Umbau von Bushaltestellen (BHS) 2016/2017; - Bericht der Verwaltung


Daten angezeigt aus Sitzung:  12. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates, 08.11.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Planungs- und Verkehrssenat 12. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates 08.11.2016 ö Beschließend 9pvs/12/9/16

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

1. Sachstand und Anlass

Bis zum 1. Januar 2022 müssen alle Bushaltestellen in Deutschland barrierefrei sein. Dies besagt das Personenbeförderungsgesetz des Bundes. Die Stadt Aschaffenburg hat sich daher zur Aufgabe gemacht, sukzessive ihre Bushaltestellen barrierefrei umzubauen.

Zum Ende eines jeden Jahres gibt die Verwaltung dem Stadtrat einen Rückblick über die im laufenden Haushaltsjahr umgebauten Haltestellen und einen Ausblick auf das Programm des Folgejahres. Die Auswahl der Haltestellen erfolgt in enger Abstimmung mit den Fachdienststellen, den Verkehrsbetrieben und der Polizei.


Im Jahr 2016 umgebaute Bushaltestellen:


-Haltestelle Taunusstraße in der Schweinheimer Straße

Die Haltestelle „Taunusstraße“ stadtauswärts konnte am alten Platz nicht barrierefrei ausgebaut werden, da sie sich im Bereich einer Zufahrt befand. Daher ist die Haltestelle um ca. 20 m in Richtung stadteinwärts verschoben worden, damit sie mit einem 18 cm hohen Sonderbord versehen werden konnte.
Die Länge der Haltestelle wurde für die Ein- und Ausstiege eines Gelenkbusses bemessen. Im Bereich des Zustieges befinden sich taktile Elemente für Blinde und sehbehinderte Fahrgäste. Auf der Wartefläche wurde ein Wetterschutz mit Sitzgelegenheit installiert.

Gesamtkosten 44.000 Euro brutto


-Doppelbushaltestelle „Erthalstraße“ in der Weißenburger Straße

Die Haltestelle „Erthalstraße“ in der Weißenburger Straße befand sich als hintereinander geschaltete Doppelhaltestelle im Bereich der Parkbuchten. Sie fungiert als reine Aussteige-haltestelle für fast alle Buslinien. Die Busse haben bisher fast ausschließlich auf der Fahrbahn gehalten, da sie die Haltestelle aufgrund der Geometrie und den oftmals zugeparkten Haltestreifen nicht anfahren konnten. Die Fahrgäste stiegen vorher an einem Rundbord aus, querten den Haltestreifen/ Parkstreifen um den Gehweg zu erreichen.
Aufgrund von zahlreichen Grundstückszufahrten war die Realisierung eines 18 cm Bordes an der alten Lage nicht möglich.
Die Doppelhaltestelle wurde daher in Richtung Kleberstraße verschoben. Dabei ist jeweils eine Haltestelle vor und nach der Einmündung Kleberstraße eingerichtet worden. Die erste Haltestelle hat eine Länge von 16 m, die zweite Haltestelle von 14 m. Größere Haltestellen waren aufgrund von Zufahrten nicht machbar. Der Bus kann nun gerade, d.h. ohne Verschwenkung an das 18 cm hohe Bussonderbord heranfahren. Beide Haltestellen wurden mit taktilen Elementen zur Orientierung für Blinde und Sehbehinderte versehen. Da die Haltestellen reine Austiegshaltestellen sind, ist ein Wartehäuschen entbehrlich.

Gesamtkosten 92.000 Euro brutto


2. Projektbeschreibung


Vergabe und Umbau im Jahr 2017

-Haltestelle „Nordfriedhof“ in der Konradstraße

Die derzeitige Haltestelle „Nordfriedhof“ befindet sich im Stadtteil Strietwald im Bereich des Waldzuganges und besteht im Wesentlichen aus einem Haltestellenschild, einem Abfalleimer und einer Bank. Ein Bord existiert nicht. Der Bus kann auf dem ihm zur Verfügung stehenden Bereich nicht wenden, sondern muss zurückstoßen. Nach dem Zurückstoßen steht er schräg in der Wendefläche und lässt die Fahrgäste mittendrin aus- bzw. einsteigen. Da dies sehr unkomfortabel vor allem für bewegungseingeschränkte und ältere Fahrgäste ist und der Bus an diesem Standort auch aus technischen Gründen zu keiner Zeit gerade an ein mögliches Bord heranfahren kann, haben die Verkehrsbetriebe gemeinsam mit dem Tiefbauamt einen alternativen Standort für eine erhöht gebaute Bushaltestelle festgelegt.

Der neue Standort befindet sich unmittelbar vor dem Zugang zum Nordfriedhof auf einem bereits bestehenden Gehweg. Der Gehweg wird an dieser Stelle erweitert, so dass den Fahrgästen eine Wartefläche von 3,00 m Tiefe zur Verfügung steht. Auf dieser Fläche soll auch ein Wetterschutz mit 2 Sitzplätzen angebracht werden. Das Bord wird durch ein 18 cm hohes Sonderbord ausge-tauscht. Im Bereich des Einstieges werden taktile Elemente für Blinde und sehbehinderte Fahr-gäste eingebaut.
Zusätzlich wird auf dem Gehweg vor der Bushaltestelle eine zusätzliche Leuchte installiert, da sich die nächste Leuchte erst im Bereich des Parkplatzes in 20 m Entfernung der Haltestelle befindet.


