Der Fusionsprozess zwischen dem Klinikum Aschaffenburg und dem Kreiskrankenhaus Alzenau-Wasserlos wurde mit übereinstimmenden Beschlüssen des Kreisausschusses des Landkreises Aschaffenburg und des Stadtrates der Stadt Aschaffenburg am 15.07.2013 in Gang gesetzt. In Zusammenarbeit mit der Firma Peritinos AG, Berlin, wurde das Projekt von einer Arbeitsgruppe und einer Lenkungsgruppe bearbeitet. Die mittlerweile erarbeiteten Grundlagen zeigen einen sinnvollen Weg einer Fusion auf. Insbesondere zeigt sich, dass eine Fusion gegenüber einer weiteren Selbstständigkeit zahlreiche Vorteile aufweist, da das Leistungsgeschehen ausgeweitet und die Patientenversorgung verbessert werden kann, mehr und sicherere Arbeitsplätze geschaffen werden können und beide Häuser auf besserer wirtschaftlicher Basis in die Zukunft gehen können. Als Vorteile sind im Einzelnen zu nennen:
? Aufhebung des gegenseitigen Wettbewerbs zwischen den beiden Häusern
? Verringerung der Defizite beider Häuser
? Kein Subventionswettlauf der Standorte um knappe Trägermittel
? Besseres Leistungsangebot für die Versorgungsregion
? Mehr elektive (planbare) OP-Kapazitäten für das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau
? Verbreiterung des Einzugsgebietes eines Klinikums Aschaffenburg-Alzenau
? Chance zur Hochstufung im Krankenhausplan für das neue Klinikum Aschaffenburg-Alzenau möglich
? Hochstufung des Kreiskrankenhauses Alzenau-Wasserlos zum Standort der Zentralversorgung
? Stärkung der kommunalen Trägerschaft für beide Standorte
? Verbesserung der Arbeitsplatzattraktivität für das Personal
? Ermöglichung der Kooperation mit den Kliniken der Stadt Hanau und damit Erweiterung des Einzugsgebietes
? Neue Fachrichtungen im Versorgungsgebiet sind möglich
? Bessere Qualifikationsverteilung im tertiären Dienst (z. B. Wirtschaft, Technik, Verwaltung)
? Überschaubarer Finanzmitteleinsatz zur Fusion der beiden Kliniken im Zweckverband
? Erhöhung des Kommunalvermögens der Zweckverbandsträger
? Veränderung der Verlustabdeckungsquote für die Stadt Aschaffenburg
? Verringerung der Investitionskosten des Landkreises am Standort Alzenau-Wasserlos
? Gemeinsame Entscheidungen von Stadt und Landkreis für beide Standorte
? Kreiskrankenhaus Alzenau-Wasserlos hat langfristig sicheren Platz in der Versorgungslandschaft
Folgende Eckwerte werden für eine mögliche Einigung zwischen Landkreis und Stadt Aschaffenburg vorgeschlagen:
? Einlage der Immobilie des Kreiskrankenhauses Alzenau-Wasserlos in das Vermögen des Zweckverbandes; Wertausgleich durch die Stadt in gleicher Höhe. Einheitliche Betriebs-GmbH mit zwei Standorten.
? Die restlichen Investitionsmaßnahmen werden ab dem 01.01.2015 vom Zweckverband übernommen und von den beiden Trägern des Zweckverbandes jeweils hälftig refinanziert.
? Etwaige Betriebsdefizite des Kreiskrankenhauses Alzenau-Wasserlos werden einschließlich des Geschäftsjahres 2014 vom Landkreis ausgeglichen.
? Für den Fall, dass Betriebsdefizite ausgeglichen werden müssten, werden diese ab 01.01.2015 vom Zweckverband über die beiden Träger jeweils hälftig ab dem Wirtschaftsjahr 2015 refinanziert.
Die Weiterführung der Vertragsbeziehung mit der beratenden Firma Peritinos AG erfolgt in nicht-öffentlicher Sitzung.