Bushaltestellen (BHS) 2017: barrierefreier Umbau - Vorstellung der Entwurfsplanung - Bau- und Finanzierungsbeschluss


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung des Stadtrates (Plenum), 16.01.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Stadtrat (Plenum) 1. Sitzung des Stadtrates (Plenum) 16.01.2017 ö Beschließend 9pl/1/9/17

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

1. Sachstand und Anlass

Bis zum 1. Januar 2022 müssen alle Bushaltestellen in Deutschland barrierefrei sein. Dies besagt das Personenbeförderungsgesetz des Bundes. Die Stadt Aschaffenburg hat sich daher zur Aufgabe gemacht, sukzessive ihre Bushaltestellen barrierefrei umzubauen.

Die Stadtverwaltung hat dem Planungs- und Verkehrssenat am 08.11.2016 die Vorplanung für den barrierefreien Umbau der Bushaltestellen „Nordfriedhof“ und „Schillerstraße“ (beidseitig) vorgestellt.



2. Projektbeschreibung

Vergabe und Umbau im Jahr 2017

-        Haltestelle „Nordfriedhof“ in der Konradstraße

Die derzeitige Haltestelle „Nordfriedhof“ befindet sich im Stadtteil Strietwald im Bereich des Waldzuganges und besteht im Wesentlichen aus einem Haltestellenschild, einem Abfalleimer und einer Bank. Ein Bord existiert nicht. Der Bus kann auf dem ihm zur Verfügung stehenden Bereich nicht wenden, sondern muss zurückstoßen. Nach dem Zurückstoßen steht er schräg in der Wendefläche und lässt die Fahrgäste mittendrin aus- bzw. einsteigen. Da dies sehr unkomfortabel ist, haben die Verkehrsbetriebe gemeinsam mit dem Tiefbauamt einen alternativen Standort für die Bushaltestelle festgelegt.

Der neue Standort befindet sich unmittelbar vor dem Zugang zum Nordfriedhof auf einem bereits bestehenden Gehweg. Der Gehweg wird an dieser Stelle erweitert, so dass den Fahrgästen eine Wartefläche von 3,00 m Tiefe zur Verfügung steht. Auf dieser Fläche soll auch ein Wetterschutz mit 2 Sitzplätzen angebracht werden. Das Bord wird durch ein 18 cm hohes Sonderbord getauscht. Im Bereich des Einstieges werden taktile Elemente für Blinde und sehbehinderte Fahrgäste eingebaut.

Auf dem Gehweg vor der Bushaltestelle wird eine zusätzliche Leuchte installiert, da sich die nächste Leuchte erst im Bereich des Parkplatzes in 20 m Entfernung der Haltestelle befindet.

Das Tiefbauamt prüft derzeit, ob die bestehende Wendefläche für den Busverkehr im Zuge des Umbaus fahrgeometrisch optimiert und ausgebaut werden kann.


-        Haltestelle „Schillerstraße“ in der Glattbacher Straße – beidseitig

Die stadteinwärts weisende Haltestelle liegt derzeit recht dicht an der Lichtsignalanlage der Kreuzung Schillerstraße-Glattbacher Straße. Oft kommt es zu Aufstauungen, obwohl der Fahrverkehr in der Glattbacher Straße in diesem Bereich gering ist. Durch den Neubau der Glattbacher Straße wurde der Hauptverkehr nach Glattbach auf die neue Trasse gelenkt.
Gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben wurde beschlossen, diese Haltestelle auf die Höhe der stadtauswärts weisenden Haltestelle zu versetzen.
Wegen den Längsparkern und der Option, dort ein Wartehäusschen zu installieren, soll die stadteinwärts führende Haltestelle als Kap ausgebaut werden. Dies bedeutet, dass der Gehweg auf einer Länge von 16 m 2,15 m in die Fahrbahn hineinragt. Somit kann der Bus unabhängig von den Längsparkern die Bushaltestelle ohne Verschwenkung anfahren. Da die Haltestelle „Schillerstraße“ nach Auskunft der Verkehrsbetriebe normalerweise nur von einer Linie (Linie 9 nach Glattbach) befahren wird, kommt es zu keiner Begegnung zwischen Bus und Bus, d.h. es ist unschädlich, dass nicht beide Bushaltestellen gleichzeitig belegt werden können. Die Bushaltestellen werden in einer Länge von 18 m (stadtauswärts) und 16 m (Buskap stadteinwärts) für Gelenkbusse ausgebaut. Die Begegnung zwischen LKW und PKW ist durch die 5,44 m verbleibende Breite zwischen den beiden Sonderborden mit eingeschränkten Bewegungsspiel-räumen (nach der Richtlinie RAST 06 mind. 5,00 m) möglich.
Eine Änderung der Beleuchtung ist nicht geplant, da in diesem Bereich schon einseitige technische Leuchten mit einer Lichtpunkthöhe von 8,00 m bestehen.

