Jahresbericht der Stadtbibliothek für das Berichtsjahr 2015


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung des Kultur- und Schulsenates, 03.02.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Kultur- und Schulsenat 1. Sitzung des Kultur- und Schulsenates 03.02.2016 ö Beschließend 1kss/1/1/16

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Jahresbericht der Stadtbibliothek Aschaffenburg für das Jahr 2015


Besucher/Benutzer

Eingetragen sind 21.108 Leser, davon sind derzeit 36,7% aktiv.
Die Zahl der aktiven Benutzer ist unmerklich um 4 Personen zurückgegangen und beträgt nun 7636. Davon sind 60% wohnhaft in Aschaffenburg. Das erste Mal seit 3 Jahren konnten wir so die Zahl der aktiven Benutzer halten und haben keine weiteren Rückgänge zu spüren bekommen.
Die Altersgruppe 60+ macht immer noch 14% der aktiven Leser aus. Die unter
13-jährigen liegen bei 18.24 %. Im Alter 13-18 J. und 18-25 J. ist die prozentuale Verteilung fast gleich bei 11 % genauso wie in den Altersgruppen 25-45 J. und
45-60 J, hier liegt der Prozentanteil bei 22%.

Im Jahr 2015 zählten wir 2002 Neuanmeldungen. Darunter waren 74 Neubürger, die den Gutschein aus dem Gutscheinheft für Neubürger eingelöst haben. 196 Kulturpassinhabern und 73 Personen mit Rundfunkgebührenbefreiung wurde die Jahresgebühr erlassen. Darunter befinden sich zahlreiche Personen mit Flüchtlingsstatus, denen wir die Anmeldung ermöglicht haben, auch wenn sie noch keinen Kulturpass erhalten haben.

Die Einnahmen aus den Jahresgebühren liegen auf dem Niveau vom letzten Jahr bei  48.450 Euro. Die Einnahmen aus der Internetnutzung liegen bei 1.233 Euro
Die Einnahmen aus Mahngebühren sinken weiter und liegen am 31.12.2015 bei 15.298,50 Euro

Die Bibliothek selbst hatte 142.324 Besucher im Haus zu verzeichnen, das sind nochmals über 3.000 weniger als im Vorjahr.
Obwohl die Zahl der aktiven Nutzer gleich geblieben ist, kommen die Leute also weniger häufig ins Haus.


Einführungen in die Bibliotheksbenutzung

Insgesamt 59 Führungen fanden statt, davon kamen 6 Gruppen unangemeldet. Insgesamt verteilen sich die  angemeldeten Führungen auf folgende Gruppen: Kindergarten (6), Grundschule (9), Mittelschule (6), Realschule (5), Gymnasium (3), Bildungsträger (11), Sonstige (19).
Einige Kindergärten können aus organisatorischen Gründen das Bibfit-Programm nicht mit 4 Besuchen in der Bibliothek in vollem Umfang in Anspruch nehmen. Dafür hat die Mitarbeiterin ein Bibfit in Kurzform entwickelt. Bei dieser Kurzform fehlt leider der Kontakt zu den Eltern, welcher bei der Abschlussveranstaltung im Bibfit-Programm vorgesehen ist.
Bei den Grund- und Mittelschulen war die Brentano-Schule mit vielen Klassen zu Gast. Die Knabenrealschule und die Maria-Ward-Schule trugen den überwiegenden Teil der weiterführenden Schulen.
Die hohe Zahl an Führungen für Bildungsträger zeigt den Bedarf an Einführungen für die Integrations- und Deutschklassen. Einige Gruppen kommen nach den Führungen in regelmäßigen Abständen wieder gemeinsam in die Bibliothek. Aber auch Einzelbesuche folgen auf die Führungen.

