Abfallbilanz 2023


Daten angezeigt aus Sitzung:  2. Sitzung des Werksenates, 25.04.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Werksenat 2. Sitzung des Werksenates 25.04.2024 ö Beschließend 2

.Beschlussvorschlag

I. Der Bericht über die Abfallbilanz 2023 wird zur Kenntnis genommen.

II. Angaben zur Klimawirkung:
Bewertung - jeweils Mehrung oder Minderung der Treibhausgase (THG)
wenig klimarelevant
teilweise klimarelevant
sehr klimarelevant
[ x ]  keine weiteren Angaben erforderlich
[  ]  kurze Erläuterung in den Begründungen
[  ]  ausführliche Erläuterung 
in den Begründungen 
Bewertungsschema nach KÖP (Klimaschutzmanagement in öffentlichen Projekten)
(Nationale Klimaschutz-Initiative  -  Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)

III. Angaben zu den Kosten:
Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [  ]
nein [ x ]

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Die Gesamtabfallmenge aus kommunalen Sammlungen in der Stadt Aschaffenburg stieg im Jahr 2023 um 329 t.

Im letzten Jahr wurden 13.405 t Abfall aus Aschaffenburg im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt verbrannt und 450 t auf der Deponie Sansenhecken abgelagert. Die Differenz zur erfassten Abfallmenge ergibt sich durch die Veränderung der Lagermenge auf der Müllumladestation der GBAB.

Bereich Hausmüll/kommunale Sammlungen
Die Menge der zu verwertenden Abfälle nahm im vergangenen Jahr um 318 t zu und stieg somit auf 22.934 t (vgl. Anlage 2). Erstmalig sind hier die ca. 100 t Sortierreste aus der Wertstofftonne berücksichtigt.

Zu nennenswerten Veränderungen kam es lediglich bei den Dosen, da die Erfassung in Depotcontainern entfiel und diese erstmalig in der Wertstofftonne gesammelt wurden.

Bei Papier, Pappe, Kartonagen (PPK) setzte sich der Trend fort, dass eine Reduzierung des Gewichts der Erhöhung des Volumens gegenübersteht. Ursache hierfür ist die Reduzierung des Anteils an Zeitungen und Katalogen in der kommunalen Papiertonne und die Zunahme der Kartonagen aus dem Onlinehandel.
Resultierend führt dies auch zu einem Wertverlust.

Die Sammlung von Speisefett und -öl mit dem kostenlosen Öli-Sammeleimer wurde von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen.

Im Bereich der Schadstoffsammlung hat die Erfassungsmenge zugenommen und lag bei 90 t. Der eingeschlagene Weg der stationären Schadstofferfassung im Recyclinghof Fürther Straße hat sich weiterhin bewährt und wird von den Bürgern und Gewerbebetrieben sehr gut angenommen.
Die hohe Qualität der Schadstoffannahme sorgt für Vertrauen und wird auch von den öffentlichen Einrichtungen in Anspruch genommen.
Bei weiterer intensiver Nutzung der beiden Recyclinghöfe blieben die Anlieferzahlen nahezu konstant. Die Annahmemenge pro Kopf nahm zu. Dies ist mit der Einführung der Wertstofftonne zu erklären. Diese Entwicklung werden wir weiter beobachten (vgl. Anlage 3). (146,82 kg/Ew*a).

Die nicht verwertbare Abfallmenge betrug im Jahr 2023 450 t. Der Anstieg resultiert aus einer erhöhten Bautätigkeit in Aschaffenburg. 

Erhebliche Aufwendungen verursachen weiterhin die wilden Abfallablagerungen im Stadtgebiet. 1 bis 2 Mitarbeiter sammeln ganzjährig ca. 150 - 200 t Abfall. Sofern Hinweise auf den Abfall-erzeuger gefunden werden, erhält dieser unmittelbar eine Rechnung und der Vorfall wird zur Anzeige gebracht. Einen Schwerpunkt bilden die Containerstandplätze. Durch die Firma Remondis, welche erneut den Auftrag für die Altglasverwertung von 2024 bis 2026 von den dualen Systemen erhalten hat, werden Zug um Zug alle Erfassungscontainer instandgesetzt und neu beschriftet. Hierdurch wird eine Verringerung der Wildablagerungen angestrebt.

Die Gesamtabfallmenge (Abfälle zur Verwertung und zur Beseitigung) nahm im vergangenen Jahr geringfügig zu. Dies ist hauptsächlich durch die Zunahme der Bauabfälle zu erklären. 

Erfreulich ist die Zunahme der Spartenabfallmengen (Bio, Sperrmüll, Schadstoffe), da diese, bei einer nahezu konstanten Gesamtabfallmenge, auf eine höhere Trennungsquote zurückzuführen ist. 

Kommunale Abfälle
In erheblichem Umfang konnten insgesamt ca. 11.650 t kommunale Abfälle (Grünabfall, Papierkorbabfälle, Rechengut aus dem Klärwerk, Straßenkehricht, Sinkkasteninhalte, Sandfanggut und Klärschlamm) einer Verwertung zugeführt werden (vgl. Anlage 4). 
Der kommunale Klärschlamm wird nach der Trocknung in der Klärschlammtrocknungsanlage ebenfalls einer energetischen Verwertung im GKS zugeführt und ersetzt dort Steinkohle. 

Recyclinghofladen
Der positive Trend in der Umsatzentwicklung des Recyclinghofladens konnte fortgeführt werden. Die Steigerung betrug im Jahr 2023 8.755 €.
Nach wie vor bestätigt das hohe Niveau und die Kundenzufriedenheit diesen seit 18 Jahren beschrittenen Weg, bei dem
  • tatsächliche Abfallvermeidung erfolgt
  • Bürger mit knappem Budget sich Dinge anschaffen können, die sonst nicht leistbar wären
  • der Abfallgebührenhaushalt durch vermiedene Entsorgungskosten und zusätzliche Einnahmen doppelt entlastet wird  
  • und der Re-used- Gedanke, sowie die Möglichkeit Geräte reparieren zu lassen, weiter an Bedeutung gewinnen.

Entsorgungssystem und Gebühren
Zu Recht werden von Bürgern und Gewerbebetrieben neben dem Leistungsumfang und dem Service vor allem auch die Gebührenhöhe kritisch betrachtet. Veränderungen bei den politischen Rahmenbedingungen, z. B. Mauterhöhung und CO2-Steuer sowie deutliche Personalkostensteigerungen werden zeitnah zu einer Erhöhung der Gebühren führen.

Das qualitativ hochwertige Niveau der Leistungen der Abfallentsorgung macht sich bezahlt. Der hohe Anteil an stofflich verwerteten Abfällen an der Gesamtabfallmenge der Stadt Aschaffenburg spiegelt das hohe Umweltbewusstsein der Bürger und ihr Engagement wieder.
Erfreulich ist der Trend der Zunahme der, in der GBAB verwerteten, Bioabfälle. 
Die Erhöhung des Anteils an unverwertbaren Abfällen resultiert aus der erfreulichen Tatsache, dass in Folge von Investitionen der Aschaffenburger Unternehmen Sanierungs- und Baumaßnahmen zugenommen haben.

Datenstand vom 12.04.2024 10:57 Uhr