach wie vor ohne Umstieg von Strietwald ans Schulzentrum gelangen und sich die Abfahrtszeit lediglich um 10 Minuten verschiebt, sehen die Stadtwerke diese Maßnahme als notwendig und durchaus im Rahmen des Zumutbaren an.
Grundsätzlich wäre es wünschenswert, wenn die Schulanfangszeiten entzerrt werden würden. Nur dies würde die enorme Peakbelastung des Buseinsatzes in den Morgenstunden reduzieren und Raum bieten, mit dem vorhandenen Fahrzeugbestand komfortablere und kürzere Schulwegzeiten zu realisieren. Dies wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach, leider bisher erfolglos, mit den Schulen diskutiert. Daher bleibt nur der bisher praktizierte Ausweg, auf geänderte Schülerzahlen mit angepassten Buseinsätzen zu reagieren.