- ALLGEMEINES
Im Aschaffenburger Stadtteil „Leider“ befindet sich auf dem Areal Flurstück Nr. 308 die Erthal-Grundschule. Der Schulbau wurde Ende der 50-iger Jahren errichtet und 1972 mit einem Hauptschulbau und einer Sporthalle erweitert.
Das zweigeschossige Hauptschulgebäude wird seit ca. 10 Jahren nicht mehr als Haupt- bzw. Mittelschule genutzt.
In der vorliegenden Planung wird das 1. Obergeschoss des ehemaligen Hauptschulgebäudes zu einer Ganztagsbetreuung (Hort) für 100 Grundschulkinder umgenutzt. Im Erdgeschoss befindet sich eine Kindertagesbetreuungseinrichtung des BRK. Diese wird von den Planungen nicht berührt.
Eine Bedarfsfeststellung mit einer nachhaltigen Prognose, der zu erwartenden Betreuungskinder, vom Schulamt ist Grundlage für diese Baumaßnahmen. Die Erweiterung des Hortes von 50 auf 100 Plätze nach Art. 7. Abs. 2 BayKiBiG wurde am 16.9.2024 im Plenum anerkannt. In der Beschlussvorlage wurde weiterhin in der Begründung festgehalten, dass dies nur durch einen Umzug ins Nebengebäude umgesetzt werden kann. Erfolgt dies nicht, würden die Hortplätze an der Schule im Ganzen entfallen.
Momentan befinden sich die Räume des Horts im Schulgebäude. Die Räumlichkeiten werden dringend von seitens der Schule als Klassenzimmer benötigt. Im kommenden Schuljahr wird mindestens die erste Klasse zweizügig sein nach Rückmeldung durch die Schule, möglicherweise wird auch die zweite Klasse zweizügig. Der Betreiber des Horts ist der Träger die Caritas Aschaffenburg Kita gGmbH Haus für Kinder St. Laurentius, welche aktuell 24 Mädchen und 23 Jungen betreut.
Die bestehende Küche soll den Anforderungen für 100 Schulkindern gerecht werden. Die Küchenzeilen in der Küche werden bleiben, da hier Eltern-Kind und Begegnungskochkurse angeboten werden. Weiterhin sollen auch durch den Träger Kinderkochkurse im Rahmen der Hortbetreuung angeboten werden.
Der Handarbeitsraum der Grundschule, der neben der Küche liegt, muss zur Schaffung von einer Mensa verlegt werden. Bisher haben die Kinder in der Küche an Klapptischen gegessen. Dies ist aufgrund der Zahl nicht mehr darstellbar.
Im Zuge der Nutzungsänderung wird die barrierefreie Erschließung der Erthalschule und des Ganztags sowie Sicherung und Erweiterung des Hortes erstellt. Die hierfür anfallenden Kosten wurden ermittelt. Zwei Förderanträge zur Barrierefreiheit, Ganztagsbetreuung und Horteinrichtung sollen bei der Regierung gestellt werden.
Durch die zusätzliche Förderung Ganztag wird von einer Gesamtförderung von 850.000 € ausgegangen.
- RAUMPROGRAMM
Für die neuen Räumlichkeiten der Ganztagsbetreuung ist im 1. OG der ehemaligen Mittelschule folgendes Raumkonzept geplant:
- 5 Räume für die Betreuung mit unterschiedlicher Nutzung
- Anpassung Sanitärräume, davon ein behindertengerechtes WC
- 1 Leitungsbüro
- 1 Personalraum
- 1 Eltern-/ Wartebereich mit Information
- 1 Spielflur mit Garderoben und Bücherranzen-Regalen
- 1 Lager- und 1 Putzmittelraum
Dazu kommen die Räumlichkeiten, welche Betreuung und Schule sich teilen:
- Küche mit Vorbereitung des Mensaessens für 100 Schüler und Lehrküchen
- Essensraum für 50 Schüler im Mehrschichtbetrieb
- KOSTENFAKTOREN DES UMBAUES
Sanierungsmaßnahmen der Betreuungsräume:
- Zum Teil werden Boden- und Wandausbesserungen, die durch Baumaßnahmen entstehen, repariert.
- Internet soll in 3 Räumen zur Verfügung gestellt werden, um die Hausaufgaben am Tablet und Smartboard zu ermöglichen.
- Alle Räume erhalten einen neuen Anstrich.
- Die Einrichtung der Erstausstattung für alle Räume ist neu anzuschaffen.
Umbau der Toiletten
- Nach der ASR-A4-1 sind ab 76 bis 100 Schüler min. 3 Handwaschbecken und min. 9 Toiletten erforderlich. Aktuell befinden sich im Erdgeschoss 2 WCs für Damen und im 1. OG 5 Urinale und 4 WC für Herren mit Reihenwaschtisch für Erwachsene sowie eine Lehrertoilette.
- Geplant sind im EG die Toiletten für die Betreuer zur Verfügung zu stellen. Die weitere Anzahl ist noch zu ermitteln. Dies ist auch abhängig von der Konzeption des Hortes und der Schule. Hierzu wird im Juni ein Gespräch stattfinden.
- Zusätzlich kommt ein behindertengerechtes WC neu dazu, um den Anforderungen der Barrierefreiheit gerecht zu werden.
