Wohnungsbau in Aschaffenburg;
Strategiepapier Wohnen in Aschaffenburg 2030
Daten angezeigt aus Sitzung:
9. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates, 04.11.2014
Beratungsreihenfolge
.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.
Zur Vorbereitung der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans wurde in einem eigenen Gutachten der quantitative Bestand an Wohnungen in der Stadt und der zu erwartende Bedarf an Wohnungen bis zum Jahr 2030 gutachterlich ermittelt. Diese rein quantitative Betrachtungsweise muss jedoch um eine qualitative Betrachtungsweise ergänzt werden, damit nicht nur genügend, sondern auch der „richtige“ Wohnraum zur Verfügung steht. Diese Fragestellung wurde im Rahmen der Demographiewerkstatt herausgearbeitet und im Herbst 2013 vom Stadtrat als Aufgabe bestätigt. Die Verwaltung wurde daraufhin beauftragt, einen Expertenworkshop durchzuführen, um mit allen Akteuren des Wohnungsbaus und der Wohnungswirtschaft in Aschaffenburg den qualitativen Bedarf für den Wohnungsbau der nächsten 20 Jahre zu diskutieren und Lösungsansätze aufzuzeigen. Die rein quantitative Betrachtung ist im Entwurf des Flächennutzungsplans berücksichtigt und dort in die Darstellung von Wohnbauflächen sowie von gemischten Bauflächen umgesetzt.
Der Expertenworkshop aus Vertretern der Wohnungswirtschaft, der Banken, Maklern, dem Mieterverein, dem Haus- und Grundbesitzerverein sowie Vertretern der Politik und verschiedener Altersgruppen aus der Gesellschaft tagte 2 Mal und hat die Grundzüge des beiliegenden Strategiepapiers entwickelt. Das Ergebnis der Diskussion wurde von der Verwaltung und den beauftragten Moderatorinnen in das beiliegende Strategiepapier umgesetzt.
Die Handlungsempfehlungen beziehen sich auf alle Arten von Wohnungsbau. Weiterhin hat das Strategiepapier den Anspruch, alle derzeit erkennbaren Handlungsfelder des Wohnungsbaus aufzugreifen und hierfür die geeigneten Handlungsempfehlungen zu benennen. Sie sollen sich nicht nur bezogen auf den sozialen Wohnungsbau beziehen, da die prägenden gesellschaftlichen Trends auch bei allen sozialen Gruppierungen und Schichten zu berücksichtigen sind.
Die Verwaltung empfiehlt das Strategiepapier als strategische Leitlinie zur Entwicklung des Wohnungsbaus in Aschaffenburg in den kommenden Jahren zu beschließen. Zur Konkretisierung sollen für die 5 prägenden Entwicklungstendenzen des Wohnungsbaus: Pluralisierung der Gesellschaft, Alterung der Gesellschaft, Segregation der Gesellschaft, zunehmende Beschränkung der Ressourcen und verstärkter Wunsch der Bevölkerung an Partizipation und Teilhabe jeweils 2 Handlungsschwerpunkte zur Umsetzung in den Jahren ab 2015 und 2016 erfolgen. Diese Schwerpunkte lösen die im Jahr 2013 und 2014 durchgeführten öffentlichen Doppelfachvorträge als Impulsträger für innovativen Wohnungsbau in Aschaffenburg als Handlungsschwerpunkt ab, bzw. werden künftig in die Gesamtheit der Handlungsempfehlungen integriert. Die vorgeschlagenen Maßnahmenprioritäten für die prägenden gesellschaftlichen Trends sind aus den Wertungen des zweiten Expertenworkshops abgeleitet.
Zusätzlich zur Beschlussfassung des Strategiepapiers empfiehlt die Verwaltung das Strategiepapier in regelmäßigen Abständen kritisch zu überprüfen und fortzuschreiben. Die erste Fortschreibung sollte nach etwa 2 Jahren erfolgen, wenn die zur Umsetzung empfohlenen Maßnahmen durchgeführt und deren Ergebnisse evaluiert sind.
.Beschluss: 1
Herr Stadtrat Dr. Erich Henke beantragt nach dem Sachvortrag, dass neben den 9 vorgestellten Maßnahmen zusätzlich folgende drei Maßnahmen mitaufgenommen werden sollen:
a) im Bereich Segregation: Entwicklung von Kooperationsmodellen mit privaten Bauherren zur Förderung eines preiswerten Wohnraums,
b) im Bereich Ressourcenknappheit: Fristverkürzung für die Nachverdichtung und
c) im Bereich Alterung: Quartiersbezogene Entwicklung und Koordination ambulanter Hilfesysteme.
Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0
.Beschluss: 2
1. Der Bericht der Verwaltung zur Ausarbeitung des Strategiepapiers „Wohnen in Aschaffenburg 2030“ wird zur Kenntnis genommen.
2. Das Strategiepapier „Wohnen in Aschaffenburg 2030“ wird als Handlungsrahmen für den Aschaffenburger Wohnungsbau beschlossen.
3. Die Verwaltung wird beauftragt, die im Strategiepapier enthaltenen 10 Maßnahmen in den Jahren 2015 und 2016 umzusetzen.
4. Die Verwaltung wird beauftragt, nach Durchführung der Maßnahmen im Jahre 2016 eine Evaluation der Umsetzung durchzuführen und das Strategiepapier 2016 fortzuschreiben.
5. Die Verwaltung wird beauftragt, die heute in der Sitzung beantragten Ergänzungen der Maßnahmen dem Planungs- und Verkehrssenat im ersten Halbjahr 2015 zur Entscheidung vorzulegen.
Abstimmungsergebnis:
Dafür: 16, Dagegen: 0
Datenstand vom 01.04.2015 09:27 Uhr