Antrag der UBV vom 01.08.2016 – Information über „Traumapädagogik“


Daten angezeigt aus Sitzung:  3. Sitzung des Jugendhilfeausschusses, 27.10.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Jugendhilfeausschuss 3. Sitzung des Jugendhilfeausschusses 27.10.2016 ö Beschließend 7jha/3/7/16

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

„Traumapädagogik“ wird als Sammelbegriff für die pädagogischen Ansätze und Methoden bei der
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bezeichnet. Der Schwerpunkt der Traumapädagogik lag zu-
rückliegend in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Vor dem Hintergrund vieler geflüchteter Kinder und Jugendlichen aus Krisengebieten gewinnt die Traumapädagogik zunehmend auch in der Arbeit  mit diesem Personenkreis größere Bedeutung, hier allerdings mit dem Schwerpunkt
der Traumatisierung durch Kriegs- und Gewalterlebnisse sowie den häufig auch belastenden
Fluchterfahrungen.

Soweit Kinder und Jugendliche in der stationären Jugendhilfe betreut werden (vorwiegend „Unbegleitete minderjährige Ausländer“) bestehen vor Ort bereits sehr gute Grundvoraus-setzungen, zeitnah auf Verhaltensweisen zu reagieren, um traumatische Erlebnisse erfolgreich
bearbeiten zu können. Hinweise auf eine Traumatisierung oder posttraumatische Belastungs-
störungen sind unter anderem psychosomatische Auffälligkeiten, Schlafstörungen, Beziehungs-
ängste/Beziehungsstörungen, Verlustängste etc.

Eine möglichst zeitnahe adäquate Aufarbeitung der Traumaerfahrungen ist allerdings auch außerhalb der stationären Jugendhilfe erforderlich. Fachkräfte in den Kindertagesstätten und im schulischen Bereich  (Schulsozialarbeiter, Lehrkräfte) erhalten Informationen und Schulungen, durch bzw. in welchen sie für die Phänomene einer Traumatisierung sensibilisiert werden. Eine Anbindung an qualifizierte psychologische Betreuung erfolgt bereits im Einzelfall (Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiatrie), soll aber im nächsten Schritt institutionell verstetigt werden.

Auch wenn bis zum jetzigen Zeitpunkt die Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit markanter
traumatisierender Belastung deutlich unterhalb den bisherigen Erwartungen/Befürchtung liegt, bleibt es auch vor Ort eine wichtige Aufgabe, allen in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien tätigen (Fach-)Kräften auch außerhalb der stationären Jugendhilfe durch Schulung sowie Anbindung an ein Beratungsnetzwerk die Möglichkeit zu geben, notwendige Unterstützung zu leisten oder zu vermitteln.

.Beschluss:

I. Der Bericht des Jugendamtsleiters zum Thema „Traumapädagogik“ für Einheimische sowie geflüchtete Kinder und Jugendliche wird zur Kenntnis genommen.





II. Angaben zu den Kosten:
                                                                       

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [   ]
nein [X]

Abstimmungsergebnis:
Einstimmig angenommen

Datenstand vom 03.02.2017 12:18 Uhr