Bericht der Stadtbibliothek zum BIX-Bibliotheksindex 2013 (Berichtsjahr 2012)


Daten angezeigt aus Sitzung:  3. Sitzung des Kultur- und Schulsenates, 27.11.2013

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Kultur- und Schulsenat 3. Sitzung des Kultur- und Schulsenates 27.11.2013 ö Beschließend 5kss/3/5/13

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

BIX-Bericht 2013 (mit den Daten aus dem Berichtsjahr 2012)


Die Bibliothekswelt verändert sich und der BIX dokumentiert dies eindrucksvoll. Manche Fachleute beklagen den Untergang des gedruckten Buches – in Bibliotheken aber steigen zum Teil die Nutzungszahlen. Die Bibliotheken wandeln sich. In wissenschaftlichen Bibliotheken werden bereits bis zu 40% des Medienetats für digitale Medien ausgegeben. Virtuelle Besuche und physische Besuche halten sich die Waage.

Die Entwicklung in den Öffentlichen kommunalen Bibliotheken ist zugegeben etwas langsamer, macht aber auch hier vor neuen Entwicklungen nicht halt.
Immerhin 38 bayerische Bibliotheken stellen sich dem bundesweiten Bibliotheksvergleich und versuchen jedes Jahr, sich den neuen Herausforderungen zu stellen.

Der überwiegende Teil der bayerischen Bibliotheken (29) erreichen die 3,5 bzw. 4 Sterne.
Dieses Ziel hat die Stadtbibliothek Aschaffenburg in diesem Jahr nicht erreicht.

Die Profilgrafik für Aschaffenburg zeigt, dass wir in den meisten Feldern im oberen und mittleren Drittel im bundesweiten Vergleich liegen. Die kritischen Punkte sind wie im letzten Jahr die Öffnungsstunden pro 1.000 Einwohner, die Mitarbeiterstunden pro Öffnungsstunde und ganz auffallend die laufenden Ausgaben pro Besuch.

Um Aussagen über die Ursachen treffen zu können, müssen die BIX-Ergebnisse in den Einzelkategorien analysiert werden. Dazu bleiben wir in unserer Größenordnung, welche nach Einwohnerzahlen festgelegt wird. Hier vergleichen wir uns mit den Einrichtungen in Bamberg, Bayreuth und Rosenheim. (Die Stadt Kempten nimmt nicht mehr am Vergleich teil).

Die Reihenfolge der Einzelergebnisse folgt den Bewertungskategorien:
- Angebot
- Nutzung
- Effizienz
- Entwicklung

rt
Bibliothek


Medien je Einwohner
Fläche (qm) je 1.000 Einwohner
Mitarbeiter je 1.000 Einwohner (VZÄ)
Computerplätze je 10.000 Einwohner
Internet-Services
Veranstaltungen je 1.000 Einwohner






'BIX-Tops'
StB
 
1,2
36
0,21
2,5
7
3,9
 
 
 
 
StB
 
1,9
25
0,23
2,7
7
4,4
 
 
 
 
StB
 
1,4
43
0,22
8,7
6
3,8
 
 
 
 
StB
 
1,6
24
0,24
3,6
6
4,6
 
 
 
 
Minimum
 
 
1,2
24
0,21
2,5
6
3,8
 
 
 
 
Mittelwert d. Auswahl
 
 
1,5
32
0,23
4,4
7
4,2
 
 
 
 
Maximum
 
 
1,9
43
0,24
8,7
7
4,6
 
 
 
 

Die erste Vergleichskategorie ist das Angebots-Spektrum.

Bamberg ist im Vergleich die einzige Bibliothek mit Zweigstellen, bei allen anderen handelt es sich um Einzelbibliotheken. Beim Medienbestand bildet Aschaffenburg immer noch das Schlusslicht. Die Bestandszahlen von 97.095 in Rosenheim bis 133.829 in Bamberg erreichen wir noch lange nicht.  Die Steigerung in Aschaffenburg von 1,1 auf 1,2 ist nur gering. Das Bestandsziel liegt für uns immer noch bei 80.000 Medien.

Die bereitgestellte Fläche ist ausreichend, gleichzeitig aber so groß, dass eine Aufsicht gewährleistet sein sollte. Wir erledigen dies mit der geringsten Mitarbeiterzahl unter den Vergleichsbibliotheken.

Auch wenn wir nicht so viele Computerarbeitsplätze bieten können, ersetzt das WLan-Angebot diese zunehmend. Auch die Nutzung von Angeboten von zu Hause aus (Online-Katalog, Munzinger, und neu die ebooks) sollen hier Abhilfe schaffen. Unserer Erfahrung nach hat das Angebot an fest installierten Plätzen an Bedeutung verloren – der Einsatz von mobilen Endgeräten hat deutlich zugenommen.
Die Angebote via Internet sind gut. Was wir derzeit nicht realisiert haben sind soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter.

Die Zahl der Veranstaltungen konnte durch die Unterstützung der Kooperationspartner von 3,5 im Jahr 2011 auf 3,9 wieder gesteigert werden.

