1. Sachstand und Anlass
Die Willigisbrücke ist im Jahr 1970 gebaut worden. Das vorhandene Füllstabgeländer hat eine Höhe von 95 cm und ist nach den seinerzeit geltenden Richtlinien ohne Sicherungsseil errichtet worden. Die aktuellen Richtlinien (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauwerke, ZTV-ING) fordern derzeit eine Geländerhöhe von 1,30 m für Geh- und Radwege, sowie ein im Holm eingebautes zusätzliches Sicherungsseil. Zudem ist das vorhandene Geländer an einigen Stellen schadhaft. Deshalb hat der Planungs- und Verkehrssenat am 10.05.2016 der vorgestellten Vorplanung der Geländererneuerung zugestimmt.
Nun liegt die Entwurfsplanung vor, untersucht wurden zwei Varianten:
Variante 2a: Geländeraustausch, seitlich
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Variante 2b: Geländeraustausch, von oben
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2. Projektbeschreibung
Bei der Brücke handelt es sich um eine Stahlkonstruktion. Die Brücke hat eine Länge von ca. 300 m und eine Breite von ca. 15,6 m. An den Außenseiten der Kappen befindet sich jeweils ein Füllstabgeländer mit einer Höhe von ca. 0,95 m. Aufgrund der Nutzung der Brückenkappen für den Radverkehr wird eine Erhöhung des Geländers auf 1,3 m notwendig. Weiterhin ist die Installation eines Drahtseiles im Handlauf als Durchbruchschutz für Fahrzeuge notwendig.
Skizze 1: Querschnitt der Willigisbrücke
Im Zuge der Vorplanung wurde die Variante „Neubau des Geländers“ favorisiert.
Bild 1: Variante 2a seitlich angebrachtes Brückengeländer
Bild 2: Variante 2b von oben befestigtes Brückengeländer
Gegenüberstellung der beiden Varianten:
Var.
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Be-schreibung
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Vorteile
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Nachteile
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2a
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Anbau
seitlich
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- Verbreiterung Rad- und Gehweg (ca. 25 cm)
- Einbau Asphaltbelag ohne Unterbrechung durch Pfosten
- Anschlusskonstruktion
zugänglich (Austausch)
- Von Beleuchtung unabhängig
- Geringere Unterhaltskosten
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- höhere Herstellungskosten
- Untersichtgerät für Montage auf voller Länge erforderlich
- alte Anschlüsse Bereich Flügel
sichtbar
- statisch / konstruktiv aufwendiger
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2b
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Anbau
von oben
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- statisch / konstruktiv, weitestgehend standardisiert
- Anschlusskonstruktion vergossen
(Korrosionsschutz)
- geringer Eingriff in den Bestand
- einfache Montage von oben geringere Kosten
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- Einbau Asphaltbelag mit
Unterbrechung durch Pfosten
Schweißanschlüsse
- Verknüpfung Geländer/Beleuchtung
- Schwierigkeiten bei der Führung des Sicherheitsseils wegen Beleuchtungsmasten
- Größerer Aufwand im Bauwerksunterhalt
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Die Verwaltung schlägt vor, die Variante 2a umzusetzen. Die Vorteile der Dauerhaftigkeit und ein geringerer Unterhaltungsaufwand rechtfertigen die höheren Herstellungskosten aus Sicht der Verwaltung.
3 .Kosten
Die Kosten (brutto) sind nach derzeitigem Preis- und Verfahrensstand ermittelt. Diese Kosten sind gemäß Index- und Marktpreisveränderungen fortzuführen. Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Kosten vom derzeitigen Kostenstand abweichen können.
Variante
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Beschreibung
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Kosten, brutto [€]
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2a
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Geländeraustausch, seitl.
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232.000,--
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2b
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Geländeraustausch von oben
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223.000,--
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Zusätzlich entstehen Ingenieurkosten in Höhe von ca. 35.000,-- € (brutto) für die Objekt- und Tragwerksplanung sowie die örtliche Bauüberwachung. Der Erlös (Schrottwert) aus dem Verkauf des alten Geländers in Höhe von ca. 3.500,-- € ist in die Kostenberechnung eingeflossen.
Im Zuge der Planung wurden die Beleuchtungsmasten noch einmal untersucht. Bei einem Abbau des Geländers ist die Standsicherheit gefährdet. Ein Austausch der Maste wird im Rahmen des jährlich laufenden Programms zum Austausch von nicht standsicheren Beleuchtungsmasten erfolgen. Die Leuchten werden durch energiesparende LED-Leuchten ersetzt. Die Gesamtkosten in Höhe von ca. 35.000,-- € werden durch die Haushaltsstelle 1.6701.9510 Straßenbeleuchtung gedeckt.
4. Farbe
Das Geländer ist derzeit in einem Grau-Grünton angestrichen. Die Verwaltung schlägt für das neue Geländer einen dunklen Grauton, z. B. DB 703, vor.
5. Finanzierung und Umsetzung
Das Projekt wird über die Haushaltsstelle Brückenunterhalt (0.6300.5141) finanziert. Es ist geplant, das Geländer in zwei Abschnitten auszutauschen:
Abschnitt 1: nördliches Geländer im Jahr 2016
Abschnitt 2: südliches Geländer im Jahr 2017
Auf dieser Haushaltsstelle stehen im Jahr 2016 187.000,-- € und im Jahr 2017 180.000,-- € zur Verfügung. Mit diesen Mitteln werden zusätzlich zum vorgestellten Projekt auch Unterhaltarbeiten und Kleinmaßnahmen durchgeführt.
6. Bauablauf
Der Baubeginn der ersten Bauwerkseite ist für das 3. Quartal 2016 geplant. Der Baubeginn der zweiten Bauwerkseite ist für das 2. Quartal 2017 geplant.
Die Bauzeit beträgt ca. 4 bis 6 Wochen je Seite. Zu beachten ist, dass Schweiß-, Korrosionsschutz- und Asphaltarbeiten nur bei dafür günstiger Witterung ausgeführt werden können
7. Empfehlung und weiteres Vorgehen
Aufgrund der relativ breiten Brückenkappen ist eine Sperrung der Brücke für den Fahrzeugverkehr planmäßig nicht erforderlich. Die Ausführung der Arbeiten erfolgt bei halbseitiger Sperrung für den Fußgänger- und Radverkehr. Eine Beeinträchtigung des Schifffahrtsverkehrs ist ebenfalls nicht zu erwarten.