1. Sachstand und Anlass:
Die Verwaltung hat gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Unger, Darmstadt, die SMUSI-Überrechnung (SMUSI = Schmutzfrachtsimulationsmodell) für das Stadtgebiet abgeschlossen. Nach diesem Modell sah es so aus, dass die beiden im genannten Entwässerungsgebiet vorhandenen Regenüberläufe (Karlstraße und Schloßberg) mit gewissen Umbauten erhalten bleiben können.
Dieser Ansatz wurde dann, wie zwingend notwendig, mit den Ergebnissen der Zustandsbewertung der vorhandenen Kanäle (gewonnen durch die im gesamten Stadtgebiet durchgeführte Kamera-befahrung) und der hydraulischen Überrechnung des Gesamteinzugsgebietes dieser beiden Regenüberläufe überprüft.
Das Ergebnis ist, dass sich die Situation auf Grund des teilweise sehr schlechten Kanalzustandes und der teilweise unzureichenden hydraulischen Leistungsfähigkeit der vorhandenen Kanäle nun komplett anders darstellt. Im genannten Bereich besteht dringender Handlungsbedarf.
Die Verwaltung hat daher mit dieser Erkenntnis mehrere theoretisch mögliche Lösungsansätze ermittelt, die auf der Basis einer Studie durch das Ingenieurbüro auf ihre Machbarkeit überprüft wurden.
Das Ergebnis dieser Studie wird vom Ingenieurbüro Unger, Darmstadt, in der nachfolgenden Power-Point-Präsentation vorgestellt.
2. Projektbeschreibung:
Die bestehenden Regenüberläufe haben Probleme betreffend die Weiterleitung zur Kläranlage und den Abschlag in den Vorfluter Main. Diese werden in der Präsentation ausgiebig erläutert, mögliche Lösungen werden aufgezeigt. Die im genannten Gebiet vorhandenen Kanäle haben zum Teil hydraulische Probleme (fehlende Leistungsfähigkeit), zum Teil sind sie baulich in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand. Im Bereich des Kapuzinerplatzes sind sie auf Grund der großen Tiefe zudem kaum zugänglich, im Bereich des Schloßgartens überhaupt nicht.
Bestandteil des Gebietes ist auch die problembehaftete Kanalisation im Bereich Landingtunnel und Schloss, mit sehr alten, tief gelegenen Kanälen, die im Bereich des Schlosshofes und des Schloßparks ebenfalls kaum zugänglich sind.
Die Lösungsansätze versuchen zum einen den Bestand, mit dann notwendigen Erweiterungen und Veränderungen, zu bewahren. Die Probleme lassen sich damit aber nicht vollständig beseitigen.
Zum anderen werden neue mögliche Lösungen aufgezeigt, die dann allen Anforderungen gerecht werden.
Vorgesehen ist von der Verwaltung die vorgestellten Varianten in einer Matrix zu bewerten, eine Vorzugsvariante herauszuarbeiten und diese dann erneut dem Stadtrat vorzustellen. Dies soll im Frühjahr 2016 geschehen.
Auf der Basis der dann vom Stadtrat beschlossenen Vorzugsvariante kann in der Folge das notwendige VOF-Verfahren zur Vergabe der Planungsleistungen durchgeführt werden.
Die Realisierung dieser Maßnahme hängt direkt von der Fertigstellung des Regenrückhalte-beckens an der Willigisbrücke ab und kann erst im Anschluss an diese Baumaßnahme erfolgen.
3. Kosten
Das Projekt befindet sich derzeit im Stadium der Konzeptstudie und damit verbunden liegen noch keine Kosten vor. Es ist zu erwarten, dass die Kosten die Schwellenwerte für ein VOF-Verfahren überschreiten und die Bauleistungen europaweit ausgeschrieben werden müssen. Der Stadtrat ist im Rahmen der weiteren Planungsschritte rechtzeitig über die Kostenentwicklung zu informieren.
4. Finanzierung
Für das Projekt sind im Jahr 2015 keine Haushaltsmittel eingestellt. Im Haushalt 2016 müssen Gelder für das zu erwartende VOF-Verfahren und für erste Planungsleistungen bereitgestellt werden. Im Jahr 2017 sind dann weitere Planungsleistungen erforderlich. Die für die Realisierung dieses Projektes dann noch erforderlichen Haushaltsmittel müssen im Haushalt 2018 und in den Folgejahren zur Verfügung stehen.