- Grundlagen
Für den neuen 4. Bauabschnitt am Kronberg Gymnasium „Aufstockung und Sanierung der Fachklassen“ wurde am 26.01.2023 bei der Regierung von Unterfranken der Förderantrag gemäß Art. 10 FAG eingereicht und parallel um Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn gebeten.
Die Planung der Freianlagen vom städtischen Gartenamt wurden nicht mehr beigefügt, da sie bereits im Förderbescheid von 2016 genehmigt waren.
Die Regierung hat im März 2023 mündlich mitgeteilt, daß die Freianlagen neu zu bewerten sind. Dabei muss sie berücksichtigen, daß stadteigene Entwurfsplanungen (wie z.B. vom Gartenamt) zum vollständigen Entzug der Förderung der Nebenkosten führen. Im Bescheid von 2016 wurden lediglich die Nebenkosten der Freianlagen in Abzug gebracht.
Durch die Vergabe an einen freien Landschaftsplaner können die 2016 gestrichenen Nebenkosten wieder anteilig in die Förderung einfließen, gemäß Aussage der Regierung.
Das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft hat daraufhin in Abstimmung mit dem Gartenamt eine Verhandlungsvergabe mit 3 Landschaftsarchitekten durchgeführt.
Am 22.05.2023 wurde im Haupt- und Finanzsenat der Auftrag der Freianlagenplanung an das Büro Trölenberg + Vogt aus Aschaffenburg erteilt.
- Entwurfsplanung
Die vorhandene Entwurfsplanung des Gartenamtes wurde inzwischen durch die beauftragten Landschaftsarchitekten überarbeitet. Zusätzlich wurde der Innenhof (Atrium) und die Feuerwehrumfahrt hinter dem Hauptgebäude beauftragt. Der Innenhof muss überarbeitet werden, da durch die Lastabtragung (Microbohrpfähle) der Aufstockung die Oberflächen erneuert werden müssen.
Der neu gestaltete Schulhof teil sich in zwei Bewegungsräume ein: Der obere Teil ist als Aufenthaltsraum gedacht, hier wird es ovalen Sitzbänke aus Holz und Metall sowie neue Bepflanzung mit Gehölzen/Bäumen zweiter Ordnung geben. Das anschließende Waldstück wird außerdem als Ruhezone („Waldbaden“) mit weiteren Sitzgelegenheiten ausgestattet.
Auf dem unteren Teil des Schulhofes findet das ‚Laufen‘ statt: Hier werde die Fußballtore und der Basketballkorb eingebaut sowie drei Tischtennisplatten aufgestellt. Die ovale Form der Sitzgelegenheiten vom oberen Schulhofteil findet sich auch hier, als neue Pflanzbeete, wieder.
Auf der Fläche neben dem Sportplatzzugang wird außerdem eine Slackline sowie eine Reckstange in einen Fallschutzbelag aus Holzhackschnitzeln eingebaut.
Die beiden Teile sind getrennt durch eine neue Sitztreppe aus Betonblockstufen in Sonderformat. Diese wird mit zwei großen Pflanzbeeten eingefasst. Die Stufen werden teilweise mit Sitzauflagen aus Holz belegt.
Beide Schulhofflächen werden mit Betonstein in drei verschiedenen Farben gepflastert. Vom Schülerparkplatz aus wird es außerdem einen Leitstreifen aus Noppen bzw. Rillenplatten zum Haupteingang geben.
Die Parkplätze werden ebenfalls mit Beton- sowie Drainpflaster in den Stellflächen ausgestattet. Die Anzahl der, teilweise neu überdachten, Fahrradparkplätze sowie Motorradparkplätze wird
Auf dem Schülerparkplatz wird außerdem die Pflanzung des Beetes saniert/erneuert.
Im Bereich des Lehrerparkplatzes gibt es einen neuen eingefassten Müllstandort mit Pflanzen. Außerdem wird der Hausmeistergarten zu einem Schulgarten.
