1. Sachstand und Anlass
Die Ludwigsallee ist mit dem Bau des Klinikums vor ca. 35 Jahren ausgebaut worden. Der betroffene Abschnitt wurde ca. 2005 vom städtischen Bauhof saniert. Dabei wurden Deckschicht und Binderschicht 8 cm abgefräst und auf einem Geogitter wieder neu aufgebaut und die Fahrbahn dadurch über mehrere Jahre verkehrssicher gehalten. Die Straße hat nun allerdings das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Die Fahrbahn reißt an etlichen Stellen auf, der Oberbau ist schadhaft. Vor allem im Hinblick auf die Durchfahrt zum Klinikum mit Rettungswägen ist es daher erforderlich den gesamten Oberbau der Fahrbahn auszutauschen.
Im Zuge der Fahrbahnsanierung ist angedacht, auch die Bushaltestelle „Holbeinstraße“ und die Fußgängerschutzanlage barrierefrei auszubauen.
Der Geh-und Radweg stadtauswärts zwischen Riemenschneiderstraße und Schongauerstraße ist durch Wurzeln der Alleebäume stark beschädigt und muss ebenfalls saniert werden. Ab Höhe der Einmündung Goldelsberg stadteinwärts kann der von Haibach auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg ankommende Radfahrer nicht auf dem Gehweg weiterfahren, da dieser in der Folge als reiner Fußweg beschildert ist. Der Radfahrer muss somit auf die Fahrbahn fahren. Dies geschieht derzeit ohne Schutz für den Radfahrer. Der Bereich der Einmündung soll daher neu aufgeteilt werden.
2. Projektbeschreibung
Fahrbahn Ludwigsallee
Das im Jahr 2018 beauftragte Baugrundgutachten hat folgenden Sachverhalt festgehalten:
Auf Basis der Untersuchungsergebnisse kommt für die Sanierung des schadhaften Teilbereiches der Ludwigsallee prinzipiell eine grundhafte Erneuerung im Form eines Vollausbaus in Frage. Bei einer Belastungsklasse von 3,2 bis 1,0 ist mit einem Oberbau von mind. 50 cm auszugehen. Gemäß RStO 12 wird auf der Oberkante Planum ein Verformungsmodul von EV2 ≥ 45 MN/m² gefordert. Die geforderte Tragfähigkeit wird erfahrungsgemäß auf dem Planum nicht gewährleistet sein. Da die vorhandenen Erdstoffe im Bereich des Rohplanums (Sand) nur bedingt verdichtungsfähig sind, werden aus gutachterlicher Sicht Zusatzmaßnahmen zur Erreichung der Grundtragfähigkeit erforderlich. Der Gutachter empfiehlt daher den Einbau einer Stabilisierungsschicht in einer Dicke von 20 cm.
Die vorhandenen Bordsteine sollen erhalten werden, ebenso die Bordrinnen. Der Austausch einzelner schadhafter Borde und Rinnen ist jedoch möglich.
Fußgängerschutzanlage (FSA)
Die Anlage soll mit taktilen Elementen für Blinde- und Sehbehinderte sowie mit einem akustischen Signal ausgestattet werden. Der Ampelmast auf der Nordseite wird dazu leicht versetzt.
Bushaltestelle (BHS) „Holbeinstraße“
Die Haltestelle stadteinwärts vor der Einmündung Bechtoldstraße wird leicht begradigt und mit einem 18 cm Sonderbord und taktilen Elemente am Einstiegsfeld versehen. Die Verkehrsbetriebe planen, dort eine Wartehalle anstelle der derzeitigen Bank aufzustellen. Die Haltestelle stadtauswärts wird um ca. 30 m in Richtung Innenstadt verschoben, da am bestehenden Standort keine Barrierefreiheit möglich ist. Die Länge des zur Verfügung stehenden Bordes ist zu kurz. Am geplanten Standort der Haltestelle entfallen dadurch zwei Parkbuchten mit jeweils einem öffentlichen Stellplatz. Diese sind gepflastert und so marode, dass eine Sanierung ohnehin ansteht. Die vorhandenen Bäume werden erhalten, durch den Bau der Haltestelle können die Baumquartiere vergrößert werden. Es ist vorgesehen eine taktile Verbindung zwischen Haltestelle und Fußgängerschutzanlage für Blinde –und Sehbehinderte zu schaffen. Die Anordnung der taktilen Elemente wurde mit dem Blinden-und Sehbehindertenverband abgesprochen und richtet sich nach der DIN 32984.