Veranstaltungen für Kinder

An 26 Nachmittagen lauschten Kinder unterschiedlichen Alters den Vorlesern in der Kinderbibliothek. Sowohl das Vorlesen für die Kleinsten als auch das Vorlesen und Basteln für die Grundschulkinder wird von ehrenamtlichen Vorlesern durchgeführt.
Zusätzlich war die Stadtbibliothek Station für die interkulturelle Stadtrallye. Die Zupferbande der Musikschule war mit einer Aufführung vertreten, ebenso wie das Story-Stage-Märchentheater und Frau Keleschovsky mit einem Mitmach-Märchen-Nachmittag.
Seit November 2015 bitten wir in unregelmäßigen Abständen Vorlesestunden in einer Fremdsprache an. Für dieses zweisprachige Projekt konnten wir ebenfalls Ehrenamtliche gewinnen.
Insgesamt kamen zu den Veranstaltungen 504 Besucher.
Wir bleiben weiter aktiv in der Leseförderung und möchten den Stadtrat schon jetzt bitten, sich den bundesweiten Vorlesetag am Freitag, den 18.11.2016 vorzumerken. Der Vorlesetag soll Anlass sein, die Leseaktivitäten in Aschaffenburg in die Öffentlichkeit zu tragen und die Bedeutung des Lesens und Vorlesens hervorzuheben.

Ausstellungen/Veranstaltungen für Erwachsene

Das Literaturcafé in Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus fand sechs Mal statt, mit insgesamt 55 Besuchern.
Drei Kunstausstellungen konnten die Besucher in diesem Jahr bewundern (Edelmann, Hohe-Dorst, Steinmetzschule). Außerdem haben wir Buchausstellungen gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern erarbeitet (Sefra, Anonyme Alkoholiker, Demenzberatungsstelle, Café ABdate und Mehrgenerationenhaus). Diese konnten die Ausstellungen mit aktuellem Infomaterial ergänzen und haben sogar Beratungsstunden in der Bibliothek angeboten, welche sehr gut angenommen wurden.Monatlich wechselnd werden die Ausstellungskuben, die Schaufenster und die Präsentationstische mit Medien zu aktuellen Themen bestückt.                        

Medien/Bestand/Entleihungen

10.182 Medien wurden im Jahr 2015 neu erfasst, darunter befanden sich 1.224 Medien der Musikbibliothek und 768 Spenden von Bürgern.
Die Zahl der Anschaffungsvorschläge der Leser lag bei 220 insgesamt, davon konnten 106 positiv beantwortet werden.

Der Gesamt-Medienbestand (ohne Musikbibliothek) zum 31.12.2015 betrug 83.262 (incl. Zeitschrifteneinzelhefte, makulierte Medien bereits abgezogen).
Es bestehen 76  Zeitschriftenabonnements und 13  Zeitungsabonnements und 9 Fachzeitschriften/ Besprechungsdienste für den internen Gebrauch. Um den Aktualitätsgrad zu halten, wurden insgesamt 8760 Medien makuliert.


Bestand und Ausleihe verteilen sich wie folgt:
Medientyp
Bestand 2015
Bestand 2014
Ausleihen 2015
Ausleihen 2014
Belletristik Erwachsene
14.707
15.578
69.665
72.846
Sachbücher Erwachsene
32.557
30.753
92.374
90.270
Belletristik Kinder + Jugend
12.711
13.601
63.967
68.611
Sachbücher K+J
  5.558
  5.270
17.225
17.702
Konsolen
     378
    396
   4.670
   4.452
Spiele
     424
    396
   2.471
   2.127
Landkarten
     685
    613
   2.081
   1.813
Zeitschriften
  3.174
  3.190
14.987
15.890
AV- Medien
14.298
13.682
134.399
144.294
Noten
      10

Nicht entleihbar


84.502
83.479
422.381
(incl. 20.542 Ausl. d. gelöschten Medien
433.413
( incl. 15408 Ausl. Der gelöschten Medien)

                                        

An 43 Öffnungstagen wurden 422.381 Medien entliehen, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 11.032 Entleihungen.
Pro Öffnungstag sind das durchschnittlich 586 Besucher mit 1.738 Entleihungen.

