Kulturpädagogische Maßnahmen; Konzept für eine befristete, freiberufliche Stelle einer Theaterpädagogin/eines Theaterpädagogen als Kontaktperson für Kitas und Schulen


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung des Kultur- und Schulsenates, 01.02.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Kultur- und Schulsenat 1. Sitzung des Kultur- und Schulsenates 01.02.2017 ö Beschließend 4kss/1/4/17

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Aufgabenstellung

Der Kultur-und Schulsenat erteilte in seiner Sitzung vom 6.7.2016 der Verwaltung folgenden Auftrag:
„Das Kulturamt erarbeitet ein Konzept für eine befristete, freiberufliche Stelle einer Theaterpädagogin/eines Theaterpädagogen. Diese/dieser soll sich mit den Schulen vernetzen und Klassen beziehungsweise Schüler für das Theater gewinnen.“

Zur Erarbeitung dieses Konzepts erteilte der Theaterförderverein e.V. unserer Mitarbeiterin Ludmila Gerasimov über einen Werkvertrag folgenden Auftrag:
Konzepterstellung, Realisierung und Erstellung eines Abschlussberichts zu theaterpädagogischen Maßnahmen bezogen auf die nachfolgend genannten Veranstaltungen:

-        Sprechtheater: Effi Briest
-        Oper: Die Welt auf dem Mond
-        Kindertheater: nach Wahl
-        Jugendtheater optional:  The Witches und/oder On Air Woyzeck

Die theaterpädagogischen Maßnahmen beinhalten die zielgruppenspezifische Kontaktaufnahme mit Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Kitas, Schulen), die Information über die genannten Veranstaltungen, die Vermittlung von Hintergrundinformationen über Unterrichtsbesuche (u.a. Mitglieder der Gastspielensembles), Weiterleitung von Informationsmaterial und die Gewinnung von Kindern und Jugendlichen als Publikum.

Der Abschlussbericht informiert über die Vorgehensweise, die einzelnen Maßnahmen, den erzielten Erfolg und die Beschreibung der Gelingensbedingungen für derartige zukünftige theaterpädagogische Aktivitäten.“

Der umfassende Abschlussbericht von Frau Gerasimov wird hier in Auszügen wiedergegeben und kann im Kulturamt angefordert werden.


Vorgehensweise und Ergebnisse

Die theaterpädagogischen Maßnahmen, die Frau Gerasimov durchführte, beziehen sich auf folgende fünf ausgewählte Veranstaltungen aus dem Kinder-, Jugend- und Erwachsenentheater im Zeitraum von September bis Dezember 2016:

?        Effi Briest – Theater Gera: Sprechtheater aus dem Abendspielplan als Jugendtheaterangebot
?        On Air: Woyzeck – Theaterhaus Ensemble Frankfurt: Hör-Spiel-Performance im Jugendtheater
?        Des Kaisers neue Kleider – theater mimikri: Sprechtheater als Märchenklassiker im Kindertheater
?        Die Welt auf dem Monde – Kammeroper München: Musiktheater mit Opernpremiere und Probenbesuche als Jugendtheaterangebot
?        The Witches – The English Theatre Frankfurt: englisches Sprechtheater als Jugendtheaterangebot

Die theaterpädagogischen Maßnahmen beinhalteten

für die Schulvorstellungen:
?        die zielgruppenspezifische Kontaktaufnahme im Allgemeinen mit (neuen) Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Kitas, Schulen) und im Speziellen mit den Fachschaften und Schulleitern sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den bestehenden Multiplikatoren,
?        den Aufbau eines Verteilernetzes mit Schulen zur Weitergabe der Information über die aktuellen Theater-Aktivitäten im Rahmen der Projektveranstaltungen,
?        die Erstellung und Weiterleitung aller veranstaltungsrelevanten Informationen rund um die fünf Theaterveranstaltungen an die Bildungseinrichtungen
?        die Erstellung und Weiterleitung des theaterpädagogischen Begleitmaterials zu den fünf ausgewählten Theaterveranstaltungen an die Bildungseinrichtungen,
?        die Vorbereitung, Organisation und Vermittlung von Einführungs- und Diskussionsveranstaltungen sowie Workshops und Probenbesuchen in Zusammenarbeit mit den Beteiligten der Gastspieltheater in den Schulen und im Theater sowie
?        die Initiierung und Betreuung theaterspezifischer Kooperationsprojekte (sog. P-Seminare) mit ausgewählten Schulen, in denen sich die Schüler als Expertengruppe zu den ausgewählten Theaterveranstaltungen einbringen.

