Aus den Reihen des Stadtrates wurden in der Vergangenheit immer wieder Anträge zur Ver-besserung der Verkehrssituation in der Schillerstraße gestellt. Diese hatten u. a. das Ziel, an den lichtsignalgesteuerten Knotenpunkten und den Fußgängerschutzanlagen (FSA) die Verkehrs-qualität und den Komfort für den Fußgängerverkehr zu erhöhen.
Die Stadtverwaltung hat im Sommer 2013 einen Auftrag zur Qualitätssicherung an Lichtsignal-anlagen (LSA) im Zuge der Schillerstraße zwischen Mühlstraße und Dyroffstraße an das Ingenieurbüro Habermehl und Follmann, Rodgau, vergeben.
Die LSA im Zuge der hochbelasteten Schillerstraße werden derzeit als Einzelläufer vollverkehrs-abhängig betrieben. Die Freigabe der Fußgängerfurten über die Schillerstraße erfolgt auf Anforderung. Im Rahmen der Qualitätssicherung sollte die derzeitige Signalsteuerung im Strecken-zug überprüft werden.
Das aus der Untersuchung resultierende Maßnahmenkonzept war mittels einer Simulation des Verkehrsablaufs auf seine verkehrliche Wirkung zu analysieren.
Der Untersuchungsraum umfasst vier Knotenpunkte:
1.) K601: Schillerstraße/Mühlstraße
2.) K602: Schillerstraße/Burchardstraße
3.) K505: Schillerstraße/Schulstraße
4.) K504: Schillerstraße/Dyroffstraße
Nach der Präsentation der verkehrstechnischen Untersuchung im Planungs- und Verkehrssenat am 03.06.2014 schlägt die Verwaltung folgende Vorzugsvariante zur Ausführung vor:
- Die Grünzeiten für die Fußgänger zum Queren der Schillerstraße werden so verlängert, dass die Fußgänger unter Grün die gesamte Furt queren können. Diese Grünzeit wird mit einer Geh-geschwindigkeit von 1,0 m/s berechnet, so dass auch mobilitätseingeschränkte Mitbürger die Furten bei Grün queren können. An der signalgeregelten Kreuzung der Schillerstraße/Schulstraße ist dies heute schon so eingestellt. An den anderen betroffenen signalgeregelten Kreuzungen verlängern sich die Grünzeiten für die Fußgänger um zwei bis drei Sekunden.
- An den LSA K505 (Schillerstraße/Schulstraße) und K602 (Schillerstraße/Burchardstraße) werden im Tagesprogramm (06:00 Uhr bis 22:00 Uhr) die Fußgänger bei jedem Umlauf Grün erhalten.
- Die Fußgängeranforderungen werden im Signalprogramm optimiert bis zur letztmöglichen Sekunde der Zwischenzeit (Phasenübergang) ausgeführt.
- Die o.g. vier Knotenpunkte werden für den Individualverkehr längs der Schillerstraße koordiniert.
- Die Umlaufzeiten der Signalprogramme werden so kurz wie möglich gehalten (kurze Wartezeiten für die Fußgänger).
Die ÖPNV-Priorisierung führt wie an anderen LSA im Stadtgebiet zu kurzfristigen Eingriffen in den regulären Signalprogrammablauf.
Für die verkehrstechnische Umsetzung dieser Planungsgrundsätze an den LSA werden Haushaltsmittel in Höhe von ca. 32.000 EUR brutto benötigt. Diese Ausgaben werden über die Haushaltsstelle 1.6300.9621 (Lichtsignalanlagen) finanziert.
Die Anpassung der Software in den Steuergeräten und die Koordinierung der Lichtsignalanlagen durch den Verkehrsrechner werden in ca. 4 bis 5 Monaten erfolgen.
Die Umsetzungsdauer beinhaltet die verkehrstechnische Endplanung der Vorzugsvariante durch das Ingenieurbüro Habermehl und Follmann, die Überführung dieser Signalprogramme in die Steuergeräte durch den jeweiligen Hersteller, die Herstellung einzelner Induktionsschleifen, die Optimierung der ÖPNV-Eingriffe als auch die Anpassung des Verkehrsrechners zur Koordinierung der vier Anlagen.