- Allgemeines
Das Kinderhaus Kunterbunt hat seit 2006 Betreuungsplätze für 35 Kindergartenkinder und 15 Kinderhortkinder.
Der Feriensenat hat in der Sitzung am 26.08.2019 weitere 15 Kindergartenplätze im Kinderhaus Kunterbunt an der Dalbergschule (Träger: Arbeiter Samariter Bund), Paulusstraße 19 anerkannt.
Die zusätzlichen Plätze können durch den Umbau des Erdgeschosses, indem sich u. a. die ehemalige Hausmeisterwohnung befindet, sowie durch eine Neuaufteilung des Kindergartens im 1. Obergeschoß bereitgestellt werden.
Die Kinderhortgruppe zieht vom 1.Obergeschoß in das Erdgeschoß. Zur Schaffung des Gruppenraumes müssen mehrere tragende Wände entfernt werden. Ein Hausaufgaben-, ein Therapieraum sowie die Sanitärräume werden im Erdgeschoß nachgewiesen. Das Leiterinnenzimmer wird zur WC-Anlage umgebaut, das ehemalige Wohnzimmer wird zum neuen Haupteingang. Der Umbau entspricht einer Kernsanierung. Die komplette Haustechnik, mit Ausnahme der Heiztherme muss in den Erdgeschoßräumen neu aufgebaut werden.
Im Obergeschoß werden die Räume für 2 Kindergartengruppen für insgesamt 50 Kinder (aktuell 35 Kinder) teilweise neugeordnet. Fehlende Räume, wie z.B. das Leiterinnenbüro, ein Gruppennebenraum und der Speiseraum werden im Bestand umgenutzt.
Der Planungs- und Verkehrssenat hat in seiner Sitzung am 21.01.2020 der Vorplanung und Kostenschätzung über 375.166,54 € (ohne Mobiliar) und 397.666,54 € (mit Mobiliar) zugestimmt.
Die Verwaltung hat daraufhin die Entwurfsplanung und Kostenberechnung nach DIN 276 erstellt.
- BAULICHE MASSNAHMEN
2.1 Baukonstruktion
2.1.1 Gründung
An den bestehenden Streifenfundamenten werden keine Veränderungen notwendig.
2.1.2 Baukonstruktion
Das Gebäude wurde als massiver Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken konzipiert. Das Satteldach-Tragwerk besteht aus einer zimmermannsmäßigen Holzkonstruktion, teilweise mit Fachwerkträgern ausgeführt. Die Innenwände sind aus verputztem Mauerwerk. Spätere Raumänderungen wurden mit Gipskartonwände ausgeführt.
2.1.3 Außenwände und Fassade
Bestand:
Die Außenwände sind als Lochfassade aus verputztem Ziegelmauerwerk ausgeführt. Beim Umbau 2001 wurde im 1.Obergeschoß der Gruppenraum durch einen verglasten Anbau vergrößert.
Neu:
An der Fassade müssen 3 Fensteröffnungen erstellt werden.
2.1.4 Innenwände und Wandbehandlung
Zur neuen Raumaufteilung müssen im Erdgeschoß massive und tragende Wände abgebrochen werden. Die Abfangung erfolgt über mehrere Stahlträger die auf Stahlstützen gelagert werden.
Neue Wände werden als Massivwand oder als Gipskarton-Ständerwand ausgeführt.
Neue und alte Oberflächen werden alle tapeziert und malerseitig beschichtet.
Im Obergeschoß erfolgt eine Überholungsbeschichtung der Oberflächen.
2.1.5 Decken / Böden
Die vorhandenen Stahlbetondecken werden in den Gruppenräumen im Erdgeschoß mit Akustikdecken in Gipskarton verkleidet. Nebenräume erhalten Raster-Unterdecken aus Mineralfaser.
Der Fußbodenaufbau (Estrich und Belag) wird im Erdgeschoß komplett abgebrochen.
Der neue schwimmende Zementestrich wird mit Bodenbelägen aus Kautschuk oder Keramik, analog den Bestandsböden belegt.
Im Obergeschoß werden an den Decken- und Bodenbeläge keine Änderungen vorgenommen. Hier sind lediglich Anpassungsmaßnahmen an neue Wände erforderlich.
2.1.6 Treppen
Im zweigeschossigen Gebäude bestehen beide notwendige Treppen aus Stahlbeton mit einem Werksteinbelag.
An den Treppen werden keine Änderungen vorgenommen.
Das Treppengeländer muss durch eine Verkleidung den bauordnungsrechtlichen Bestimmungen angepasst werden.
2.1.7 Dachkonstruktion, -deckung, -entwässerung
Das Tragwerk des Satteldaches besteht aus einem zimmermannsmäßigem Holzstuhl.
Die Eindeckung besteht aus einer Biberschwanz-Doppeldeckung mit außenliegender Entwässerung.
An der Dachkonstruktion werden keine Änderungen vorgenommen.
2.1.8 Türen und Fenster
Für den neuen Haupteingang an der Paulusstraße wird ein mehrteiliges Leichtmetall- Rahmentürelement eingebaut.
Die neuen Innentüren bestehen aus Alu-Umfassungszargen (teilweise mit Klemmschutz) mit Holztürblatt, Oberfläche mit Birkenfurnier (analog dem Obergeschoß)
Als Zugänge sind Sondertüren in Brandschutz-Ausführung erforderlich.