für die Familienvorstellung:
?        die zielgruppenspezifische Kontaktaufnahme mit Familieneinrichtungen,
?        die Werbung mit ergänzendem Infomaterial für die Kindertheatervorstellung sowie
?        die Schaffung veranstaltungsbegleitender Zusatzangebote als Anreiz für einen Theaterbesuch.

Durch die beschriebenen Maßnahmen konnten für die o.g. Vorstellungen und die begleitenden theaterpädagogischen Angebote insgesamt 836 zusätzliche Kinder und Jugendliche gewonnen werden, die Mehreinnahmen in Höhe von rund 4.000 € einbrachten. Nachfolgend die Besucherstatistik des Kinder- und Jugendtheaters der letzten drei Jahre:

Jahr
Anzahl Veranstaltungen
Anzahl Besucher
Durchschnittliche Besucherzahl pro Veranstaltung
2014
63
11.066
176
2015
48
  9.112
190
2016
58
11.740
202


Zusammenfassung

1.        Das Stadttheater Aschaffenburg bietet ein reichhaltiges, vielgestaltiges und niveauvolles Programm für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen mit attraktiven Vorstellungen und begleitenden theaterpädagogischen Angeboten
2.        In Stadt Aschaffenburg und Umland gibt es zusätzliche Besucherpotenziale.
3.        Die Erschließung dieses zusätzlichen Besucherpotenzials ist nur mit zusätzlichem personellen Aufwand möglich
a.        über Information mittels Printmedien und digitale Medien,
b.        über direkte Ansprache von Schulleitungen und Fachlehrern,
c.        über Direktbewerbung von Einzelveranstaltungen mit konkreter Ansprache der jeweiligen Zielgruppen bzw. Multiplikatoren,
d.        über Bereitstellung zusätzlichen konkreten theaterpädagogischen Informationsmaterials,
e.         über Vermittlung von Workshops, Vor- und Nachgesprächen und Begegnungen mit Darstellern und Regisseuren
4.        Die Gastspieltheater bieten eine Reihe von theaterpädagogischen Maßnahmen, die von uns genutzt werden. Die Aufgabe der Kontaktperson am Kulturamt bezieht sich auf die Kulturvermittlung.
5.        Entsprechende Maßnahmen der Kulturvermittlung bringen neben dem Zuwachs an Besuchern auch Mehreinnahmen.
6.        Das theaterpädagogische Angebot sollte gemeinsam mit allen anderen Kulturvermittlungsangeboten der städtischen kulturellen Dienststellen auf einer Plattform veröffentlicht werden, die den Bildungseinrichtungen in Stadt Aschaffenburg und Umland bekannt gemacht werden müsste. Eine Möglichkeit bestünde über die Seite Jugendnetzwerk Aschaffenburg, http://www.jnab.de/. Die Seite ist schlüssig aufgebaut, übersichtlich und leicht zu bedienen.

.Beschluss:

I. Der Kultur- und Schulsenat nimmt den Bericht über theaterpädagogische Maßnahmen zur Kenntnis und beschließt die Einrichtung einer befristeten, freiberuflichen Stelle einer Kulturvermittlerin/eines Kulturvermittlers als Kontaktperson für Kitas und Schulen zur Bewerbung der Kinder- und Jugendtheaterveranstaltungen des Kulturamts Aschaffenburg. Die freiberufliche Tätigkeit soll für die Saison 2017/18 eingerichtet und mit einem Betrag von 8.000,-- € honoriert werden.

II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ x ]
nein [   ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [   ]
nein [ x ]
Es entstehen Folgekosten
ja [   ]
nein [ x ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[   ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 14, Dagegen: 0

Datenstand vom 03.04.2017 10:52 Uhr