Ergebnisse des VKU-Kennzahlenvergleichs für die Bereiche Abfallwirtschaft und Straßenreinigung


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung des Werksenates, 21.02.2013

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Werksenat 1. Sitzung des Werksenates 21.02.2013 ö Beschließend 5ws/1/5/13

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Bereits zum siebten Mal beteiligte sich der Entsorgungsbetrieb der Stadtwerke Aschaffenburg am Kennzahlenvergleich für kommunale Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebe des VKU, an dem 66 weitere Betriebe teilnahmen. Mit acht anderen Betrieben in Bayern wurde darüber hinaus ein intensiverer Austausch mit Aufhebung der Anonymität vereinbart, um ein gezieltes Nachfragen und ein von- und miteinander lernen zu ermöglichen.
In diesem Kennzahlenvergleich wurden neben den Endleistungen der Abfallwirtschaft und Straßenreinigung auch die Bereiche Verwaltung und Personal sowie Werkstatt/Fuhrpark in Form einer umfangreichen und detaillierten Datenbank erfasst und vom Infa-Institut/Ahlen ausgewertet.
Gerade auch aus den Erfahrungen der ersten sechs Kennzahlenvergleiche konnte der Betrieb weiter optimiert und bei gleichem oder verbessertem Leistungsprofil seit 20 Jahren Gebührensteigerungen vermieden werden. Die in den vergangenen Jahren realisierten Kostensenkungen konnten zu Beginn dieses Jahres erneut in einer Gebührenabsenkung weitergegeben werden, obwohl nach wie vor erhebliche Rückstellungen für die Nachsorgephase der Deponie Stockstadt zu bilden waren.
Da sowohl der Umfang der Erhebung als auch die Detaillierung sowie die Teilnehmer gegenüber den vorausgegangenen Kennzahlenvergleichen variieren, ist nicht immer eine exakte Vergleichbarkeit der Zahlen gegeben.
In der Sitzung des Werksenats werden noch einige Ergebnisse im Detail präsentiert und erläutert. Nachfolgend werden nur die wesentlichen Ergebnisse dargestellt:

  1. Die Kosten für Erfassung, Sammlung und Transport von Restmüll sind, wie in den anderen Kommunen, durch Lohnsteigerung und vor allem höhere Fahrzeugkosten angestiegen – in Aschaffenburg unterdurchschnittlich um 1,4 % gegenüber 3,7 % im Bundesdurchschnitt und liegen damit deutlich unter dem bayerischen und unter dem Bundesdurchschnitt.
Während die Beseitigungskosten für Restabfall in €/t in der Vergangenheit aufgrund des Deponiepreises des Landkreises Bad Kissingen sehr hoch lagen, bilden sie durch die günstigen Bedingungen des Gemeinschaftskraftwerks Schweinfurt inzwischen den zweitniedrigsten Wert und werden nur von einem weiteren Gesellschafter des GKS mit höherer Anlieferungsmenge unterboten. Aufgrund der nach wie vor geringen Restmüllmengen je Einwohner und Jahr liegt die jährliche Kostenbelastung für die Bürger mit 10,3 €/Einw. x a bei hohem Komfort (sog. Vollservice, Bereitstellung der Gefäße) bei lediglich 78 % des mittleren Wertes und bildet den Benchmark.

  1. Für Bioabfall konnten die Kosten stabil gehalten werden und liegen in €/t im unteren Bereich, aufgrund der sehr hohen Sammelmenge je Einwohner um 3,2 % über dem einwohnerspezifischen Durchschnitt.
  2. Beim Altpapier wird bei dieser Betrachtung der Verkaufserlös gegengerechnet, sodass sich aufgrund der Preisentwicklung ein sehr positives Bild ergibt. Nur ein Betrieb erzielte bayern- und bundesweit ein besseres Ergebnis.
  3. Die gewichtsmäßige Auslastung der Sammelfahrzeuge erreicht bei Bioabfall und Altpapier überdurchschnittliche Werte, bei Restabfall aufgrund der zahlreichen kleinen Gefäße und geringen einwohnerspezifischen Mengen nur den Durchschnitt.
  4. Für Altpapier und Bioabfall werden überdurchschnittliche Mengen, für Rest- und Bioabfall sowie für Altpapier werden insgesamt unterdurchschnittliche Kosten erreicht.
  5. Die Kosten der hoheitlichen Abfallwirtschaft je Einwohner und Jahr konnten in Aschaffenburg bei hohem Leistungsangebot weiter auf 71 €/Einw. x a reduziert werden und liegen 12,1 % unter dem Bundesdurchschnitt und bilden in Bayern den Mittelwert. Günstiger in Bayern schneiden nur zwei Städte ohne Biotonne und eine Stadt ohne Altpapiertonne und zusätzliche Leerungen der Biotonne im Sommer ab.
Die Kostenbelastung je Einwohner für die gesamte Abfallwirtschaft konnte gegenüber 1997 trotz der Belastung für die Deponienachsorge Stockstadt sowie deutlich gestiegener Lohn- und Treibstoffkosten um 22,8 % reduziert werden.
  1. Die Kosten der Straßenreinigung sind bundesweit weiterhin deutlich unterdurchschnittlich und bilden in Bayern den Benchmark.
  2. Der Verwaltungskostenanteil und die entsprechende Kostenbelastung der Einwohner liegt bundes- und bayernweit deutlich unter dem Durchschnitt.
  3. Neben dem allgemeinen Kennzahlenvergleich wurde noch ein Vertiefungsworkshop zum Austausch der Erfahrungen mit Wertstoff-/Recyclinghöfen durchgeführt. Daraus ergibt sich, dass sich die in den vergangenen 5 Jahren durchgeführten Maßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Attraktivität bestens bewährt haben und von den Bürgern hervorragend angenommen werden.
Der Kennzahlenvergleich auch im Kreis der 9 bayerischen Städte wird vermutlich 2014 auf der Grundlage der Daten aus dem Jahr 2013 wiederholt.
Aufgrund der positiven Erfahrungen, der praxisrelevanten Ergebnisse und zur Überprüfung der durchgeführten Verbesserungsmaßnahmen wird vorgeschlagen, dass sich der Entsorgungsbetrieb der Stadtwerke Aschaffenburg an der Wiederholung des Kennzahlenvergleichs beteiligt.

.Beschluss:

Der Bericht über die Ergebnisse des vom Verband Kommunale Unternehmen VKU durchgeführten Kennzahlenvergleichs für kommunale Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebe wird zur Kenntnis genommen (Anlage 5).
Aufgrund der positiven Erfahrungen und praxisrelevanten Ergebnisse beteiligt sich der Entsorgungsbetrieb der Stadtwerke Aschaffenburg auch an der nächsten Wiederholung des Kennzahlenvergleichs auf der Basis der Daten von 2013.
Die Kosten für die Beteiligung an dem betrieblichen Kennzahlenvergleich betragen ca. 4.000,- €.

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 15, Dagegen: 0

Datenstand vom 31.03.2015 16:19 Uhr