Die Konzeptplanung zum Neubau einer Kindertagesstätte an der Ottostraße wurde am 07.05.2019 und am 25.06.2019 im Planungs- und Verkehrssenat vorgestellt.
Am 26.08.2019 wurde durch den Feriensenat die Bedarfsnotwendigkeit von Kindergartenplätzen im Stadtteil Damm festgestellt.
Am 17.02.2020 wurde im Plenum die Architektenleistung zur Planung der Kita Ottostraße an xxx Architekten aus Aschaffenburg nach einem EU-weiten VgV Verfahren vergeben. Die notwendigen Fachplaner wurden ebenfalls beauftragt.
Der Vorentwurf der Kindertagesstätte wurde am 23.07.2020 dem Referat 4 und dem Jugendamt sowie am 05.08.2020 der Behindertenbeauftragten der Stadt Aschaffenburg vorgestellt und zuvor mit dem Stadtplanungsamt, Tiefbauamt und Gartenamt abgestimmt.
Die Vorplanung der Kindertagesstätte hat am 15.09.2020 der Planungs- und Verkehrssenat mit der Kostenschätzung in Höhe von 5.334.983,62 € brutto beschlossen.
Auf Grundlage des Vorentwurfes sollte gemäß dem Beschluss die Entwurfsplanung (M. 1 : 100) und die Kostenberechnung nach DIN 276 erstellt werden.
- Konzept
Die Kindertagesstätte ist als 4-gruppige Einrichtung (3 Kita-Gruppen und 1 Krippengruppe) geplant. Diese bestehen jeweils aus einem Gruppenraum, einem Nebenraum und Sanitärraum, hinzu kommen Mehrzweckraum, Essraum, Aufwärmküche, Personalraum, Leitungsbüro, Sprechzimmer und weitere untergeordnete Räume.
Die Lage des Neubaus befindet sich zwischen dem Nordring und der Ottostraße, so dass ein besonderes Augenmerk auf das Schallschutzkonzept gerichtet ist.
Der L-förmig eingeschossige Neubau ohne Unterkellerung schottet sich mit seiner Rückseite vom Nordring ab und öffnet sich zur Außenfläche, die parallel der Ottostraße verläuft.
Der Haupteingang liegt auf der Westseite des Gebäudes wie auch der separate Eingang zur Küche. Die Grupperäume öffnen sich nach Norden zur Freifläche, die mit einer Schallschutzwand parallel zur Ottostraße abschließt. Die untergeordneten Räume wie Hausanschlussraum, Heizungsraum, Lagerraum, Putzmittelraum, WC, Flur sind nach Süden zum Nordring angeordnet.
- Architektur
Das Tragwerk der Kita besteht aus betonierten Außenwänden, die mit einer Wärmedämmung und einer Holzfassade verkleidet sind. Für die Fensteröffnungen sind Holz-Alu-Fenster vorgesehen.
Die Decken werden abgehängt und sind akustisch wirksam. Alle Böden erhalten eine Fußbodenheizung. Die Dachkonstruktion besteht aus einem gedämmten Betontragwerk, das mit einer bituminösen Außenhaut geschützt wird. Das Dach wird teilweise extensiv begrünt.
- Energiekonzept
Das Gebäude wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe beheizt, um ein ökologisches und nachhaltiges Gebäudekonzept zu realisieren. Auf dem Dach wird eine PV-Anlage montiert, die für die eigene Energieversorgung vorgesehen ist. Die Projektierung erfolgt in Anlehnung an die Passivhaus Kriterien. Der für ein Passivhaus erforderliche Heizwärmebedarf von 15 kWh(m²/a) kann nur annähernd erreicht werden. Die Auflagen des Schallschutzes (Gebäudeausrichtung nach Norden) und die große Hüllenfläche bei einer eingeschossigen Bauweise stehen der Passivhaus-Zertifizierung entgegen.
Einstufung der Klimarelevanzprüfung:
„teilweise klimarelevant“
Der Stromverbrauch wird voraussichtlich bei ca. 243,60 MWh/a liegen (<340 MWh/a).
Die prognostizierte CO2-Emission beträgt nach PHPP ca. 19,4 Tonnen/a (<170 to/a).
Dadurch erfolgt die Einstufung des Gebäudes als teilweise klimarelevant, gemäß Beschluss des Umwelt- und Verkehrssenates am 15.07.2020.
