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2. Sitzung des Stadthallensenates, 01.07.2014
Beratungsreihenfolge
.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.
1. Vorwort
In den letzten fünf Jahren fanden in den Kongress- und Touristikbetrieben der Stadt Aschaffenburg jährlich zwischen 485 und 560 Veranstaltungen statt. Im gleichen Zeitraum waren zwischen 700 und 800 Raumbuchen verzeichnet. Im Jahr 2013 wurden hierfür Energie- und Wasserkosten in Höhe von rund 144.000 Euro aufgewendet.
Im vorliegenden Bericht werden die Trendentwicklungen der Energieverbräuche der Jahre 2009 bis 2013 der Liegenschaft dargestellt.
2. Einleitung
Die Entwicklung des Energieverbrauchs der Jahre 2009 bis 2013 und der damit verbundenen Kosten sowie deren Kohlendioxid-Emissionen, stehen im Mittelpunkt dieses Energieberichtes. Zum Trendverlauf werden diese Jahre dargestellt.
Das Ziel ist es, den Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser soweit wie möglich zu reduzieren ohne die Behaglichkeit in den Räumlichkeiten für die Nutzer negativ zu beeinträchtigen.
Eine Flächen- und grundlegende Nutzungsänderung gab es in dieser Zeit nicht.
Erstmalig legen die Kongress- und Touristikbetriebe einen Energiebericht vor. Seit 2011 sind die Kongress- und Touristikbetriebe mit dem ÖKOPROFIT-Siegel zertifiziert.
3. Entwicklung Energie- und Wasserverbrauch von 2009 bis 2013
3.1 Gesamtübersicht Veranstaltungen und Raumbuchungen
3.2 Gesamtübersicht - Energiekosten
3.3 Verbrauchsübersicht Gesamt tabellarisch
|
2009
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
Anzahl Veranstaltungen
|
525
|
551
|
560
|
512
|
484
|
Anzahl Raumbuchungen
|
791
|
737
|
697
|
790
|
758
|
|
|
|
|
|
|
Gasverbrauch
|
|
|
|
|
|
In kWh
|
1.202.932
|
1.244.079
|
987.116
|
1.035.789
|
1.043.248
|
Index (2009=100)
|
100
|
103,42
|
82,06
|
86,11
|
86,73
|
In €
|
76.662,66
|
57.585,73
|
47.914,66
|
51.039,20
|
49.411,22
|
Index
|
100
|
75,12
|
62,50
|
66,58
|
64,45
|
Gasverbrauch/Veranstaltung
|
2.291,3
|
2.257,9
|
1.762,7
|
2.023,0
|
2.155,5
|
Index
|
100
|
98,54
|
76,93
|
88,29
|
94,07
|
Gasverbrauch/Raumbuchung
|
1.520,8
|
1.688,0
|
1.416,2
|
1.311,1
|
1.376,32
|
Index
|
100
|
110,99
|
93,12
|
86,21
|
90,50
|
|
|
|
|
|
|
Stromverbrauch
|
|
|
|
|
|
In kWh
|
553.500
|
514.820
|
487.880
|
484.320
|
498.740
|
Index (2009=100)
|
100
|
93,01
|
88,14
|
87,5
|
90,11
|
In €
|
67.835,27
|
65.269,53
|
69.230,02
|
69.869,38
|
75.699,72
|
Index
|
100
|
96,22
|
102,06
|
103,00
|
111,59
|
Stromverbrauch/Veranstaltung
|
1.054,3
|
934,3
|
871,2
|
945,9
|
1.030,5
|
Index
|
100
|
88,62
|
82,63
|
89,72
|
97,74
|
Stromverbrauch/Raumbuchung
|
699,7
|
698,5
|
700,0
|
613,1
|
658,0
|
Index
|
100
|
99,83
|
100,04
|
87,62
|
94,04
|
|
|
|
|
|
|
CO2-Emissionen
|
|
|
|
|
|
In kg
|
584.406
|
568.733
|
500.408
|
507.988
|
518.413
|
Index
|
100
|
97,32
|
85,63
|
86,92
|
88,71
|
CO2-Emissionen/Veranstaltung
|
1.113,15
|
1.032,18
|
893,59
|
992,16
|
1.071,1
|
Index
|
100
|
92,73
|
80,28
|
89,13
|
96,22
|
Co2-Emissionen/Raumbuchung
|
738,8
|
771,7
|
717,9
|
643,0
|
683,9
|
Index
|
100
|
104,45
|
97,17
|
87,03
|
92,57
|
|
|
|
|
|
|
Wasserverbrauch
|
|
|
|
|
|
In m³
|
6.476
|
4.589
|
3.921
|
4.581
|
4.824
|
Index
|
100
|
70,86
|
60,55
|
70,74
|
74,49
|
In € (inkl. Abwasser)
|
24.571
|
18.311
|
15.235
|
17.647
|
18.535
|
Index
|
100
|
74,52
|
62,00
|
71,82
|
75,43
|
Wasserverbrauch/Veranstaltung
|
12,34
|
8,33
|
7,00
|
8,95
|
9,97
|
Index
|
100
|
67,5
|
56,73
|
72,53
|
80,79
|
Wasserverbrauch/Raumbuchung
|
8,19
|
6,23
|
5,63
|
5,80
|
6,36
|
Index
|
100
|
76,07
|
68,74
|
70,82
|
77,66
|
Die Gas-Verbrauchswerte wurden nicht witterungsbereinigt.