Geh-und Radweg zwischen Riemenschneiderstraße und Schongauerstraße stadtauswärts
Der gemeinsame Geh-und Radweg verläuft parallel zur Straße und ist von der Fahrbahn durch einen mit Bäumen bepflanzten Grünstreifen getrennt. Der Weg ist gepflastert und durch Baumwurzeln stark in Mitleidenschaft gezogen. In der Mittelachse wölbt sich der Weg auf, in den Seitenbereichen sind starke Spurmulden, einzelne Pflastersteine stehen hervor. Es ist daher geplant, das Pflaster zu entfernen und den Weg mit Ausgleichs-schicht und Asphaltoberbau aufzubauen. Die betonierten Leistensteine als Einfassung sollen nach Wunsch des Gartenamtes im Boden verbleiben, da durch ihre Entfernung die Gefahr bestehe, die Wurzeln stark zu beschädigen. Beschädigte oder kranke Bäume werden vom Gartenamt kontinuierlich nachgepflanzt.
Radverkehrsanlage Höhe Einmündung Godelsberg
Die Radverkehrsanlage auf Höhe der Einmündung Godelsberg ist Teil eines Konzeptes, das am 07.05.2019 unter dem Titel „Umsetzung der Überprüfungsergebnisse zur Radwegebenutzungspflicht“ im PVS vorgestellt und zur Umsetzung beschlossen wurde.
Während die Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehres in der Ludwigsallee und in der Alois-Alzheimer-Allee zum größten Teil bereits ausgeführt wurden, wurde dieser Abschnitt zurückgestellt, um ihn gemeinsam mit der Sanierungsmaßnahme der Fahrbahn auszuführen.
Der von Haibach kommenden Radweg soll vom Gehweg auf die Fahrbahn geführt werden, da der Gehweg im weiteren Verlauf viel zu schmal für die Radfreigabe ist. Der Gehweg ist ab der Einmündung Godelsberg stadteinwärts bereits als reiner Fußweg mit ZV 239 beschildert. Die Fahrradfahrer müssen derzeit ungeschützt auf die Fahrbahn fahren; lediglich ein Radfahrerpiktogramm weist auf die sich dann auf der Fahrbahn bewegenden Radfahrer hin.
Geplant ist, dass die Fahrradfahrenden durch eine Rampe und einen anschließenden Schutzstreifen auf die Fahrbahn geführt werden. So wird der stadteinwärts fahrende Längsverkehr auf der Alois-Alzheimer-Allee früher auf den Radfahrer aufmerksam und kann entsprechend besser reagieren. Im weiteren Verlauf fahren die Radfahrer ohne eigene Radverkehrsanlage auf der Fahrbahn im Verkehrsstrom mit.
Um ein sicheres Einfädeln des Radverkehrs stadteinwärts zu gewährleisten dient auch die Mittelinsel (versehen mit VZ 222). Der Grundgedanke ist, dass sich der motorisierte Längsverkehr an den Radfahrenden orientieren muss, gegebenenfalls die Geschwindigkeit reduziert und nicht nach links ausweichen kann und damit den entgegenkommenden Verkehr gefährdet.
Unabhängig von der Sanierungsmaßnahme wird der Bauhof gelegentlich kleine Ausbesserungen in den Parkbuchten und an Gehwegen zwischen Holbeinstraße und Riemenschneiderstraße vornehmen.
3. Kosten
Die geschätzten Kosten im Rahmen der Vorplanung betragen:
Projekt Baukosten
Fahrbahn-
sanierung Baukosten Umbau BHS+FSA Baunebenkosten (10% Baukosten) gesamt
Sanierung Ludwigsallee 810.000 € 55.000 € 86.500€ 951.500 €
Die Kosten (brutto) sind nach derzeitigem Preis - und Verfahrensstand ermittelt. Diese Kosten sind gemäß Index - und Marktpreisveränderungen fortzuführen. Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Kosten von der Kostenschätzung abweichen können.
4. Finanzierung
Für das Projekt „Sanierung Ludwigsallee“ sind in der mittelfristigen Finanzplanung im Haushalt 2022 insgesamt 1.000.000 Euro enthalten.
5. Weiteres Vorgehen
Es ist geplant, dass die Verwaltung dieses Jahr die Entwurfsplanung erstellt und den Bau-und Finanzierungsbeschluss herbeiführt. Im Jahr 2022 soll der Ausbau erfolgen.