Der Zaun sowie das Zufahrtstor der Feuerwehr entlang der Fasanerie zum Schulgelände wird erneuert. Eine Zufahrt kann aber auch über den Lehrerparkplatz auf die Feuerwehrzufahrt erfolgen.
Im östlichen Bereich der Schule wird die Feuerwehrzufahrt neu hergestellt, teilweise als Schotterfläche, teilweise als Schotterrasen. Außerdem werden die Zugänge von den Notausgängen zur Feuerwehzufahrt gepflastert. Es wird außerdem ein Teil des Aushubes auf der Fläche neben der Feuerwehrzufahrt gelagert, der zu einem Pumptrack modelliert wird.
Im Atrium wird durch die neue anschließende Mensa ein Außenbereich als Holzterrasse entstehen. Außerdem werden in die Ecken des Atriums vier Palmen gepflanzt. Der Bodenbelag muss wegen der Gründung der Aufstockung neu hergestellt werden; hier soll Kleinsteinpflaster aus Beton verlegt werden. Die vorhandenen Betonelemente werden gereinigt und die Holzauflagen der Bänke werden erneuert.
Auf dem Schulgelände werden insgesamt 12 neue Solitärbäume sowie 10 Solitärgehölze gepflanzt.
- Varianten
Die Außenanlagen der Schule unterteilen sich in 6 Baufelder:
- Atrium (Stufentheater)
- Unterer Pausenhof
- Parkplatz 1 – West
- Oberer Schulhof
- Feuerwehrumfahrt
- Parkplatz 2 – Süd und Schulgarten
Für die Ausführungsphase wurden 3 Varianten untersucht und beurteilt:
Variante A – Große Lösung
Durchführung der 6 Baufelder in einem Bauabschnitt mit kompletten Ausstattungs-Equipement
Vorteil: Fertigstellung der Gesamtmaßnahme Ende 2026 möglich, nach über 13-jähriger Planungs- und Bauzeit!
Nachteil: Sehr hohe Investitionskosten
Variante B – Mittlere Lösung
Durchführung der 6 Baufelder in einem Bauabschnitt mit reduziertem Ausstattungsstandard
Vorteil: Fertigstellung der Gesamtmaßnahme Ende 2026 möglich, nach über 13-jähriger Planungs- und Bauzeit! Ausstattungen können bei Bedarf nachgerüstet werden.
Nachteil: Hohe Investitionskosten
Variante C – Kleine Lösung
Reduzierung auf 4 Haupt-Baufelder
5.Bauschnitt: ohne Feuerwehrzufahrt, ohne Lehrerparkplatz, ohne Schulgarten
Vorteil: - Lehrerparkplatz, Schulgarten und Erneuerung der Feuerwehrumfahrt kann zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Vorhandene Feuerwehrzufahrt ist aktuell nutzbar.
- zunächst niedrigere Investitionskosten
Nachteil: Ende der Gesamtmaßnahme zeitlich unbestimmt
- Kostenberechnungen
4.1 Variante A – Große Lösung
Die Kostenberechnung für die Variante A wurde von den Landschaftsarchitekten am 31.10.2023 eingereicht.
Die Gesamtsumme von 2.854.291,76 € gliedert sich wie folgt:
KG 210 Vorbereitende Maßnahmen 15.327,20 €
KG 300 Außenwände 9.746,10 €
KG 510 Erdbau 161.976,85 €
KG 520 Gründung, Unterbau 130.721,50 €
KG 530 Oberbau, Deckschichten 658.096,78 €
KG 540 Baukonstruktion 618.076,48 €
KG 550 Technische Anlagen 84.478,10 €
KG 560 Einbauten in Freiflächen 308.686,00 €
KG 570 Vegetationsflächen 139.717,90 €
KG 580 Wasserflächen ---
KG 590 Sonstiges Maßnahmen 727.940,85 €
KG 600 Ausstattung ---
Summe Baukosten Freianlage 2.854.291,76 €
Bezogen auf die Gesamtfläche von 11.500 m2 liegen die Kosten bei 248 €/m2-Freifläche.
