Am 18.11.2015 wurden notwendige Maßnahmen zur Erneuerung der Entwässerungstechnik in der Schlammentwässerung vorgestellt. Zur Umsetzung dieser Maßnahme wurde das Ingenieurbüro Steinle, Weyarn, mit Beschluss des HFS vom 29.02.2016 mit der Entwurfsplanung beauftragt.
Das Ingenieurbüro hat die Vorentwurfsplanung vorgelegt, die im Folgenden vorgestellt wird.
Ausgehend von der Ist-Situation, die sehr personalintensiv ist, wurde das Ingenieurbüro beauftragt, Varianten auszuarbeiten, die einen ständigen Transport innerhalb der Kläranlage überflüssig machen und diese mit der bestehenden Praxis zu vergleichen.
Das Ingenieurbüro hat dazu zunächst 4 Varianten ausgearbeitet und diese miteinander verglichen.
Alle Varianten gehen davon aus, dass die bestehenden Kammerfilterpressen und Trogkettenförderer durch Zentrifugen, Schneckenförderer bzw. Dickstoffpumpen ersetzt werden. Die Zwischenlagerung unterscheidet sich je nach Variante.
Variante 1
sieht vor, die bestehende Containerlösung mit Abtransport zum Schlammlagerplatz bei zu behalten. Dies ist die personalintensivste Variante. Mit dieser Variante ist ein 24 Std.-Betrieb nicht möglich. Zwei große Zentrifugen sind notwendig, um den anfallenden Schlamm zu entwässern.
Variante 2
sieht anstelle der bisherigen Containerlösung (Muldencontainer) Großraumcontainer vor, die auf einem neu zu errichtenden Platz mit Dach aufgestellt werden. Auch bei dieser Variante ist ein 24 Std.-Betrieb nicht möglich. Mit Großcontainern wird zusätzlich eine Abhängigkeit von einem Transporteur geschaffen.
In Variante 3
wird anstelle der Großcontainer das Entwässerungsgut auf dem Platz gelagert und muss für den Transport mit Hilfe eines Radladers auf 40t-Lkw verladen werden. Mit dieser Variante ist ein 24 Std.-Betrieb möglich. Die Durchsatzleistung der Zentrifugen ist erheblich kleiner. Hier wird allerdings zusätzlich ein Radlader zum Verladen des entwässerten Schlamms erforderlich.
In Variante 4
wird für die Zwischenlagerung ein Silo benötigt, das mit Dickstoffpumpen befüllt wird. Die Verladung auf Lkw erfolgt automatisiert. Mit dieser Variante ist ein 24 Std.-Betrieb möglich. Die Durchsatzleistung der Zentrifugen ist auch hier erheblich kleiner als bei den Varianten 1 und 2. In dieser Variante war zunächst eine Notausschleusung bei Ausfall der Dickstoffpumpe vorgesehen.
Kostenvergleich:
Diese 4 Varianten wurden in einem Kostenvergleich miteinander verglichen.
Beim Investitionskostenvergleich sind die Varianten 2 und 4 die teuersten Varianten, während Variante 1 die kostengünstigste Variante darstellt.
Um eine Aussage für die Gesamtkosten zu erhalten, wurden über 30 Jahre die Betriebskosten mit in die Berechnung aufgenommen. Dabei schlägt der Personaleinsatz gerade bei den Varianten 1 und 3 stark zu Buche.
Bei den Betriebskosten wurden vor allem die Personal- und Stromkosten berücksichtigt, die über 30 Jahre gerechnet den Barwert der Betriebskosten darstellen.
Mit diesen Betriebskosten ergeben sich die Barwerte für einen Zeitraum von 30 Jahren in dem oben dargestellten Kostenvergleich.
Auf der Fachmesse IFAT wurden mit namhaften deutschen Zentrifugenherstellern (Firma Hiller und Flottweg) Gespräche geführt. Dabei wurde auch das Thema Service angesprochen. Von Seiten der Zentrifugenhersteller wird ein 48h Service angeboten mit der die Reparatur bzw. Ersatzstellung bei Ausfall garantiert wird.
Aufgrund dieses Services wurde die Notwendigkeit von 2 Zentrifugen in Frage gestellt und die Varianten 3 und 4 mit jeweils einer Zentrifuge in den Vergleich aufgenommen.
Mit dem Einsatz von einer statt zwei Zentrifugen stellen sich die Varianten 3a und 4a als die kostengünstigsten Varianten dar, wobei die Variante 3a bezüglich der Investitionssumme die kostengünstigste Variante ist.
Für die Entwurfsplanung soll nun die Variante 3a weiter verfolgt werden. Die Planung wird dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt. Um Zustimmung wird gebeten.