Die Stadt Aschaffenburg hat an der ehemaligen Range Control an der Ebersbacher Straße unmittelbar angrenzend an das Naturschutzgebiet ein umzäuntes Gelände mit zwei von den amerikanischen Streitkräften errichteten Gebäuden sowie einer Lagerhalle erworben. Die Lagerhalle wird vom städtischen Forstamt genutzt, das Gebäude 809 wurde an die Reservistenkameradschaft Schweinheim verpachtet.
Für das zweite Gebäude 808 war, basierend auf einem Antrag der CSU, in vorausgegangenen Stadtratsbeschlüssen die Nutzung als Umweltstation sowie die Mitbenutzung durch andere Vereine, ebenfalls für Umweltbildung, vorgesehen:
? UVS vom 19.01.2011 zum Antrag der CSU vom 06.05.2010
? UVS vom 20.06.2012: Vorstellung Umsetzungskonzept durch das Büro Fraxinus
? Agenda21-Beirat vom 14.11.2012: Einrichtung einer Projektgruppe „Umweltbildung“
? UVS vom 06.11.2013: Agenda21-Projektgruppe Umweltbildung, - Zwischenbericht –
? Agenda21-Beirat vom 15.10.2014: Ergebnisse der Agenda21-Projektgruppe Umweltbildung
? UVS vom 03.12.2014: Ergebnisse der Agenda21-Projektgruppe Umweltbildung (Auftrag zur Berechnung einer weiteren Variante sowie Bereitstellen von Haushaltsmitteln für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
? Haushalt 2016: Bereitstellen von Mitteln für Nachuntersuchungen
In den letzten Jahren wurde das Gebäude auch provisorisch für diese Zwecke genutzt, z.B. zum Zeigen von Ausstellungen mit Naturschutzthematik, für Veranstaltungen im Rahmen der BayernTour Natur sowie für eine Ausstellung der Arche Armin zu Naturschutz und heimatgeschichtlichen Inhalten.
2015 boten verschiedene Vereine im Rahmen der BayernTour Natur 8 Veranstaltungen im Umfeld der Range Control, davon 2 direkt im Gelände der Range Control.
Seit Oktober 2015 beherbergt das Gebäude 808 in zwei Räumen eine Ausstellung der Arche Armin mit Exponaten und Informationen zu Natur und Heimatgeschichte. Im Zeitraum Oktober und November 2015 fanden 10 Führungen für Schulklassen und Gruppen mit insgesamt 220 Besuchern statt.
2016 fanden 9 BayernTour Natur-Veranstaltungen in und um die Range Control statt, dabei eine Gemeinschaftsveranstaltung des Bienenzuchtvereins Schweinheim und des Obst- und Gartenbauvereins Schweinheim mit ca. 600 Besuchern.
Die Ausstellung der Arche Armin zu Natur und Heimatgeschichte wurde von März – September 2016 in 12 Führungen von insgesamt 295 Personen besucht.
Seit August 2016 ist eine Herde von Przewalski-Urwildpferden im benachbarten Naturschutzgebiet heimisch und zieht viele Besucher an.
Eine Umweltstation würde an dieser Stelle in Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet neue Chancen für die Umweltbildung eröffnen.
Die Agenda21-Projektgruppe Umweltbildung, bestehend aus Vertretern aller Stadtratsfraktionen und –gruppierungen, verschiedenen städtischen Ämtern sowie von 12 Vereinen und Verbänden, die von März 2013 bis Oktober 2014 gearbeitet hat, stellte unter anderem der Bedarf an Räumlichkeiten für die Umweltbildung sowie die Einrichtung eines Schleuderraumes für den Bienenzuchtverein Schweinheim fest. Noch zu klären war, in welcher baulichen Form dieser Bedarf gedeckt werden kann: durch Herrichten des bestehenden Gebäudes oder durch einen Neubau.
Im Rahmen der Projektarbeit sowie danach wurde eine Reihe verschiedener Varianten hinsichtlich Umsetzbarkeit geprüft und Kostenschätzungen dazu vorgenommen. Einige Varianten wurden aufgrund zu hoher Kosten verworfen, andere lassen sich aufgrund statischer Gegebenheiten des bestehenden Gebäudes nicht realisieren.
Als Resultat ergaben sich drei grundsätzliche Varianten (s.a. Anlage):
Variante A: Abriss des bestehenden Gebäudes und Neubau nach aktuellem Energiestandard
Variante B: Herrichten des vorhandenen Gebäudes 808 als Umweltstation
Variante C: Abriss des bestehenden Gebäudes und scheunenartiger Neubau für saisonale Nutzung (März bis Oktober)
Die Variante A mit einer Nutzfläche von ca. 250 m² wurde in der Projektgruppe sowie im UVS bereits vorgestellt und aus Kostengründen verworfen.
Die Varianten B und C wurden am 25.7.2016 den Mitgliedern der Projektgruppe Umweltbildung vorgestellt und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Lösungen erörtert:
Variante B:
+ Große zur Verfügung stehende Nutzfläche
+ Kein Abbruch notwendig
- Es verbleibt die mit Asbest belastete Dacheindeckung
- Die Materialien in den Räumen verbleiben großenteils (Türen, Bodenbelag ,Deckenverkleidung)
- Folgekosten: erhöhte Erhaltungs- und Unterhaltskosten gegenüber Neubauvariante C.
- geringere Nutzungsdauer aufgrund der alten Bausubstanz
Variante C:
- reduzierte Fläche gegenüber Gebäude 808
+ Grundriss und Fläche auf Bedürfnisse abgestimmt
+ Beseitigung der Altlasten (Asbest)
+ Geringere laufende Kosten
+ längere Nutzungsdauer bei Neubau
Die anwesenden Mitglieder der Projektgruppe Umweltbildung sprachen sich anschließend einstimmig bei 2 Enthaltungen für die Umsetzung der Variante C aus und empfehlen dem Stadtrat die Umsetzung.