Der Planungs- und Verkehrssenat hat sich zum Abschluss des Bürgerbeteiligungsprozesses Mainufer am 13.05.2014 intensiv mit den Ergebnissen des Planungs- und Beteiligungsprozesses befasst. Vorausgegangen war eine Empfehlung des Schlossterrassenbeirats zu 18 Maßnahmen, die sukzessive zur Aufwertung des Mainufers umgesetzt werden sollen. Der Planungs- und Verkehrssenat hat mit der Bestätigung dieses Maßnahmenkatalogs einen sehr wichtigen Schritt zur behutsamen Weiterentwicklung des Mainufers in die Wege geleitet. Beratungsbedarf hatten die Fraktionen und Gruppierungen noch zu den Maßnahmen Nr. 5 Määkuh (Festlegung des Landliegeplatzes im Bereich der Mainufer Terrasse) und Nr. 6 Parken (Festlegung des endgültigen Parkraumkonzeptes) gesehen, so dass hierzu noch keine Beschlussfassung erfolgen konnte. Neu in den Maßnahmenkatalog aufgenommen wurde die barrierefreie Anbindung an die Oberstadt in Höhe Schlossplatz/Kastanienwäldchen).
Zu den Maßnahmen Nr. 5 Määkuh und Nr. 6 Parken hat die Kommunale Initiative mit Schreiben vom 14.07.2014 eine Stellungnahme abgegeben (siehe Anlage 1 ).
Maßnahmenkatalog:
Nr.
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Thema
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1
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Fahrrad: Wegeverbreiterung Uferpromenade: zur gemeinsamen Nutzung von Fuß- und Radverkehr von Willigisbrücke bis Felsen-Engstelle auf ein Regelmaß von 3,5 m Breite in Anlehnung an neuen Radweg zwischen Ruderclub und 1. Bauabschnitt. Dies entspricht auch den Erfahrungswerten der Gartenschau Kitzingen. Felsen-Engstelle: Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen durch das Planungsbüro ARC.grün. Ergebnisse bis Ende 2013. Fahrradständer: Zusätzliche Fahrradständer.
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2
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Wassererlebnis: - Sichtfenster: Regelmäßiges Auslichten der Gehölze - Sitzen am Wasser: Ausbau der erprobten Sitzauflagen
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3
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Biergarten: Fortführung der Mainufer-Gastronomie Bereits beschlossen in UVS befristet auf 5 Jahre. Materialtausch des Bodens ist erfolgt.
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4
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Öffentliche Toilette: Erarbeitung eines Standort- und Gestaltungsvorschlags für öffentliche Toilette. Angebot der „Netten Toilette“ auch im Roten Kopf
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5
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Määkuh: Festlegung des Landliegeplatzes im Bereich der Mainufer-Terrasse (analog Modellversuch).
Feinplanung im Rahmen einer konkurrierenden Entwurfsbearbeitung für ein Ergänzungsgebäude in 2014. Beginn der Schiffsrestaurierung 2015.
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6
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Parken: Festlegung des endgültigen Parkraumkonzeptes auf Grundlage des Määkuh-Liegeplatzes und des Ergänzungsgebäudes.
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7
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Sommerbühne: Fortführung der Installation „Sommerbühne“ zur kulturellen Nutzung
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8
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Kunst-Haltestelle: Fortführung der Kunstinstallation von Bob Meier durch Sonderaktion zu „400 Jahre Schloss Aschaffenburg“
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9
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Regionale Ausflugsschifffahrt - Anlegestelle: Zusätzliche Anlegestelle für kleinere Fahrgastschiffe zw. Theoderichstor und Perth Inch
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10
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Mainuferprojekt Freiluft-Ausstellung am Oberen Hofweg: Fortführung in 2014 mit einer Aktualisierung im Frühjahr 2014 (Beschlüsse des Stadtrats)
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11
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Möblierung: Bereits umgesetzt: Sitzstufen, erneuerte Sitzbänke und künstlerisch gestaltete Müllsammler
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12
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Sport & Spiel: Die von Senioren gewünschten Spiel- und Sportgeräte sollen im Rahmen eines Ausbaus des Mainspielplatzes zu einem Mehrgenerationenspielplatz umgesetzt werden.
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13
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e-Partizipation: SJR schlägt vor: Facebookseite in städt. Facebookseite zu integrieren. Auch die (gekürzten) Inhalte der Projekthomepage sollen Mitte 2014 in die Stadt-Homepage überführt werden.
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14
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Abschlussdokumentation:
Im Frühjahr 2014 in Form einer Faltzeitung mit Dokumentation und Projektergebnissen.
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15
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Neuer Planentwurf: Die bürgerschaftlich eingeforderte behutsame, kleinteilige Umgestaltung des Mainufers entspricht dem Geist des Plangutachtens des Büros Fromm. Die Empfehlungen aus dem Beteiligungsprozess sollen durch das Büro Fromm in den Plan eingearbeitet werden.
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16
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Kosten: Auf Grundlage des integrierten Planentwurfs soll eine qualifizierte Kostenplanung erstellt werden.
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17
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Lösung für den Kopf der Willigisbrücke
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18
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Weiterer Zugang zum Pompejanumsgarten
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19
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Barrierefreie Verbindung zur Oberstadt
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Seit der Beschlussfassung im Mai dieses Jahres konnten mehrere Maßnahmen planerisch weiter voran gebracht werden.
