Die Stadt Aschaffenburg verfügt über ein ca. 315 km langes Kanalnetz. Mit Beschluss des Planungs- und Verkehrssenates vom 05. April 2011 wurde die Verwaltung beauftragt, flächendeckend für das Stadtgebiet eine Kanaldatenbank aufzubauen und dem Stadtrat Zwischenberichte über die Ergebnisse der Kanaluntersuchungen vorzulegen.
Seit 2010 wurde das Kanalnetz in den Stadtteilen Nilkheim, Leider, Schweinheim, Gailbach, der Innenstadt, der Oststadt und des ersten Teils von Damm untersucht. Derzeit laufen die Untersuchungen in Damm (Teil 2) und Strietwald mit einer Gesamtlänge des Teilnetzes von ca. 48 km. Nach Abschluss dieser Arbeiten sind rund 250 km, also ca. 80 % des Netzes, baulich erfasst.
Die Sanierungskonzeption eines Kanalnetzes definiert nach DIN-EN 752 vier Ziele zum Schutz von Boden und Grundwasser:
1. Dichtheit
2. Standsicherheit
3. Betriebssicherheit
4. Werterhalt
Die erfassten Schäden lassen sich durch drei Verfahren sanieren:
1. Reparatur; Behebung örtlich begrenzter Schäden
2. Renovierung; Behebung streckenhafter Schäden unter Einbeziehung vorhandener Bausubstanz
3. Erneuerung; Austausch schadhafter Kanäle
Die Behebung der sofort und kurzfristig sanierungsbedürftigen Schäden in den untersuchten Stadtteilen wird seit 2011 kontinuierlich im Anschluss an die TV-Untersuchungen vorgenommen.
Die TV-Untersuchung der Oststadt und des ersten Teils von Damm zeigen teilweise sehr schlechte Kanalzustände mit erheblichem Sanierungsbedarf, woraus sich Investitionen in Höhe von rund 750.000 EUR für Maßnahmen in offener Bauweise, von rund 1,450 Mio EUR für Reparaturen und von rund 3,3 Mio. EUR für Renovierung ergeben. Insgesamt muss mit ca. 5,5 Mio. EUR für die vollständige Sanierung des Gebietes gerechnet werden.