E-Medien

Die Ebooks schreiben weiterhin Erfolgsgeschichte. Bis zum 31.12. waren 5262 E-Medien auf dem Server zugänglich. 1284 Benutzer sind derzeit für diese Möglichkeit der Entleihungen registriert. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 352 gesteigert. Ebenso erfreulich sind die Ausleihzahlen – besser als Downloads bezeichnet. Diese liegen für das Jahr 2015 bei 11.135.
Auf dem Server liegen nicht nur Ebooks sondern auch EJournals und E-Audio-books.

Rein rechnerisch wurden die Ausleihrückgänge also durch die Downloads von E-Medien ausgeglichen. Dies ist eine eindeutige Verschiebung der Nutzung von erzählender Literatur hin zu den E-Medien, denn auch hier sind die Romane und Kinderbücher die Ausleihrenner.
Diese Entwicklung gilt es nun weiter zu beobachten, zu bewerben und beim Bestandsaufbau der gedruckten Medien zu berücksichtigen.



Datenbanken

Zum Bestand hinzugezählt werden 43.822 Datensätze aus der Munzinger-Datenbank. Die Nutzung hat nochmals deutlich zugenommen und verzeichnet nun 2762 Zugriffe. Duden Online wurde über 800 Mal angeklickt, gefolgt von der Datenbank der Gedenktage und der Länderdatenbank.


Ein weiteres Medien-Angebot ist die Zeitschriftendatenbank des Anbieters Genios. Hier haben wir 706 Zugriffe im Wert von 1.771,78 Euro zu verzeichnen. Unter den Rennern sind hier „Der Spiegel“, „Die Zeit“, „Die Süddeutsche“, „Die MainPost“ aber auch „Brigitte“.
Die Fachstelle Würzburg plant für 2016 für dieses Angebot einen Verbund, damit auch kleinere Bibliotheken davon profitieren können. Hier hatte die Stadtbibliothek Aschaffenburg eine Vorreiterfunktion.



Medienboxen

Von den Medienboxen sind nur noch einige übrig geblieben. 9 Kindergartenboxen, 15 Grundschulboxen, 3 Boxen für die Sekundarstufe und 14 Filmkoffer. Davon wurden insgesamt 10 Boxen und 2 Filmkoffer im Jahr 2015 gebucht.
Hinzu kommen 47 Wunschpakete, welche auf Anfrage aus dem vorhandenen Bestand zusammengestellt wurden.






Fazit und Ausblick

In der Jugend- und Fremdsprachenabteilung im 1. Obergeschoss wurde das 20 Jahre alte Sofa durch neue Sitzgelegenheiten ersetzt. Sie erstrahlen in fruchtigem Orange.

Im laufenden Jahr 2015 wurde der Buchbestand der Musikbibliothek erfasst. Im Jahr 2016 werden nun die Notenbestände folgen. Hier ist noch einiges an Vorarbeit zu leisten, doch die Erfassung erfolgt schneller als gedacht, dank des Einsatzes eines Ehrenamtlichen und der Mitarbeiter der Musikschule.

Schülerbüchereien:
Alle Grund- und Hauptschulen, die Förderschulen, sowie die Gymnasien in Aschaffenburg und die Knabenrealschule sind inzwischen mit Schülerbüchereien ausgestattet.  Die  Ausstattung der Bibliotheken liegt in der Hand der Schulen und ist auf unterschiedlichem Niveau.
Das Schulverwaltungsamt stellt für die Grund- und Hauptschulen, sowie die beiden Förderschulen einen festen Etat zur Anschaffung der Medien zur Verfügung. Der Bestandsaufbau und die Bearbeitung der Medien erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek.
Somit ist sichergestellt, dass eine Grundversorgung an erzählender Literatur und Sachliteratur für die Schüler zur Verfügung steht. Die Zusammenarbeit ist seit vielen Jahren vertrauensvoll und sehr kollegial.