4.2 Variante B – Mittlere Lösung
Die Kostenberechnung für die Variante B nach DIN 276 wurde am 17.11.2023 eingereicht.
Planungsänderungen und Optimierung von Einbauten und Ausstattungen führen zu einer Kostenreduzierung auf 2.200.919,88 €
KG 210 Vorbereitende Maßnahmen 15.327,20 €
KG 510 Erdbau 171.913,35 €
KG 520 Gründung, Unterbau 72.411,50 €
KG 530 Oberbau, Deckschichten 724.020,40 €
KG 540 Baukonstruktion 333.571,28 €
KG 550 Technische Anlagen 96.961,20 €
KG 560 Einbauten in Freiflächen 154.878,50 €
KG 570 Vegetationsflächen 130.852,40 €
KG 580 Wasserflächen ---
KG 590 Sonstiges Maßnahmen 500.984,05 €
KG 600 Ausstattung ---
Summe Baukosten Freianlage 2.200.919,88 €
Bezogen auf die Gesamtfläche von 11.500 m2 liegen die Kosten bei 191 €/m2-Freifläche. Zum Vergleich herangezogen wird die Kita Anwandeweg, die mit deutlich weniger Pflasterarbeiten einen m2-Preis von 194 € aufweist. Die Wirtschaftlichkeit der Kostenberechnung ist dadurch nachgewiesen.
4.3 Variante C – Kleine Lösung
Die Kostenberechnung für die Variante C nach DIN 276 wurde am 24.11.2023 eingereicht.
Durch die Reduzierung auf 4 Baufelder verringern sich die Kosten auf 1.856.282,19 €
KG 210 Vorbereitende Maßnahmen 15.089,20 €
KG 510 Erdbau 138.944,40 €
KG 520 Gründung, Unterbau 72.114,00 €
KG 530 Oberbau, Deckschichten 559.936,65 €
KG 540 Baukonstruktion 317.446,78 €
KG 550 Technische Anlagen 71.971,20 €
KG 560 Einbauten in Freiflächen 152.260,50 €
KG 570 Vegetationsflächen 116.681,80 €
KG 580 Wasserflächen ---
KG 590 Sonstiges Maßnahmen 411.637,66 €
KG 600 Ausstattung ---
Summe Baukosten Freianlage 1.856.282,19 €
Bezogen auf die Gesamtfläche von 7500 m2 liegen die Kosten bei 247 €/m2-Freifläche.
- Kostenmehrung – Variante B
Im Förderantrag von 2016 wurden die Freianlagen auf 905.695,00 € geschätzt. Der Baupreisindex vom 2.Quartal 2016 bis zum 3.Quartal 2023 beträgt ca. 58 %. Die geschätzten Kosten aus 2016 steigen damit auf ca. 1,43 Mio €. Die Mehrkosten von ca. 770.000,00 € zu der vorliegenden Kostenberechnung der Landschaftsarchitekten begründen sich wie folgt:
- Zusätzlich erforderliche Maßnahmen (die in der Planung von 2016 nicht enthalten waren)
5.1.1 Neue Zaunanlage zur Fasanerie 20.000,00 €
Der Maschendrahtzaun zum Fasanerie-Wald ist teilweise niedergetreten, verrostet oder nicht mehr vorhanden
5.1.2 Sichtbetonwände reinigen und sanieren 18.000,00 €
Vorhandene Sichtwände in Beton müssen von Verschmutzungen gereinigt und
Imprägniert werden.
5.1.3 Erneuerung der Fahrradständer 34.500,00 €
Die vorhandenen Fahrradständer haben einen zu engen Achsabstand
und dürfen nicht weiterverwendet werden.
Gemäß Baubescheid müssen größere Fahrradständer beschafft werden.