Ort
Bibliothek




Besuche je Einwohner
virtuelle Besuche je Einwohner
Entleihungen je Einwohner
Umschlag
Jahresöffnungsstunden pro 1.000 EW
StB
 
 
2,2
0,9
6,5
5,6
25
StB
 
 
3,2
1,8
9,4
4,9
44
StB
 
 
4,0
1,1
6,4
4,7
26
StB
 
 
2,9
1,6
8,3
5,2
30
Minimum
 
 
 
2,2
0,9
6,4
4,7
25
Mittelwert d. Auswahl
 
 
 
3,1
1,4
7,7
5,1
31
Maximum
 
 
 
4
1,8
9,4
5,6
44

Die zweite Vergleichskategorie ist die Nutzung:

In dieser Kategorie zeigt sich seit Jahren das gleiche Bild für die Bibliothek in Aschaffenburg. Die leichten Schwankungen der Jahresöffnungsstunden hängen lediglich mit den Schließtagen zusammen. Alle anderen Zahlen wurden bereits im Jahresbericht 2012 ausführlich besprochen.
Im Vergleich der bayerischen Städte hat nur Bayreuth einen Zuwachs der Besucher zu verzeichnen, ansonsten sind auch die Zahlen der Vergleichsstädte konstant.

Informationen zum Indikator "Virtuelle Besuche je Einwohner"

Serviceleistungen über das Internet (z.B. Medienverlängerung) und elektronische Medienbestände führen dazu, dass die Bedeutung der virtuellen Nutzung für Bibliotheken stetig steigt.
Die virtuellen Besuche (Sessions) der Bibliothekskunden, d.h. die Besuche auf der Bibliothekshomepage und dem OPAC, werden über ein zentral durchgeführtes Zählpixelverfahren der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) erhoben.
Im Jahr 2011 wurde das Zählverfahren auf einem neuen Server eingerichtet. Dies diente vor allem dazu, die mit dem angewachsenen Teilnehmerkreis deutlich gestiegenen Zugriffszahlen bewältigen zu können. Die Software wurde außerdem an Entwicklungen in der Browsertechnologie angepasst. Sie ist unter anderem in der Lage, virtuelle Besuche identisch konfigurierter Internet-Rechner genauer als bisher zu unterscheiden.
Für einzelne Bibliotheken äußert sich die Anpassung einmalig in einem Absinken der Jahressumme von 2011 nach 2012 (in Aschaffenburg von 1,1 auf 0,9 abgesunken). Bitte berücksichtigen Sie diesen Umstand auch bei Vergleichen zwischen Bibliotheken.).

Ort
Bibliothek






Medienetat je Entleihung in Euro
Mitarbeiterstunden je Öffnungsst.
Besuche je Öffnungsstunde
laufende Ausgaben je Besuch in Euro


'BIX-Tops'
StB
 
 
 
0,29
16,8
87,8
12,92
 
 
StB
 
 
 
0,18
10,1
72,4
4,76
 
 
StB
 
 
 
0,30
16,4
151,6
4,36
 
 
StB
 
 
 
0,31
15,3
96,3
6,13
 
 
Minimum
 
 
 
 
0,18
10,1
72,4
4,36
 
 
Mittelwert d. Auswahl
 
 
 
 
0,27
14,7
102
7,04
 
 
Maximum
 
 
 
 
0,31
16,8
151,6
12,92
 
 


Die dritte Kategorie ist die Effizienz.

Auf die Besonderheiten und das schlechte Abschneiden der Stadtbibliothek Aschaffenburg in dieser Kategorie wurde im Jahr 2012 ausführlich eingegangen. Trotz Anfrage unsererseits bei den zuständigen Stellen, haben sich die Grunddaten des BIX hier nicht geändert. Solange die Zahl der Besucher und damit auch die Zahl der Entleihungen nicht steigen, ändert sich an den Verhältniszahlen zu den Ausgaben nichts.

Die Amtsleitung hat zum besseren Vergleich die Daten aus den Haushaltsplänen der Vergleichsstädte angefragt. Bis zur Erstellung der Beschlussvorlage, sind jedoch keine Daten eingetroffen.


Ort
Bibliothek








Erneuerungsquote in %
Fortbildungsquote in %
Investitionen je Einwohner
'BIX-Tops'
StB
 
 
 
 
11,7
1,5
0,22
 
StB
 
 
 
 
9,0
1,3
0,31
 
StB
 
 
 
 
13,8
1,0
0,62
 
StB
 
 
 
 
10,8
1,8
0,28
 
Minimum
 
 
 
 
 
9
1
0,22
 
Mittelwert d. Auswahl
 
 
 
 
 
11,3
1,4
0,36
 
Maximum
 
 
 
 
 
13,8
1,8
0,62
 

Die vierte Kategorie heißt Entwicklung.

Die Erneuerungsquote ist seit Jahren auf hohem Niveau. Sie steht für die Aktualität des Bestandes und schwankt in Aschaffenburg immer zwischen 11,5 und 12. Auch die Fortbildungsquote im Haus liegt in einem guten Mittelfeld. Da einige Fortbildungen in einem bestimmten Rhythmus erfolgen ist die Zahl in diesem Jahr wieder höher.
Die Investitionen aus dem Vermögenshaushalt dienen dem Erhalt der Einrichtung.

In dieser Kategorie bildet sich im Vergleich der Städte eine Konstante heraus.  Die Erneuerungsquote ist ein bibliothekarisches Mittel des Bestandsaufbaus und zeugt von einer professionellen Routine in den Häusern. Die Fortbildungsquoten sind ebenfalls ein Beweis für die kontinuierliche Arbeit in den Bibliotheken. Die Mitarbeiter halten sich auf dem laufendem, um die neuen Herausforderungen im Medienbereich bewältigen zu können. Nachdem Bayreuth die letzten Investitionen für den Neubau getätigt hat, ist hier der Mittelwert zum Unterhalt der Häuser ebenfalls auf ein Niveau zurückgekehrt, welches den Haushaltslagen der Städte entspricht.

.Beschluss:

Der Bericht der Stadtbibliothek zu den BIX-Ergebnissen wird zustimmend zur Kenntnis genommen (Anlage 5).

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 31.03.2015 17:05 Uhr