Neue Fenster im Erdgeschoß werden wie im Bestand als Kunststofffenster ausgeführt.
- Baukonstruktive Einbauten
Für den Gruppenraum im Erdgeschoß muss eine Küchenzeile eingebaut werden.
2.1.10 Sonstige Maßnahmen
Die erforderliche Schadstoffsanierung umfasst die Asbest-Schadstoffe in der Bodenabdichtung und im Fliesenkleber des ehemaligen Bades.
2.2 TECHNISCHE ANLAGEN
2.2.1 Abwasser- und Wasseranlagen
Für den Kinderhort wird im Erdgeschoß eine Sanitäranlage anforderungsgerecht in robuster und pflegeleichter Ausführung erstellt.
Der Abwasseranschluß erfolgt an die vorhandenen Leitungen im Untergeschoß.
Der Trinkwasseranschluß erfolgt an das vorhandene Leitungssystem.
Die Rohrverlegung wird Unterputz, in Schächten, Vorwänden oder in Unterdecken ausgeführt.
2.2.2 Wärmeversorgungsanlagen
Die vorhandene Gas-Heiztherme aus der Hausmeisterwohnung sowie das Wärmeverteilnetz wird weiterhin genutzt. Die Heizkörper im Brüstungsbereich der Fenster werden alle erneuert.
2.2.3 Lufttechnische Anlagen
Es sind keine lufttechnischen Anlagen erforderlich. Lediglich der Putzraum muß
mechanisch be- und entlüftet werden.
2.2.4 Starkstromanlagen
Die Unterverteilung und das Leitungsnetz müssen im Erdgeschoß komplett neu aufgebaut werden. Ausgehend von der Verteilung erfolgt die horizontale Leitungsverlegung auf Kabelrinnen im Deckenbereich. Sämtliche Räumlichkeiten erhalten ein schlagzähes Schalterprogramm. Durchführungen von Brandabschnittwänden und –decken werden mit zugelassenem Material abgedichtet. Die Beleuchtungsanlage ist gemäß DIN 5035 bzw. DIN EN 12464-1 geplant, zum Einsatz kommen Einbau- und Aufbauleuchten.
Für den Umbau ist die Erweiterung der bestehenden Hausalarmanlage entsprechend den Vorschriften geplant.
Eine strukturierte Gebäudeverkabelung für die EDV ist vorgesehen.
Der neue Haupteingang wird mit einer Sprech- und Klingelanlage ausgestattet.
3. AUSSENANLAGEN
Zur Gebäudeerschließung wird der ehemalige Haupteingang an der Paulusstraße wieder aktiviert. Hierfür muss die Zaunanlage geändert und der Zugang gepflastert werden.
Die Freianlagen für den Kindergarten befinden sich nördlich der Turnhalle. Da sich durch den Umbau die Kinderzahl erhöht, wird ein Teil der Freifläche der Schule (ca. 150 qm) dem Kindergarten zugeordnet und neugestaltet.
Die Fläche werden vom städtischen Gartenamt neu geplant. Befestigte Flächen werden mit grauen Betonpflaster hergestellt. Als Ausstattung ist eine Doppelschaukel und ein Spielhäuschen vorgesehen.
An der Paulusstraße entstehen 2 neue Kfz-Stellplätze, die Fahrradabstellplätze sind am neuen Haupteingang angeordnet.
Als Freianlage für die Hortkinder wird der vorhandene Pausenhof der Mittelschule mit genutzt.
Zusätzliche Flächen entstehen jetzt am Ausgang des Gruppenraumes. Hier ist eine Spielecke, eine Tischtennisplatte und ein Hochbeet geplant.
4. AUSSTATTUNG
Die Ergänzung der vorhandenen Möblierung, durch die zusätzlichen Kindergartenplätze wird durch den Trägerverein beschafft. (Kostenpauschale der Stadt).
5. Kostenberechnung nach DIN 276 (Stand: 31.03.2020)
KG 100 Grundstück 0,00 €
KG 200 Herrichten und Erschließen 3.094,00 €
KG 300 Bauwerk 236.184,66 €
KG 400 Technische Anlagen 97.773,01 €
KG 500 Außenanlagen 50.329,86 €
KG 600 Ausstattung (22.500,00 €)
KG 700 Baunebenkosten 38.873,23 €
Gesamtbetrag ohne Ausstattung 426.254,76 €
Gesamtbetrag mit Ausstattungspauschale 448.754,76 €
Die Baumaßnahme wurde mit dem Trägerverein und dem Jugendamt abgestimmt.
Mit der Regierung von Unterfranken erfolgte eine Vorabstimmung. Die Umbaumaßnahme wird nach Art. 10 BayFAG gefördert. Die Zuwendung kann, unter Zugrundelegung der tatsächlichen Kosten, ca. 160.000,00 € betragen.
Das Kinderhaus Kunterbunt ist nicht barrierefrei und kann wegen fehlender Fläche auch nicht barrierefrei hergestellt werden.
Nach der Genehmigung des Förderantrages durch die Regierung von Unterfranken ist für August 2020 der Baubeginn vorgesehen.