Sachstand
Die Berliner Allee hat eine hohe Bedeutung für den Umweltverbund. Sie ist Bestandteil des Busliniennetzes der Verkehrsbetriebe (Linie 15 im 30 Minutentakt) und eine Radhauptverbindung 2. Ordnung im Alltagsradverkehr sowie Bestandteil einer tangentialen Freizeitroute.
Die Verkehrsbetriebe hatten das Amt für Stadtplanung und Klimamanagement zuletzt in einem Schreiben im Januar 2024 auf Probleme mit der aktuellen Parkregelung hingewiesen. Durch die bestehenden Parkstände kommt es regelmäßig zu Zeitverlusten und gefährlichen Ausweichmanövern, wenn Kraftfahrzeuge über den Radweg ausweichen. Bei Begegnungen zwischen Großfahrzeugen muss regelmäßig rangiert werden.
Auch seitens des Radverkehrs ist die aktuelle Führungsform nicht ideal. Einem hochwertigen, breiten und eigenständigem Radweg in Richtung Würzburger Straße steht in Richtung Bessenbacher Weg eine ungünstige Befahrung im Mischverkehr bei erlaubten Tempo 50 auf der Fahrbahn gegenüber.
In Stichpunkten zusammengefasst gibt es im Bestand folgende Probleme bei der Verkehrsführung:
Für den Radverkehr
- Keine Anordnungsmöglichkeit von Tempo 30, Berliner Allee ist Tempo 50 freigegeben
- Ungleichmäßige Verteilung der Qualität der Radverkehrsanlagen:
hochwertiger, breiter und eigenständiger Radweg in Richtung Würzburger Straße
kein Angebot in Richtung Bessenbacher Weg
- Der bauliche Radweg nach Süden hat auch Nachteile:
Gefahren an den schlecht einsehbaren Ein- und Ausfahrten
Gefahren durch öffnende Kfz-Türen auf der Beifahrerseite
Gefahren durch Kfz, die bei Begegnungsverkehr über den Radweg fahren
Fahrkomfort, die Fahrbahn hat einen glatteren und schnelleren Belag
Fahrkomfort, häufiges Auf und Ab an den Einmündungen
Für den Busbetrieb
- Begegnungsverkehr ist nicht oder nur schwerlich möglich
- Wartezeiten an den Kfz-Parkständen, diese müssten reduziert werden für besseren Busbetrieb
- Keine kontinuierlichere und planbarere Fahrweise möglich
Für den Kfz-Verkehr
- Begegnungsverkehr mit Großfahrzeugen problematisch
- Wartezeiten an den Kfz-Parkständen
- Eine weitere Reduzierung der Parkstände wäre für besseren Busbetrieb notwendig
Umgestaltung der Berliner Allee zur Fahrradstraße
Aus diesen Gründen wurden nun die Pläne zu einer Änderung und Umverteilung der Verkehrsführung vertieft. Eine Abstimmung mit den Verkehrsbetrieben und der Straßenverkehrsbehörde ist erfolgt. Nach gemeinsamer Beurteilung wird die Einrichtung einer Fahrradstraße Vorteile für alle Verkehrsteilnehmer bringen.
Vorteile Radverkehr
- Tempo 30 statt Tempo 50
- Die Fahrradstraße ist ein Angebot für beide Richtungen
- Bessere Oberfläche auf der Fahrbahn als auf dem baulichen Radweg
- Weniger Gefahren an den schlecht einsehbaren Ein- und Ausfahrten
- Weniger Gefahren durch öffnende Kfz-Türen auf der Beifahrerseite
- Weniger Gefahren durch Kfz, die bei Begegnungsverkehr auch über den Radweg fahren
Vorteile Busbetrieb
- Kein Bremsen, Halten, Lenken, Ausweichen mehr notwendig an den bestehenden Parkständen
- Kontinuierliche, planbare und sichere Fahrweise (voraussichtlich insgesamt auch schneller)
- Breite Fahrbahn vollständig nutzbar, Radfahrerende können unter Einhaltung des Sicherheits-abstandes überholt werden
- Barrierefreier Ausbau der Haltestellen einfacher möglich, keine Konflikte mit Radfahrenden
Vorteile Kfz-Verkehr:
- Kein Warten oder Ausweichen mehr an den Parkständen notwendig
- Insgesamt deutlich mehr Parkstände möglich als heute
- Beschilderung als reine Pkw-Parkstände wegen des geringeren Gewichts, der geringeren Breite, keiner Sichtbeeinträchtigung durch dauerparkende Wohnmobile oder ähnliches.
Bei der Beschilderung und Markierung der Fahrradstraße soll das bayerische Musterblatt zur Gestaltung von Fahrradstraßen angewendet werden.
Anlage 1: Bayerisches Musterblatt zur Gestaltung von Fahrradstraßen
Anlage 2: Präsentation Berliner Allee als Fahrradstraße
Anlage 3: Beschilderungs- und Markierungsplan Berliner Allee 1
Anlage 4: Beschilderungs- und Markierungsplan Berliner Allee 2