3.4 Übersicht - Gas
3.5 Übersicht - Strom
3.6 Übersicht - Wasser
4. Benchmark – gegenüber Veranstalter in der Region
Verbrauchskennwerte
|
Stadthalle AB
|
Städt. Bühnen Ffm
|
Alte Oper Ffm
|
Heizenergie
|
86 KWh/m²a
|
111 KWh/m²a
|
109 KWh/m²a
|
Strom
|
32 KWh/m²a
|
70 KWh/m²a
|
194 KWzh m²a
|
Wasser
|
405 l/m²a
|
239 l/m²a
|
722 l/m²a
|
Die Klassengrenzen der Energieeffizienzklassen wurden aus einem Vergleich von 50 Veranstaltungsstätten bestimmt. Im Bereich der Heizenergie wurde die Stadthalle Aschaffenburg in die Klasse B eingruppiert. Die Klassengrenze zur besten Stufe liegt bei 80 KWh/m²a, ist also in greifbarer Nähe.
Obwohl der Stromverbrauch deutlich niedriger ist als bei den Vergleichsobjekten, liegt die Stadthalle am Schloss nur in der Klasse D.
Beim Wasserverbrauch gibt der Vergleich in recht uneinheitliches Bild. Hier schneidet die Stadthalle mit der Verbrauchsklasse F recht ungünstig ab. Hier gilt es z.B. durch elektronisch geregelte, hocheffiziente Warmwasserpumpen, den Wasserverbrauch in der Erwärmungsphase zu minimieren.
5. Darstellung und Analyse von Maßnahmen
? Umrüstung von konventionellen Leuchtmitteln durch den Einsatz von LED Leuchtmitteln, insbesondere in dem Bereich Großer Saal und Kassenhalle
? Umschaltung des funktionalen Arbeitslichtes in den Treppenhäusern durch ergänzende Bewegungsmelder in den Bereichen Bühnenhaus und Tagungscenter.
? Durch den Einsatz eines Mikro-BHKW´s (Blockheizkraftwerk) werden in einer kompakten Anlage gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. Der Betrieb des BHKW führte zwar zu einem Anstieg des Gasverbrauchs, rechnet sich aber durch die Reduzierung des Stromverbrauchs, da ein Jahresnutzungsgrad von rund 90 % erzielt wird.
? Welche Einsparungen konnten bisher durch die Umrüstung der Klimaanlage, insbesondere durch den Umbau von veralteten Anlageteilen erzielt werden?
? Auf Anfrage bei Firma Hammer hinsichtlich einer Datenerhebung zur Energieeinsparung durch die Nachrüstung von Anlageteilen, konnte keine Auskunft gegeben werden, da keine extra Zähleinrichtungen an der Stromeinspeisung der Klimazentralen zur Verfügung steht.
? Die Einsparung nach der Umrüstung auf das Baur- Klimasystem sind momentan noch nicht nachprüfbar, da keine separaten Zähleinrichtungen an der Stromeinspeisung der Klimazentralen nach der Umstellung der Klimatechnik installiert worden sind und die Messwert-Erfassung in der GLT keine differenzierte Auswertung ermöglicht. Somit kann nur ein Vergleich in der Jahresbilanz gezogen werden.
? Das Amt für Umwelt installiert zurzeit mit dem Amt für Hochbau (über ein internes Contracting) ein spezielles Monitoring. Detailberichte können im nächsten Energiebericht dargestellt werden.
6. Zusammenarbeit / Erfahrungsaustausch mit kommunalen Partnern
Die technischen Mitarbeiter der Kongress- und Touristikbetriebe der Stadt Aschaffenburg treffen sich in unregelmäßigen Abständen mit Kollegen des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft sowie dem Energiemanagement der Stadt Aschaffenburg um mögliche Energieeinsparungen und Optimierungen fest zu legen und umzusetzen.
7. Ausblick
? Eine zeitnahe Steuerung der Klimatisierung wie früher zu den Veranstaltungen ist nicht mehr möglich, da die Klima- Steuerung längere Vorlaufzeiten braucht, (ca. 3 Stunden vor Veranstaltungsbeginn).
? Beleuchtungszeiten für die Reinigungskräfte müssen immer wieder kontrolliert werden, (Vorgaben/ Schulungen)
? Kosten- und Umweltbewusstsein beim Energieverbrauch, für Resourcen und Arbeitsmaterialien entwickeln und umsetzen.
? Undichtigkeiten im Eingangsbereich sind zu beheben
? An den Heizkreisverteilungen soll die Dämmung der gültigen EnEV ertüchtigt werden.
? An allen Heizkreisverteilungen sollen elektronisch geregelte, hocheffiziente Heizungs- und Warmwasserpumpen nachgerüstet werden.
? Die Energieversorgung und das BHKW-Potential werden gleichzeitig gründlich überprüft. Eventuell erfolgt eine Umstellung auf das geplante Biomasse-Nahwärme-versorgungnetz der AVG.
? Die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Stadthalle wird weiter untersucht, ein Solarwächtermodul ist geplant.
? Trend versus Ziele: Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 % und bis 2050 um 50 % -> 2013 Absenkung um 13,27 % (Gas) bzw. 9,89 (Strom). CO2-Emissionen wurden im Zeitraum um 11,29 % gesenkt.
.Beschluss:
Der mündliche Bericht der Kongress- und Touristikbetriebe wird zur Kenntnis genommen.
Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0
Datenstand vom 01.04.2015 08:47 Uhr