Die Stadtbibliothek betreut derzeit einen Masterstudenten aus Berlin. Mit seiner Arbeit zeigt er einen neuen Weg der Zusammenarbeit von Bibliothek und Kindergarten/Schule auf. Eine Person, die eine Schnittstelle bildet zwischen der Bibliothek und der Einrichtung, Dienstleistungen der Bibliothek wie Informationsvermittlung sowohl für Erzieher/Lehrer als auch für die Kinder und Schüler direkt in die Einrichtung trägt im Rahmen der dort gelebten Konzepte und Bildungsplänen. Dazu wurden im Herbst 2015 Interviews geführt, die nun ausgewertet werden. Wir sind gespannt auf die erarbeiteten Vorschläge, und hoffen, dass sich einiges davon in Aschaffenburg umsetzen lässt.

Kirchliche Bibliotheken und Lesepaten:
Die kirchlichen Bibliotheken arbeiten mit den Kinderbetreuungseinrichtungen und den Grundschulen im Stadtteil zusammen.  Die wohnortnahe Versorgung steht im Vordergrund. Regelmäßige Besuche von Kindergartengruppen und Grundschulklassen (auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten) sind an der Tagesordnung. Bei Bedarf ergänzt die Stadtbibliothek die Bestände mit Wunschpaketen.
Die Lesepaten sind auf vielfältige Art im Einsatz. Zum Teil gibt es Vorlesestunden in den kirchlichen Bibliotheken, zum anderen findet Vorlesen im Rahmen der Nachmittagsbetreuung statt.
An der Schillerschule und der Dalberg Grundschule gibt es auch schon „Leselernhelfer“.  Eine Gruppe von Ehrenamtlichen liest außerhalb des Unterrichts mit Kindern im 1:1 Verhältnis, welche „Übungsbedarf“ haben. Dies geschieht in enger Abstimmung mit der jeweiligen Schulleitung. Hier sehen wir weiterhin einen hohen Bedarf. Daher möchten wir zusammen mit dem Bundesverband „Mentor- die Leselernhelfer“ den Schulleitungen Angebote für weitere Leseförderaktivitäten machen.
Regionaltreffen der Landesfachstelle
Das jährliche Treffen der Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken für den Bezirk Unter- und Mittelfranken fand im Jahr 2015 in Aschaffenburg statt. Bei diesen Arbeitstreffen geht es um Trends in den Bibliotheken, um die Veränderungen, welche Bibliotheken zu erwarten haben, aber auch um ganz praktische Tipps im Bibliotheksalltag.
Im Jahr 2016 werden sich auch die öffentlichen Bibliotheken mit neuen Regeln für die Katalogisierung auseinandersetzen müssen. Diese wird auf internationale Standardisierung angeglichen und muss auch an die Auszubildenden vermittelt werden. Damit sind auch Veränderungen in der EDV verbunden, besonders beim Einsatz von eingekauften Fremddaten.

