Benennung von Straßen und Plätzen; - Antrag von Herrn Stadtrat Dr. Lothar Blatt vom 20.02.2015 - Antrag der Katholischen Kirchenstiftung St. Pius vom 13.03.2015


Daten angezeigt aus Sitzung:  7. Sitzung des Stadtrates (Plenum), 15.06.2015

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Stadtrat (Plenum) 7. Sitzung des Stadtrates (Plenum) 15.06.2015 ö Beschließend 5pl/7/5/15

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

zu 1.)
Mit Schreiben vom 20.02.2015 hat Herr Stadtrat Dr. Lothar Blatt beantragt, den Platz an der Ecke Großostheimer Straße / Ulmenweg / Birkenweg nach Ernst Streun zu benennen.
Die ARGE Nilkheimer Geschichte der Wanderfreunde Schönbusch 1991 e.V. hat fast zeitgleich einen gleichlautenden Antrag gestellt.
Ernst Streun (1899 - 1964) hat sich durch sein berufliches, kirchliches, soziales und staatsbürger-liches Wirken in herausragender Weise um Nilkheim und die Stadt Aschaffenburg verdient gemacht.
?        Der gebürtige Aschaffenburger eröffnete 1935 den ersten Gemischtwarenladen in Nilkheim. Dort konnte bei knapper Haushaltskasse auch „angeschrieben“ werden. Dies war für die kinderreichen und armen Familien in Nilkheim oft der einzige Ausweg angesichts ständiger finanzieller Not.
?        Er setzte sich für die Belange der Nilkheimer ein und wurde anerkennend „Bürgermeister von Nilkheim“ genannt.
?        In seiner Eigenschaft als selbständiger Kaufmann hatte er zahlreiche Ehrenämter inne (u.a. Vorsitzender des Aschaffenburger Einzelhandelsverbandes, Mitglied der Vollversammlung der IHK sowie des Prüfungsausschusses).
?        Sein großes Engagement für die Schaffung einer Pfarrstelle in Nilkheim, die Gründung einer eigenständigen Pfarrei, den Bau der katholischen Kirche St.Kilian und des Kindergartens wurde 1961 mit der Verleihung des päpstlichen Ordens „Pro Ecclesia et Pontifice“ gewürdigt.
?        1956 wurde er als erster Nilkheimer Bürger in den Aschaffenburger Stadtrat gewählt.

Der vorgeschlagene Platz bietet sich an, da er direkt gegenüber dem ehemaligen von Ernst Streun betriebenen Lebensmittelgeschäft liegt (Großostheimer Str. 189). Er ist als Grünfläche gestaltet und noch unbenannt.
Eine Platzbenennung hat keine Auswirkung auf die Hausnummernvergabe im Ulmen- und Birkenweg.
Kosten von Seiten der Stadtverwaltung entstehen nur hinsichtlich der Aufstellung eines Straßennamensschildes.

Seitens des Stadt- und Stiftsarchivs bestehen keine Bedenken gegen den Vorschlag.


zu 2.)
Die Verbindung von der Kihnstraße / Ecke Röderweg zum Bessenbacher Weg wurde 1967 neu gebaut und ist als Fußweg öffentlich gewidmet. In den Widmungsunterlagen wird diese Teilstrecke als Kihnstraße bezeichnet.
Mit Schreiben vom 13.03.2015 hat die Katholische Kirchenstiftung St. Pius, vertreten durch Herrn Pfarrer und Kirchenverwaltungsvorstand xxx, beantragt, die o.g. Verbindung in St.-Pius-Straße oder St.-Pius-Weg umzubenennen. Begründet wird dies damit, dass die aktuelle Adressenbezeichnung Bessenbacher Weg 30 für den hinteren Teil des Pfarrzentrums irreführend ist. Die dort befindlichen vermieteten Wohnungen, das Pfarrhaus und die Kinderkrippe werden verkehrstechnisch hauptsächlich vom Röderweg bzw. von der Kihnstraße erschlossen.

Die Verwaltung und der Stadtrat haben sich bisher grundsätzlich dagegen ausgesprochen, bestehende Straßen und Wege umzubenennen, da dies für die Anlieger immer mit einer Änderung der postalischen Adresse verbunden ist und für die Stadt dann zur Zahlung von Schadenersatz führen kann.
Im vorliegenden Fall ist die Katholische Kirchenstiftung St. Pius alleiniger Anlieger an diesem Verbindungsweg. Eine Umbenennung würde daher nur die Kirchenstiftung als Antragsteller betreffen.


Die Verwaltung schlägt vor, die Wegeverbindung von der Kihnstraße / Ecke Röderweg zum Bessenbacher Weg gemäß Antrag in St.-Pius-Weg umzubenennen. Papst Pius X (Pontifikat 1903-1914, Heiligsprechung 1954) ist Namenspatron der 1967 eingeweihten benachbarten St.-Pius-Kirche.
Kosten von Seiten der Stadtverwaltung entstehen nur hinsichtlich der Änderung bzw. Ergänzung der Straßennamensschilder.
Die Folgekosten aufgrund der postalischen Änderung von Bessenbacher Weg 30 in St.-Pius-Weg 1 sind von der Kirchenstiftung zu übernehmen.

.Beschluss: 1

I.
Der Platz an der Ecke Großostheimer Straße / Ulmenweg / Birkenweg erhält den Namen Ernst-Streun-Platz.
II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ X ]
nein [   ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [ X ]
nein [   ]
Es entstehen Folgekosten
ja [   ]
nein [ X ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[   ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 39, Dagegen: 0

.Beschluss: 2

I.
Die Verbindung von der Kihnstraße / Ecke Röderweg zum Bessenbacher Weg wird umbenannt in St.-Pius-Weg.
II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ X ]
nein [   ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [ X ]
nein [   ]
Es entstehen Folgekosten
ja [   ]
nein [ X ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[   ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 37, Dagegen: 2

Datenstand vom 14.10.2015 13:41 Uhr