- Außenanlage
Die Außenanlage der Kindertagesstätte Ottostraße wird vom Gartenamt der Stadt Aschaffenburg geplant. Auf der Westseite des Grundstückes sind sechs Parkplätze und ein Behinderten Parkplatz um ein bestehendes Trafohäuschen herum geplant. Hinter den Parkplätzen im Westen ist der Standort der Wärmepumpe geplant. Gegenüber der Westfassade / Eingangsbereich des Gebäudes sind die Fahrradständer und ein kleines Gebäude mit einem Raum für die Kinderwagen und ein Raum für die Mülltonnen vorgesehen.
Die Außenspielfläche wird durch das L-förmige Gebäude vom Westen und vom Süden eingefasst und durch eine Schallschutzwand aus Holz im Norden (Ottostraße) und Osten begrenzt.
An der Nordost-Ecke ist ein Geräteraum vorgesehen. Die gefaltete Schallschutzwand im Norden, die auch höhenmäßig variiert, wird mit einem Spielturm und einem Spielhaus sowie einer Maltafel in die Spielfläche einbezogen. Die Außenanlage gliedert sich in Rasenflächen, Sandkasten, fugenlose EPDM Fläche im Bereich der Spielgeräte, Holzpodest, gepflasterte Wege und bepflanzte Flächen. Sonnensegel und drei neugepflanzte Bäume sorgen für Schatten.
- Barrierefreiheit
Sämtliche Räume und Außenanlagen sind barrierefrei erschlossen. Alle Bewegungsflächen entsprechen den gesetzlichen Vorgaben.
- Kostenberechnung nach DIN 276 vom 17.12.2020
KG 100 Baugrundstück 0,00 € brutto
KG 200 Vorbereitende Maßnahmen 53.847,50 € brutto
KG 300 Bauwerk Baukonstruktion 2.950.030,81 € brutto
KG 400 Bauwerk-Technische Anlagen 893.325,20 € brutto
KG 500 Außenanlagen und Freiflächen 505.444,77 € brutto
KG 600 Ausstattung 142.443,00 € brutto
KG 700 Baunebenkosten 1.168.925,22 € brutto
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Gesamtkosten 5.714.016,50 € brutto
Die Mehrkosten in Höhe von ca. 379.032,88 € gegenüber der Kostenschätzung ergeben sich wie folgt:
- In der Kostenschätzung wurden Baureinigung, Schließanlage, Geländer im Flur, Vorhangschienen, Info-Schild mit Logo und Anschlüsse für eine Küchenzeile in den jeweiligen Gruppenräumen und zusätzliche Daten-Ports in den Gruppenräumen nicht berücksichtigt.
- Die Einheitspreise für Türen mit Fingerklemmschutz mussten entsprechend aktueller Submissionsergebnisse für diese Positionen nachgebessert werden.
- Die detaillierte Entwässerungsplanung ergab einen zusätzlichen Abwasseranschluss und eine Wasserrückhaltung mit Drosselschacht.
- Für die PV-Anlage wurde zusätzlich ein Batteriespeicher eingeplant.
- Nach dem vom ursprünglichen Vorentwurf sich das Baufeld in Richtung Westen verschoben hat, um ein Baufeld für eine Turnhalle freizuhalten, mussten die Bodenuntersuchungen in diese Richtung ergänzt werden. Durch das neue Bodengutachten musste der Mengenansatz für Bewehrung, verstärkte Bodenplatte, Entsorgung von belastetem Bodenmaterial, Bodenaustausch im Spielbereich, hinzukommende Drainage in die Kostenberechnung einfließen.
- Durch die Kostenmehrung erhöhen sich automatisch die Baunebenkosten.
Die Kostenberechnung ist mit einer Verteilerküche geplant (bisher ohne Trägerbeteiligung), d.h. das Mittagessen wird für die Kinder von einem Catering-Unternehmen angeliefert und dann entsprechend verteilt.
Andere Küchenkonzepte erfordern eine Umplanung und führen aufgrund der technischen Anforderungen und Ausstattung zu erheblichen Mehrkosten.
- Förderung
Die Vorplanung wurde mit der Regierung von Unterfranken abgestimmt. Unter der Voraussetzung, dass als förderfähige Hauptnutzfläche 496 m² anerkannt werden, beträgt die Förderung voraussichtlich 1.212.224,00 € (496,00 m² x 4.888,00 €/m² x 50 %).
Die Anerkennung der zuwendungsfähigen Flächen wird erst im Rahmen des Förderantrages von der Regierung geklärt.
- Zeitplan
Das Bauvorhaben ist in einem Bauabschnitt geplant. Der Baubeginn ist für Herbst 2021 geplant,
die Fertigstellung soll Ende 2022 erfolgen.