Die Lichtsteueranlage im Stadttheater wurde im Jahr 1980 angeschafft. Die Anlage ist inzwischen in die Jahre gekommen, mit der Folge, dass die Funktionsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Anlage beeinträchtigt sind. Wiederholt kam es in letzter Zeit zu technischen Problemen zwischen dem Datenaustausch der Steuerpulte und der Lichtsteueranlagen. Des Weiteren gibt es keine Ersatzteile für die Anlage mehr. Der Totalausfall einzelner Komponenten (insbesondere Saallicht) ist nicht mehr auszuschließen. Im Falle eines Totalausfalls wäre zwar eine Umrüstung auf provisorischen Betrieb in ca. einer Woche zu gewährleisten. Die hohen Anforderungen großer Theater wären dann nur schwer erfüllbar.
Für die Planung und Kostenberechnung der Erneuerung der Beleuchtungsanlage wurde gemäß Stadtratsbeschluss (HFS 16.06.2017) das Ingenieurbüro xxx, Bayreuth, beauftrag.
Die Erneuerung der Beleuchtungsanlage sieht folgende Maßnahmen vor:
In der ursprünglichen Entwurfsplanung von 2009 sollte das Kabelnetz weitgehend wiederverwendet und im Wesentlichen die Anlagen und Geräte erneuert werden, nun muss dem technischen Fortschritt auf diesem Gebiet Rechnung getragen werden.
Auf eine festinstallierte Dimmeranlage wird zugunsten von modernen energieeffizienten LED-Scheinwerfern weitgehend verzichtet. Nur für Gastspiele und stückspezifische spezielle Anforderungen an klassisches Glühlicht werden auf den Galerien und im Bühnenbereich ein paar 32-A-Drehstromanschlüsse für Dimmerpacks bereitgehalten. Moderne LED-Scheinwerfer benötigen im Durchschnitt etwa 30% der Leistung von klassischen Theaterscheinwerfern. Dadurch ist mit einer erheblichen Energieeinsparung zu rechnen, die aber auch nur erzielt werden kann, wenn konsequent alle alten Scheinwerfer ausgetauscht werden.
Ein weiterer Nebeneffekt wird durch die hohe Effizienz der LED-Scheinwerfer ausgelöst. Klassische Halogenscheinwerfer wandeln den größten Teil der zugeführten Energie in Wärme um, die dann wieder, besonders in der warmen Jahreszeit, durch Klimatechnik eliminiert werden muss. Dies ist bei LED-Scheinwerfern nicht der Fall, die in der Regel über 90% der elektrischen Leistung in Lichtleistung umwandeln (bei einer normalen Theatervorstellung kann man bisher von mind. 25kW/h Abwärme ausgehen).
Statt der umfangreichen Schalt und Dimmeranlagen im Keller werden von der NSHV mehrere 125-A-Strangleitungen in die Bereiche gezogen und im Bühnenbereich kleine Effektverteilungen vorgesehen. Als Ersatz für die Dimmeranlagen werden LED-Scheinwerfer ausgeschrieben, welche Farbmischsystem und Dimmer integriert haben. Dadurch kann die Anzahl der Scheinwerfer deutlich verringert werden.
Für die Steuerung der modernen LED-Scheinwerfer muss das DMX-Netz (DMX over Ethernet) erneuert und erheblich erweitert werden. An allen Standorten werden dafür Netzknoten positioniert. Dadurch stehen dann überall 16 DMX Linien zur Verfügung.
Die Bühneneffektbeleuchtungsanlage wird für ein modernes 3-Sparten-Theater konzipiert.
Durch die Vernetzung der Bühneneffektbeleuchtung mit dem Arbeits- und Saallicht wird eine einfache und effiziente Bedienung gegeben. Mittels moderner Touch-Panels wird eine freie Zuordnung der Schaltfunktionen logisch und graphisch möglich.
Um Gastspielen gerecht zu werden, die noch auf "alte Technik" zurückgreift, werden sog. Shuttle-Dimmer zur Verfügung gestellt, die Vorort auf den Beleuchterstandorten mobil eingesetzt werden können.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1.476.469 €. Für die Maßnahme können Förderanträge gestellt werden bei Ptj (Projektträger Jülich), die Höhe der Bezuschussung kann erst im Zuge der Antragstellung geklärt werden.
Die Umsetzung der Maßnahme kann nur in der spielfreien Zeit erfolgen, so dass die Ausführung im Juli 2019 beginnen und September 2019 abgeschlossen sein muss.