Beide Haltestellen werden mit einem 18 cm Bord und taktilen Elementen im Bereich des Einstieges ausgestattet.


-Haltestelle „Schoberstraße“ in der Würzburger Straße

Die stadteinwärts weisende Haltestelle, die sich kurz hinter der Einmündung Kneippstraße auf der Würzburger Straße befindet, ist Gegenstand eines Antrages der CSU Fraktion. Die Bushaltestelle liegt unmittelbar vor dem Matthias-Claudius-Seniorenheim und soll ebenfalls barrierefrei umgebaut werden.

Dieser Umbau ist eng mit dem geplanten Kreuzungsumbau verzahnt. Das Stadtplanungsamt wird die Vorplanung dieser Bushaltestelle im Februar im Planungs- und Verkehrssenat vorstellen. U. U. ist eine phasenweise bauliche Umsetzung möglich.


3. Kosten

Im Rahmen der Entwurfsplanung (Leistungsphase 3) wurden für die einzelnen Maßnahmen die Kosten berechnet. Diese betragen:

Bushaltestelle „Nordfriedhof“
€ brutto
Baukosten
31.683
Beleuchtung
3.500
Markierung und Beschilderung
500
Sonstige Nebenkosten
1.665
Summe
37.348

Bushaltestellen „Schillerstraße“
€ brutto
Baukosten
83.520
Beleuchtung
entfällt
Markierung und Beschilderung
1.000
Sonstige Nebenkosten
4.164
Summe
88.684

Gesamtkosten
€ brutto
BHS „Nordfriedhof“
37.348
BHS „Schillerstraße“
88.684
Summe
126.032


Die Kosten sind nach derzeitigem Preis - und Verfahrensstand ermittelt. Diese Kosten sind gemäß Index - und Marktpreisveränderungen fortzuführen. Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Kosten von der Kostenschätzung abweichen können.


4. Finanzierung

Im Haushaltsentwurf für das Jahr 2017 stehen voraussichtlich Mittel in Höhe von insgesamt 200.000 EUR zur Verfügung. Für den Neubau der Bushaltestellen „Nordfriedhof“ und „Schillerstraße“ werden ca. 126.000 EUR benötigt.

Voraussichtlich stehen nach der Realisierung der beiden Bushaltestellen im Nordfriedhof und in der Schillerstraße noch Finanzmittel zur Verfügung. Damit könnte eine erste Phase zum Umbau der Haltestelle „Schoberstraße“ möglicherweise noch im Jahr 2017 erfolgen.


5. Weiteres Vorgehen

Die Vergabe der Bauleistungen für die beiden Bushaltestellen ist im 2.Quartal des Jahres 2017 geplant. Die Bauausführung ist im 3.und 4.Quartal des Jahres 2017 vorgesehen.

.Beschluss:

I.
1. Der Stadtrat nimmt die Entwurfsplanung über die im Jahr 2017 umzubauenden Bushaltestellen zustimmend zur Kenntnis.

2. Die Verwaltung wird beauftragt, die Bushaltestellen „Nordfriedhof“ und „Schillerstraße“ (beidseitig) im Jahr 2017 für berechnete Gesamtkosten in Höhe von ca. 126.000,-- € umzubauen.

3. Der Stadtentwicklungsreferent sagt zu, dass der Umbau der Bushaltestelle Schoberstraße demnächst im Planungs- und Verkehrssenat vorgestellt werden kann.

II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ X ]
nein [   ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [ X ]
nein [   ]
Es entstehen Folgekosten
ja [ X ]
nein [   ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[ X ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 39, Dagegen: 0

Datenstand vom 13.03.2017 11:02 Uhr