Vorstellung des Zehn-Punkte-Plan zur Bildungsleitplanung


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Gemeinsame Sitzung d. Kultur- u. Schulsenates und Jugendhilfeausschusses, 27.03.2014

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Kultur- und Schulsenat 1. Gemeinsame Sitzung d. Kultur- u. Schulsenates und Jugendhilfeausschusses 27.03.2014 ö Beschließend 2kss/1/2/14

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Zehn-Punkte-Plan zur weiteren Umsetzung der Bildungsleitplanung der Stadt Aschaffenburg in den Jahren 2014 und 2015

1.        Das Thema „Ganztagsschule“ wird in den Jahren 2014 und 2015 stärker in den Mittelpunkt der Bildungsleitplanung gerückt. In einem ersten Schritt wird es inhaltlich bei der 4. Bildungskonferenz im Herbst 2014 diskutiert. Über Fachvorträge werden Anregungen für die qualitativ wertvolle Gestaltung des Ganztags gegeben.
2.        Im Jahr 2014 wird dem Stadtrat ein sozialindikatorengestützter Ausbauplan für die Jugendsozialarbeit an Grundschulen vorgelegt. Ergänzt wird dieser durch ein Grundlagenkonzept für die Arbeit der JaS-Kräfte an den Grundschulen.
3.        Viele im Bildungsleitplan sowie der Bewerbung zur Bildungsregion formulierte Maßnahmen beziehen sich auf die Arbeit in den Schulen. Um auch diese Maßnahmen realisieren zu können, ist die Schaffung von Strukturen für eine verbesserte Kooperation zwischen allen Schularten und zwischen den Schulen und außerschulischen Einrichtungen notwendig. In einem ersten Schritt werden im Rahmen eines Schulleiterworkshops der Bedarf und die Eigenschaften solcher Kooperationsstrukturen ermittelt. Die privaten Schulen in der Stadt Aschaffenburg werden verstärkt in den laufenden Prozess eingebunden.
4.        Die Gestaltung des Übergangs zwischen Mittelschulen und Ausbildung, Berufsschule, Beruf wird weiterhin im Bildungsbüro bearbeitet – das Aschaffenburger Netzwerk Schule Beruf (ANSchuB) wird weiter ausgebaut; Realschulen und Gymnasien sollen mit einbezogen werden.
Des Weiteren werden vom Bildungsbüro in Kooperation mit dem Jugendamt, den Berufsschulen und der Agentur für Arbeit Beratungs- und Unterstützungsangebote organisiert, die Ausbildungsabbrüche verhindern sollen.
Die 5. Regionale Jugendkonferenz fand mittlerweile am 20. März 2014 statt und hatte die „Grundlagen der Berufs- und Studienwahl und ihre Einordnung in den Berufsorientierungsprozess“ (Referent: xxx) zum Thema.
5.        Bestehende Projekte und Netzwerke in der Bildungsarbeit sollen weiterhin gefördert werden. Neue, innovative Projekte werden umgesetzt. Das betrifft vor allem die Bereiche kulturelle, politische und Medienbildung:
Die Förderung der kulturellen Bildung für benachteiligte Zielgruppen im Projekt „Kultur macht stark“ wird fortgesetzt. Das Bildungsbüro organisiert dafür die Projektgruppe „Bündnisse für Bildung – Kultur macht stark“, unterstützt, berät und initiiert weitere kulturelle Bildungsprojekte.’
Neue politische Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche werden 2014 und in den Folgejahren umgesetzt: Zur Kommunalwahl wurden Erstwähler zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Sie erhielten eine Einführung zum Stimmzettel und den Aufgaben des Stadtrats.
In der Woche vor der Kommunalwahl wurden zudem im Jugendtreff Hockstraße und dem evangelischen JuZ U18-Wahlen für 6. Klassen durchgeführt. Neben dem Partizipationselement werden die Jugendlichen durch solche Aktionen auch an die Treffs herangeführt.
Projekte zur Medienkompetenzförderung werden derzeit an immer mehr Schulen durchgeführt. Der Schwerpunkt liegt im Umgang mit Cybermobbing. Daneben wird an neuen Modellen in der Elternarbeit gearbeitet. Viele Eltern sind unsicher bezüglich neuer Medien und suchen Beratung, so etwa beim „Medien-Snack“, einem monatlichen Informationsabend im Café ABdate (Kooperation mit der Caritas LK Aschaffenburg). Junge Menschen sollen neben  Risiken aber auch Chancen der Medienwelt kennenlernen. Um das Erstellen und Reflektieren von Medieninhalten geht es unter anderem in der Medienwerkstatt des JUKUZ (z.B. Trickfilmwerkstatt) und im Jugendradio Klangbrett (aktuell: „Meine Stimme – Mehr Respekt“).