Senioren/Demenz
Seit mehr als 6 Jahren gibt es in der Stadtbibliothek Aschaffenburg einen eigenen Seniorenbereich. Dieser wurde gestaltet und inhaltlich mit Medien bestückt, die einer besonderen Lebensphase gewidmet sind. Wenn es Kinderbibliotheken gibt – warum nicht auch Seniorenbibliotheken – dies war der ursprüngliche Ansatz. In den letzten beiden Jahren haben wir bemerkt, dass wir das Konzept ändern müssen. Immer öfter kamen Mitarbeiter von Senioreneinrichtungen, ehrenamtliche Helfer aus den Gemeinden aber auch Angehörige und fragten nach Materialien zur Beschäftigung von Senioren. Also ging es nicht mehr um die „aktiven Senioren“, die ihre Lebensphase neu und selbst gestalten wollten, sondern um die Hilfebedürftigen oft auch Demenzerkrankten.
So hat eine Kollegin an Fachveranstaltungen der AOK  und des Pflegebündnisses Untermain teilgenommen und die Angebote und Dienstleistungen der Stadtbibliothek vorgestellt. Weiterhin waren wir mit einem Infostand in der City-Galerie beteiligt am Infotag unter dem Titel „Zuhause daheim“. Den Abschluss bildete der Infostand und Beratungstag der Demenzberatungsstelle in der Stadtbibliothek. Auch hier ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, auf andere Institutionen zuzugehen und in der Öffentlichkeit Präsenz zu zeigen.
Dies ist eine Veränderung in unserer Arbeitsweise, die eine hohe Flexibilität bei den Arbeitszeiten und dem Personaleinsatz fordert. Denn die Kolleginnen fehlen zu diesen Zeiten für den Service innerhalb der Bibliothek.
Spieletag
Aschaffenburg Spielt am 07.06.2015 war ein voller Erfolg.
Der erste Aschaffenburger Spieletag war eine Kooperationsveranstaltung auf Augenhöhe. Katakombe, Jukuz, vhs, caritas, Holzwurm und der Aschaffenburger Spielekreis gehörten zum Organisationsteam. Eine solche Veranstaltung benötigt viele helfende Hände und so manches Mal hatten wir ordentlich „Bauchweh“ bis auch die letzte Hürde genommen war.
Wir zählten trotz Hitze über tausend Besucher an diesem Tag und haben entschieden, dass wir weitermachen. Der 2. Aschaffenburger Spieletag findet am Sonntag, den 12.06.2016 statt.
Wir konzentrieren uns wieder ganz bewusst auf Brett- und Kartenspiele. Für 2016 haben wir von den Spieleverlagen schon einige Zusagen mehr als im ersten Jahr. Nun hoffen wir, auch wieder ausreichend Spieleerklärer zu finden und die Aschaffenburger Vereine zum Mitmachen animieren zu können.
Ein neuer Kontakt zu den Bridge-Freunden in Aschaffenburg ist entstanden. Sie bieten ihre Schnupperbridgestunden jetzt auch zu festen Terminen in der Stadtbibliothek an.
Talent Campus, Einstieg in die Arbeit mit Flüchtlingen, Brüderschaft der Völker, Elternwerkstatt

Talent Campus
Im Rahmen der bundesweiten Aktivitäten „Kultur macht stark“ wurden Volkshochschule, Paritätischer Wohlfahrtsverband und Stadtbibliothek zu Kooperationspartnern des Talent Campus. Ursprünglich eine kulturelle Bildungskooperation für „benachteiligte Jugendliche“ wurde sie schnell vom Flüchtlingsstrom eingeholt und so für die Stadtbibliothek zum Einstieg in die Arbeit mit Flüchtlingen. Wie überall waren die ersten Schritte improvisiert, manchmal chaotisch aber dennoch in aller Augen erfolgreich.
Seit den Osterferien 2015 besuchten 16 Gruppen des Talent Campus die Stadtbibliothek. Einige davon waren mehrfach im Haus. Zusammengefasst waren dies die Aktivitäten in der Bibliothek:

Sprachvermittlung:
Erstes Lesen von Buchstaben und Wörtern in deutscher Sprache
Zweisprachiges Lesen und Vorlesen in der Herkunftssprache und Deutsch
Versorgung der Teilnehmer mit Materialien zum Selbstlernen in den verschiedenen Sprachniveaus
Deutsche Sprache hören (SprachCDs, Musik,) und das Gelernte einüben über den Kontakt mit den Mitarbeitern der Bibliothek und den Betreuern
Deutsche Sprache sehen (DVDs mit fremdsprachigen Untertiteln)

Kulturelle Bildung:
Benutzung einer öffentlichen Bibliothek (Anmeldung, Ausleihen, Rückgabe)
Bibliothek als Lernort und Ruheort bzw. Treffpunkt
Bibliothek als Informationsort (Aushänge des Integrationsamtes, Weiterleiten zu Ansprechpartnern…..)