-Haltestelle „Schillerstraße“ in der Glattbacher Straße – beidseitig

Die stadteinwärts weisende Haltestelle liegt derzeit recht dicht an der Lichtsignalanlage der Kreuzung Schillerstraße-Glattbacher Straße. Oft kommt es zu Aufstauungen, obwohl der Fahrverkehr in der Glattbacher Straße in diesem Bereich gering ist. Durch den Neubau der Glattbacher Straße wurde der Hauptverkehr nach Glattbach auf die neue Trasse gelenkt.
Gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben wurde beschlossen, diese Haltestelle auf die Höhe der stadtauswärts weisenden Haltestelle zu versetzen.
Wegen den Längsparkern und der Option, dort ein Wartehäusschen zu installieren, soll die stadteinwärts führende Haltestelle als Kap ausgebaut werden. Dies bedeutet, dass der Gehweg auf einer Länge von 16 m 2,15 m in die Fahrbahn hineinragt. Somit kann der Bus unabhängig von den Längsparkern die Bushaltestelle ohne Verschwenkung anfahren. Da die Haltestelle „Schillerstraße“ nach Auskunft der Verkehrsbetriebe normalerweise nur von einer Linie (Linie 9 nach Glattbach) befahren wird, kommt es zu keiner Begegnung zwischen Bus und Bus, d.h. es ist unschädlich, dass nicht beide Bushaltestellen gleichzeitig belegt werden können. Die Bushaltestellen werden in einer Länge von 18 m (stadtauswärts) und 16 m (Buskap stadteinwärts) für Gelenkbusse ausgebaut. Die Begegnung zwischen LKW und PKW ist durch die 5,44 m verbleibende Breite zwischen den beiden Sonderborden mit eingeschränkten Bewegungsspiel-räumen (nach der Richtlinie RAST 06 mind. 5,00 m) möglich.
Eine Änderung der Beleuchtung ist nicht geplant, da in diesem Bereich schon einseitige technische Leuchten mit einer Lichtpunkthöhe von 8,00 m bestehen.

Beide Haltestellen werden mit einem 18 cm Bord und taktilen Elementen im Bereich des Einstieges ausgestattet.
3. Kosten

Die geschätzten Kosten im Rahmen der Vorplanung des Umbaus der Haltestelle „Nordfriedhof“ in der Konradstraße belaufen sich voraussichtlich auf 40.000 EUR brutto.

Die Kosten im Rahmen der Vorplanung des Umbaus der beiden Haltestellen „Schillerstraße“ in der Glattbacher Straße werden auf ca. 100.000 EUR brutto geschätzt.

Die Gesamtkosten für beide Maßnahmen betragen 140.000 EUR brutto.

Die Kosten sind nach derzeitigem Preis - und Verfahrensstand ermittelt. Diese Kosten sind gemäß Index - und Marktpreisveränderungen fortzuführen. Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Kosten von der Kostenschätzung abweichen können.


4. Finanzierung

Im Haushaltsentwurf für das Jahr 2017 stehen voraussichtlich Mittel in Höhe von insgesamt 200.000 EUR zur Verfügung. Für den Neubau der Bushaltestellen „Nordfriedhof“ und „Schillerstraße“ werden ca. 140.000 EUR benötigt.


5. Weiteres Vorgehen

Die Vergabe der Bauleistungen für die beiden Bushaltestellen ist im 2.Quartal des Jahres 2017 geplant. Die Bauausführung ist im 3.und 4.Quartal des Jahres 2017 vorgesehen.

.Beschluss: 1

I.
1. Der Planungs- und Verkehrssenat nimmt die Ausführungen zu den umgesetzten Haltestellen im Jahr 2016 und die Vorstellung des Jahresprogrammes 2017 zum Umbau der barrierefreien Haltestellen zustimmend zur Kenntnis.

2. Die Verwaltung wird beauftragt, die Bushaltestellen „Nordfriedhof“ und „Schillerstraße“ (beidseitig) im Jahr 2017 umzubauen.


II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ X ]
nein [   ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [   ]
nein [ X ]
Es entstehen Folgekosten
ja [ X ]
nein [   ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[ X ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 14, Dagegen: 0

.Beschluss: 2

Auf Forderung von Herrn Stadtrat Josef Taudte wird das Beratungsergebnis des vor der Sitzung stattgefundenen Ortstermins „Bushaltestelle Schoberstraße“ protokolliert. Demnach sagt die Verwaltung zu, dass im I. Quartal 2017 Planungen für den Umbau dieser Bushaltestelle mit der Möglichkeit der Bauabschnittsbildung dem Planungs- und Verkehrssenat vorgelegt wird, so dass noch eine Ausschreibung in 2017 erfolgen kann.

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 07.12.2016 10:14 Uhr