5.1.4 Holzterrasse Atrium 40.000,00 €
Die neue Cafeteria hat einen direkten Zugang zum Atrium.
Für die Außensitzplätze soll eine ebene Fläche, in Form einer Holzterrasse
Hergestellt werden.
5.1.5 Kleinpflaster Innenhof 25.000,00 €
Durch die Fundamentarbeiten für die Aufstockung kann der vorhandene Belag
Nicht weitergenutzt werden. Die Pflasterarbeiten können wie im Bestand, nur
Mit kleinformatigen Pflastersteine durchgeführt werden.
5.1.6 Leitstreifen für Sehbehinderte 20.000,00 €
Zum Haupteingang ist vom Parkplatz aus ein Leitstreifen im Bodenbelag für Behinderte eingeplant.
5.1.7 Erneuerung Geländer 32.000,00 €
Die vorhandenen Geländer an den Treppenanlagen müssen erneuert werden.
- Änderungen der Planung
5.2.1 Dränpflaster wasserdurchlässig, statt Asphaltbelag 130.000,00 €
Die Entsiegelung der Parkflächen wird mit wasserdurchlässigen Pflaster erreicht.
Die Steine begünstigen durch wasserdurchlässiges Fugenmaterial die natürliche Versickerung von Regenwasser.
Das vorrangige Ziel besteht darin, den Boden mithilfe geeigneter Materialien luft- und wasserdurchlässig zu gestalten, um die natürlichen Bodenfunktionen wiederherzustellen.
Die Entsiegelung von Flächen bietet den entscheidenden Vorteil, dass Regenwasser ungehindert versickern kann und somit das Grundwasser anreichert. Ebenso reduziert eine entsiegelte Fläche das Risiko lokaler Überschwemmungen, da die Kanalisation bei Starkregen nicht überlastet wird.
Ökologische Pflastersteine bieten die optimale Lösung, um Fläche zu entsiegeln und den damit einhergehenden Vorschriften nachzukommen.
- Kostenanpassung an Entwurf
5.3.1 Abbruch und Entsorgung 48.000,00 €
5.3.2 Bodenabfuhr 80.000,00 €
5.3.3 Vegetationsflächen 60.000,00 €
5.3.4 Brunnensanierung (Betonsanierung) 37.000,00 €
5.3.5 Fundamentarbeiten (Massenmehrungen) 39.000,00 €
5.3.6 Frostschutz und Schotter (Massenmehrungen) 40.000,00 €
5.3.7 Mauerscheiben (Massenmehrungen) 34.000,00 €
- Oberboden anliefern (Massenmehrungen) 28.000,00 €
- Preissteigerungen über dem Index
5.4.1 Preissteigerung bei Beton, Zement, Stahl
Die über dem Index liegen pauschal 85.000,00 €
Summe 770.500,00 €
- Gesamtkosten
Die Gesamtkosten für den 4.Bauabschnitt (Bauwerk und Mietgebäude) und 5. Bauabschnitt (Außenanlagen) betragen somit 27.838.309,00 €. Unter Berücksichtigung der bereits fertiggestellten Bauabschnitte 1 (Erweiterungsbau) und 2 (Hauptgebäude) belaufen sich die Gesamtinvestitionen am Kronberg Gymnasium auf ca. 44,0 Mio €.
- Zeitplan
Der 4.Bauabschnitt „Aufstockung und Sanierung des Atriumgebäudes“ soll gemäß Bauzeitenplan im August 2025 beendet sein. Das Interimsgebäude im oberen Pausenhof für die Fachschaft Chemie kann nicht vor September 2025 rückgebaut werden.
Der geplante Baubeginn der Freianlagen ist für Frühjahr 2025 vorgesehen, die Fertigstellung ist nicht vor Dezember 2026 zu erwarten.
- Ausführungsempfehlung
Das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft in Abstimmung mit dem Gartenamt schlagen die Variante B zur Ausführung vor. Die Schulleitung ist damit einverstanden.