Für die Freiraumgestaltung wird das Planungsbüro Stefan Fromm, Dettenhausen, die Ergebnisse aus dem bisherigen Planungs- und Bürgerbeteiligungsprozess in einem angepassten Masterplan zusammenfassen und weiterentwickeln. Die Regierung von Unterfranken hat in Gesprächen die Förderung dieses Masterplanes durch Städtebauförderungsmittel in Aussicht gestellt. Der Förderantrag ist auf den Weg gebracht. Das Mainufer wurde von der städtischen Vermessungsabteilung neu aufgemessen um die Grundlagen für die Objektplanung insbesondere für die Wegeverbreiterung der Uferpromenade zu schaffen. Für den Haushalt 2015 werden Finanzmittel angemeldet. Zusätzlich liegt für die Engstelle Pompejanumsfelsen eine Planungsstudie vor, die zur Kostenquantifizierung durch Baugrunduntersuchungen vertieft wird.
Zur Schaffung einer zusätzlichen Anlegestelle für Fahrgastschiffe nahe des Theoderichstor führt die Verwaltung Gespräche mit einer interessierten Reederei und dem Bayernhafen Aschaffenburg, der erwägt die Anlegestelle wie in Bamberg zu betreiben. Bis zum Jahresende werden hierzu Ergebnisse erwartet. Als nächster Schritt steht das Genehmigungsverfahren an.
Zur laufenden Diskussion über das Technikdenkmal Määkuh haben sich die Aschaffenburger Altstadtfreunde e.V. und der Eigentümer, die Fa. Westarp, schriftlich geäußert. Der Eigentümer sieht es als erforderlich an, dem Technikdenkmal Neben- und Ergänzungsgebäude zuzuordnen, da die niedrige Schiffhöhe keine Museumsräume in nennenswerten Umfang zulassen. Aus Sicht des Eigentümers ist ein moderner Neubau oder der Wiederaufbau des Kutscherhofes bzw. Zöllnerhofes mit Gastronomie und Übernachtungszimmer denkbar und sieht dies als seine Aufgabe an. Von Seiten der Stadt Aschaffenburg wären Zuwegung, Parkplätze und Erschließung zu übernehmen. Eine Übertragung der Gebäude nach Ablauf der Nutzung an die Stadt wird in Aussicht gestellt. Der Standortvorschlag aus dem Plangutachten Stefan Fromm wird durch den Eigentümer empfohlen. Er ist bereit in die Detailplanung einzusteigen, wenn der Standort der Määkuh und dessen Ergänzungsgebäude geklärt sind.
Die Aschaffenburger Altstadtfreunde befürworten in Ihrem Schreiben vom 12.08.2014 die Entscheidung die künftige Mainufergestaltung nach dem Gestaltungsentwurf Stefan Fromm fortzuführen. Gleichermaßen befürwortet wird der mit dem Konturmodell erprobte Landliegeplatz. Der Kombination Museale Nutzung und Ergänzungsgebäude (Kutscherhof), stehen die Altstadtfreunde aufgeschlossen gegenüber. Zu den Nutzungen Gastronomie und Beherbergung beziehen die Altstadtfreunde keine Position. Für die Präsentation der Määkuh wird eine Betriebsführung in Kooperation mit dem Führungsnetz gewünscht. Aus Sicht der Altstadtfreunde muss für den Standort ein Verkehrskonzept (Parkierung und Nutzergruppen) vertieft bearbeitet werden.
Die Anforderungen an den Standort, die Restaurierung, den Betrieb und die Präsentation der Määkuh am Mainufer aus Sicht der Altstadtfreunde und der Firma Westarp können tabellarisch wie folgt zusammengefasst werden:
Kriterien
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Altstadtfreunde
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Firma Westarp
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Standort gemäß Vorschlag Büro Fromm
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befürwortet, kleinräumige Optimierung
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empfohlen
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Art der Restaurierung
- begehbares Schiff
- mit Ausstattung
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ja
ja
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k. A.
k. A.
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Wiederaufbau des Kutscherhofes
- als Maßstabskulisse
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befürwortet
empfohlen
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unterstützend
empfohlen
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Gastronomie
- im Schiff
- als Ergänzungsgebäude
- Biergartennutzung
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keine Meinung
ja
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nein
Neubau durch Fa. Westarp
ja
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Hotelbetrieb im Ergänzungsgebäude
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k. A.
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Neubau durch Fa. Westarp
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Präsentation
Kooperation mit Führungsnetz
- Infotafeln außerhalb
- zur Mainschifffahrt
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empfohlen
ja
empfohlen
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k. A.
k. A.
k. A.
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Wünsche
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Konzept für den Verkehr
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Herstellung von Erschließungsanlagen und Parkierung durch die Stadt
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Die Verwaltung empfiehlt, dass der Eigentümer in Zusammenarbeit mit den Altstadtfreunden ein Betriebs- und Präsentationskonzept erarbeitet. Zu berücksichtigen ist, dass aufgrund des vorhandenen Mainhauptsammlers eine in Lage und Größe vergleichbare Kubatur des Kutscherhofes nicht mehr vollumfänglich realisiert werden kann.