Freizeitgestaltung:
sich mit anderen Treffen, Musik hören, lernen, Wlan………

In allen diesen Bereichen konnte die Bibliothek auf ihren sehr gut ausgebauten Bestand bei fremdsprachiger Literatur, Deutsch als Fremdsprache, Lesestart und Lernhilfen zurückgreifen. Betreuer und Lehrer bekommen von uns per Email Informationen für den Bibliotheksbesuch mit Gruppen und/oder zum Bestandsangebot zugesandt. Viele ehrenamtliche Helfer fragen nach geeigneten Materialien wie : Visuelle Wörterbücher, Hilfen zum Selbstlernen, Anlaufstellen, Materialien für die Alphabetisierung und vieles mehr.
Die Stadtbibliothek ist die einzige Bibliothek im nahen Umkreis mit ausgebauten Beständen. Doch der derzeitige Bedarf kann nicht abgedeckt werden. Zu vielfältig sind die Anfragen und auch die Sprachenvielfalt. Oft mussten Anfragende vertröstet werden, da die Bestände z.B. in arabischer Sprache komplett entliehen waren bzw. für einige Sprachen nur wenige Exemplare überhaupt vorhanden sind.
Auch personell sind wir an unsere Grenzen gekommen, da die Gruppen eine sehr individuelle und intensive Betreuung benötigen und oft auch keine Dolmetscher die Gruppen begleiten konnten.
Nach zahlreichen Telefonaten mit dem Amt für soziale Dienste, der Ausländerbehörde, dem Clemensheim und anderen Einrichtungen haben wir die Anmeldeformalitäten für die Flüchtlinge vereinfacht. Viele von Ihnen werden zu Kulturpassinhabern, manche werden auch nicht hier bleiben können. Dies nehmen wir momentan in Kauf. Langfristig hoffen wir auf schnellere Aufnahmeverfahren, damit sich auch hier die Anmeldemodalitäten wieder normalisieren.
Leicht könnte jetzt der Eindruck entstehen, hier fließe Geld und Personalkraft nur für Flüchtlinge. Wir haben dies immer wieder klargestellt. Alle Aktivitäten, die wir mit und für Flüchtlinge veranstalten stehen allen Besuchern der Bibliothek offen und zur Verfügung. Die Bestände sind frei zugänglich. Neuanschaffungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache und auch Einfach Sprache können von jedem Selbstlerner genutzt werden. Und Führungstermine kann jede Einrichtung vereinbaren.
Über den Talent Campus hinaus
Im Jahr 2015 waren wir wieder Teilnehmer des Festes: Brüderschaft der Völker. Mit einem fremdsprachigen Flohmarkt und Spielaktivitäten und ganz vielen persönlichen Gesprächen haben wir unsere Angebote vorgestellt. Auch 2016 werden wir wieder dabei sein. Wir benötigen für diese „Außentermine“ noch eine bessere Ausstattung (Zelt, Banner….), um noch ein wenig mehr aufzufallen.
In der Elternwerkstatt durften wir zu Gast sein. Eine Mitarbeiterin hat im Rahmen des Themas „Lesen lernen“ die Angebote der Bibliothek vorgestellt. Auch hier konnten wir auf die Wichtigkeit von Lesen lernen und Vorlesen – auch in der Muttersprache- hinweisen und die Eltern bei der Auswahl der Medien unterstützen. Aus dem Teilnehmerkreis fanden sich spontan Vorleser für die fremdsprachigen Vorlesestunden in der Bibliothek.

Planung 2016
12.04. jüdische Märchen mit Paula Quast in Zusammenarbeit mit dem Martinushaus
12.06. zweiter Aschaffenburger Spieletag
18.11. bundesweiter Vorlesetag
Und vieles mehr

.Beschluss:

I. Der Jahresbericht 2015 der Stadtbibliothek wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [   ]
nein [ X ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 15, Dagegen: 0

Datenstand vom 29.09.2016 14:15 Uhr