6.        Aschaffenburger Familien werden in ihrer Erziehungskompetenz weiter gestärkt:
Zwei neue Familienstützpunkte (Damm und Innenstadt) werden bei ihrem
Aufbau gefördert.
Die Eltern AG wird 2014 in der Stadtmitte umgesetzt. Die Eltern-AG ist ein praxisorientiertes Präventionsprogramm der frühen Bildung für Eltern mit Kindern im Alter bis sechs Jahren. Es wurde speziell für Eltern entwickelt, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden und in ihrer Elternkompetenz gestärkt werden wollen.
Die Qualifizierung zu „Elternbegleitern“ findet im Sommer 2014 statt und richtet sich an Akteure der Familienarbeit wie Erzieherinnen, Fachkräfte in Familienstützpunkten, im Hort und in der Migrationsberatung sowie Familienhebammen. Elternbegleiter sind weiterhin in ihrem bisherigen Tätigkeitsbereich aktiv. Ihre Arbeit wird jedoch durch neue Kompetenzen der Familienberatung erweitert. Sie stehen Familien mit fachkundigem Rat zur Bildung und Entwicklung ihrer Kinder bei Seite. Ziel ist es, Eltern Bildungszugänge im Familienalltag zu erleichtern.
2014 werden zwei Vortragsveranstaltungen zu Erziehungsthemen angeboten:
Am 02. April wird xxx zum Thema „Starke Eltern – erfolgreiche Schüler“ sprechen. Am 15. November findet in der Stadthalle ein großer Familienkongress statt, bei dem Eltern und Fachkräfte Informationen zu einer Vielzahl pädagogischer Themen (Pubertät, Patchworkfamilie, Schule-Lernen, Vater sein uvm.) erhalten.
Pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Schulen werden in Ihrer Arbeit gestärkt und erhalten Angebote vor Ort zur Weiterbildung. Am 14. Juli 2014 wird Dipl. Pädagoge xxx ein Workshop zum Thema "Professionelle Abgrenzung in pädagogischen Berufen" anbieten. Gelungene Abgrenzung ist eine wesentliche Voraussetzung, um professionell handlungsfähig zu sein und zu bleiben.
7.        Wie schon im Bildungsleitplan von 2010 vorgeschlagen wird nun das Thema „Lebenslanges Lernen“ intensiver aufgegriffen. Verknüpft wird es mit der Bedarfsanalyse und Konzeptentwicklung hinsichtlich generations-übergreifender Projekte und Angebote. Diese Bedarfsanalyse und Konzeptionierung sollte von einem externen Gutachter erstellt werden.
8.        Nachdem Bildungskennzahlen in den Bildungsleitplan 2010 eingeflossen waren, wird im Rahmen eines Bildungsmonitorings 2015 erneut eine Datenerhebung vollzogen, um die Entwicklung im Aschaffenburger Bildungssektor zu analysieren. Zudem wird diese Datenanalyse genutzt, um für ausgewählte Arbeitsbereiche Bedarfsanalysen zu vollziehen.
9.        Auf dem Weg zu einer inklusiven Stadtgesellschaft werden 2014 und 2015 erste Schritte unternommen:
Die Planungsgruppe Kinderarmut richtet einen Solidaritätsfond ein, über den Beiträge für Freizeiten für Kinder und Jugendliche aus Familien mit weniger Geld übernommen werden können.
Die Teilhabeplanung für Senioren und Menschen mit Behinderung wird nach einem umfangreichen Beteiligungsprozess Ende 2014 abgeschlossen.
2015 wird eine Bildungskonferenz zum Thema „Inklusion“ veranstaltet. Die Referenten sollen sich vor allem damit auseinandersetzen, wie sich die Gesellschaft und die Denkweise der Menschen ändern müssen, damit Inklusion gelingen kann.
Weitere Projekte und Experimentierfelder werden zukünftig hinsichtlich des Inklusionsgedanken getestet. Zum Beispiel die gesellschaftliche Einbindung von besonderen Zielgruppen über das Angebot von „Reisen ohne Grenzen“ (Henke-Bus).
10.        Die Bildungsarbeit in der Stadtverwaltung wird auf allen Ebenen – zum Beispiel Umweltbildung, Angebote für Migranten, politische Bildung – intensiviert. Zukünftig findet ein- bis zweimal jährlich eine Abstimmung zwischen den beteiligten Dienstellen statt.

.Beschluss:

Dem Zehn-Punkte-Plan zur weiteren Umsetzung der Bildungsleitplanung der Stadt Aschaffenburg in den Jahren 2014 und 2015 wird zur Kenntnis genommen .

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 21, Dagegen: 0

Datenstand vom 01.04.2015 08:17 Uhr