Umbau von Räumen
- Damit das Raumprogramm umgesetzt werden kann, ist es erforderlich Räume mit Trockenbauwänden abzutrennen. Hierbei ist die Heizung, Lüftung bei innenliegenden Räumen und die Elektrik neu anzupassen. Auch ist es notwendig diese mit neuen Innentüren zu erstellen.
Sanierung des Speiseraumes
- Aufgrund der Nutzungsänderung und den hygienischen Anforderungen sind die Decke und der Boden zu erneuern.
- Die Kabelkanäle und abgehängten Stromwürfel müssen zurückgebaut werden.
- Ein Durchbruch zum Innenhof ist zu erstellen, um eine Außentür mit Vordach für eine direkte Erschließung zwischen Betreuungsgebäude und Mensa zu integrieren.
- Beim Abbruch von Bauteilen kann es zu Schadstoffsanierungen im Bereich der Fensteranschlüsse asbesthaltig und PCB in elastischen Fugen, innen und außen kommen.
Gutachten vom Nachbargebäude liegen vor.
- Ein neuer Anstrich an den Wänden ist erforderlich.
- Eine Einrichtung des Speiseraumes mit Essenswarmhaltung, Essens- und Geschirraus- und -rückgabe, sowie Tischen und Stühlen ist als Erstausstattung anzuschaffen.
Modernisierung der Küche
- Diese wird mit einer neuen Ausgabenküchenzeile ausgestattet, um die Versorgung von 100 Schulkindern der Mensa zu gewährleisten.
- Die vorhandenen Lehrküchen werden auf ihre Funktionalität geprüft und nach Erfordernis ausgetauscht. Angebote der schulischen Nutzung, der pädagogischen Nutzung durch den Hort, aber auch externe Angebote für den Stadtteil z.B. Kochkurse durch die VHS können dann weiterhin stattfinden.
Neubau der barrierefreien Erschließung
- Alle 3 Etagen des Schulbaues sollen über einen Aufzug erschlossen werden. Von einem kostenintensiven Eingriff in das Bestandsgebäude wird abgesehen. Dafür wird ein massiver Vorbau vor dem Eingang und Treppenhaus mit Fenstern und Einbindung des Aufzugs neu erstellt. In den beiden oberen Etagen ist geplant die Glasfront gegen Eingangstüren zu tauschen.
- Für die barrierefreie Erschließung des Schulgebäudes mit dem Betreuungsgebäude ist der Neubau eines Stegs bzw. Brücke geplant. Um vor der Witterung geschützt zu sein, wird diese massiv gebaut. Geplant ist eine Hybridbauweise mit einer Gründung, Stützen und Decke in Stahlbeton. Diese wird kombiniert mit Modulelementen aus einer Stahlkonstruktion mit Sandwichpaneel, welche eine kurze Bauzeit ermöglichen.
Das Flachdach ist bei den Elementen enthalten. Ein Anschluss der Entwässerung erfolgt an das bestehende Netz. Die natürliche Belichtung wird durch integrierte Fenster gewährleistet, welche die Verschattungen der Klassenräume ausgleichen.
Im Innenraum werden die Wände und Decken aus brandschutztechnischen Anforderungen mit Trockenbau verkleidet. Der Boden wird aus Gussasphalt erstellt. Eine Grund-beleuchtung und die brandschutztechnischen Anforderungen werden in der Decke integriert.
Außenanlage
- Ein barrierefreier Zugang in Form einer Rampe wird im Innenhof vor der neuen Außentür des Speiseraums neu erstellt. Pflasterarbeiten um den Neubaubereich und als sicherer direkter Weg zwischen Betreuungs- und Schulgebäude sind erforderlich zu bauen.
- KOSTENSCHÄTZUNG nach DIN 276 (Stand 22.05.2025) Gesamt
KG 100 Grundstück 0,00 €
KG 200 Vorbereitende Maßnahmen 0,00 €
KG 300 Bauwerk – Baukonstruktion 585.000,00 €
KG 400 Bauwerk – Technische Anlagen 295.000,00 €
KG 500 Außenanlagen und Freiflächen 70.000,00 €
KG 600 Ausstattung und Kunstwerke 160.000,00 €
KG 700 Baunebenkosten 166.500,00 €
Gesamtkosten 1.276.500,00 €
KOSTENSCHÄTZUNG nach DIN 276 (Stand 22.05.2025) Bauabschnitt 1
KG 300 Bauwerk – Baukonstruktion 108.500,00 €
KG 400 Bauwerk – Technische Anlagen 55.000,00 €
KG 500 Außenanlagen und Freiflächen 20.000,00 €
KG 600 Ausstattung und Kunstwerke 160.000,00 €
KG 700 Baunebenkosten 80.000,00 €
Gesamtkosten 423.500,00 €
Im Haushalt 2025 sind einschließlich HAR aus 2024 450.000,00 € bereitgestellt.
- ZEITPLAN
Der Umbau im 1.OG des Betreuungsgebäudes soll umgehend begonnen werden. Nach Genehmigung durch die Schulaufsicht und Stellung der erforderlichen Förderanträge wird der vorzeitige Massnahmebeginn beantragt. Bereits ab dem kommenden Schuljahr werden 2 der 4 Horträume im Gebäude der Grundschule zu Unterrichtszwecken benötigt. Es ist für den 1. Bauabschnitt eine Umsetzung zum 1.11.2025 vorgesehen. Für die Zeit von Beginn des Schuljahres bis Ende Oktober werden am Nachmittag vorrübergehend Klassenzimmer für den Hort genutzt.