Projektbericht Klimaschutz: E-Mobilität der Stadt Aschaffenburg


Daten angezeigt aus Sitzung:  4. Sitzung des Umwelt- und Verwaltungssenates, 05.04.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Umwelt- und Verwaltungssenat 4. Sitzung des Umwelt- und Verwaltungssenates 05.04.2017 ö Beschließend 6uvs/4/6/17

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Klimaschutz-Ziele im Bereich Mobilität:
Der Stadtrats-Beschluss zur Umsetzung des „Integrierten Energie- und Klimakonzeptes Bayerischer Untermain“  -  das gemeinsam mit den Akteuren der Region unter fachlicher Begleitung von B.A.U.M.-Consult München erarbeitet wurde -  beinhaltet auch den Bereich Mobilität.

Oberziel: Wir – also Bürger, Unternehmen und Kommunen – reduzieren bis 2030 unseren CO2-Ausstoß um mindestens 40 % gegenüber 2009.

Klimaschutz-Ziel zur Mobilität: 
Im Bereich Mobilität wird eine CO2-Reduktion um 20 % angestrebt, u. a. durch den Einsatz von 20 % CO2-freundlicher Treibstoffe (Bio-) Methan,  Biokraftstoffe und Grünstrom basiert gegebenenfalls auf überregionalen Quellen.


Aufgaben des Klimaschutzmanagers:
Zu den über 50 Projekten des geförderten
Klimaschutzmanagers gehört auch die E-Mobilität.


E-Mobilität ist nur mit „Ökostrom“ wirklich klimaschutz-relevant
E-Mobilität in der Stadt Aschaffenburg   -   Teil 1:  Ladesäulenkonzept
Im Rahmen von Info-Veranstaltungen und den E-Mobilitätsmessen des Klimaschutzmanagers wurden von Bürgern und NRO-Organisationen mehrfach der Wunsch nach einem verstärkten Engagement der Stadt für Ladesäulen vorgetragen.

Nach einer Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt, der AVG und anderen Ämtern wurde der Klimaschutzmanager mit Erstellung und Abstimmung eines Ladesäulenkonzeptes in der Stadt beauftragt.

Wesentliche Grundsätze zum Ladesäulenkonzept der Stadt Aschaffenburg:
  • Normal-Ladepunkte („Normal-Ladepunkte“  gemäß LSV-1 (Erste Ladesäulenverordnung vom 9.3.2016) sind alle Ladepunkte bis max. 22kW) im öffentlichen Parkraum sollen eine erste Grundversorgung unterstützen.
  • Das Ladesäulenkonzept der Stadt Aschaffenburg bleibt dynamisch und wird sich an der Marktentwicklung orientieren.
  • Langfristig wird der Schwerpunkt der Ladeinfrastruktur im Bereich der privaten Wirtschaft gesehen. Dieser Bereich ist auch Teil der Bundesförderung – siehe unten.
    Die AVG hat zugesagt, alle geeigneten privaten Interessenten anzuschreiben und diese sowohl beim Bau als auch beim Betrieb von Ladesäulen zu unterstützen.

Erläuterungen zum Ladesäulenkonzept der Stadt Aschaffenburg:
Für E-Autos soll eine Grundversorgung an Ladepunkten bereitstehen. In einem ersten Schritt wird die AVG nach Abstimmung mit der Stadt Aschaffenburg zunächst alle Stadtwerke-Parkhäuser, den P&R-Bereich am Festplatz und später auch das städtische Parkhaus an der FAN-Arena mit zunächst mindestens zwei Ladepunkten ausstatten.

Als Oberzentrum der Region stellt sich die Stadt Aschaffenburg ihrer Verantwortung. Zumindest im Stadtbereich -  aber auch im Pendelverkehr – sieht das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz  bei den neuen E-Fahrzeugen die Zukunft. Dies gilt auch für das Umland der Stadt Aschaffenburg, mit täglich 13.000 Auspendlern und 31.000  Einpendlern.  E-Autos sind hier eine gute Ergänzung zu unserem Öffentlichen-Personen-Nahverkehr.

Ausblick:  Vieles deutet darauf hin, dass es bei Autos im urbanen Bereich einen Ablösepro-zess vom Verbrennungsmotor zum reinen Elektro-Antrieb geben wird  –  und zwar ähnlich wie früher von der Dampfmaschine zum Verbrennungsmotor:  zunächst zögerlich, dann aber rasant und unumkehrbar.


Förderung:
Öffentliche Ladesäulen werden durch eine bis zu 50%‘ige Förderung unterstützt. Die Inhalte des Förderprogramms wurden im Juni 2016 durch das BMVI (Förderung der Ladeinfrastruktur (LIS) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA))  angekündigt - Förderanträge sind seit 1. März 2017 möglich und wurden durch die AVG eingereicht.  
Diese Förderung inkludiert nun auch:
  • die z.T. erheblichen Anschlusskosten.
  • öffentlich zugängliche Flächen die sich nicht im öffentlichen Straßenraum befinden, also auch Parkplätze von Supermärkten, Einkaufs-Malls, Möbelhäuser, Restaurants, Industriebetrieben, Banken und Sparkassen, Bildungseinrichtungen, u.a.



Ergänzende Anmerkung zu Schnell-Ladepunkten:
Ergänzend zu den „Normal-Ladepunkten“ hat sich die Stadt bei einem zweistufigen Gemein-schafts-Förderverfahren  des BMVI für Schnell-Lade-Punkte (Gleichstrom) am 4.8.2016 beteiligt. Projektkoordinator ist die DIMtec-GmbH;  (Fördervolumen sind 53 Mio.€ für 846 DC-Schnellladesäulen sowie 3,5t  e-Transporter).   Ziel: 100% Förderung für ersten Schnell-Ladepunkt in der Stadt – z.B. für Fernreisende.  Für Schnell-Lader sind zentrale 24Std.--Betrieb-Standorte vorzuziehen. In Aschaffenburg wären dies näherungsweise: Das Schnell-Restaurant an der A3-Ausfahrt Aschaffenburg-Ost oder der Parkplatz hinter dem Pfannkuchenhäuschen am Herstallturm.
Aktueller Projekt-Förder-Stand (2017-3-15):  Laufendes Verfahren.





E-Mobilität in der Stadt Aschaffenburg - Teil 2:  Klimafreundlicher Behörden-Fuhrpark

Die E-Mobilität  -  natürlich mit reinem Öko-Strom der AVG -  ist Teil der vom Stadtrat beschlossenen Klimaschutz-Maßnahmen. Gleichzeitig ist es eine Maßnahme zur Senkung der Feinstaub-Belastung und der Stickoxide.  Die E-Fahrzeuge der Stadtverwaltung sind außerdem besonders leise.

Die Stadtverwaltung fährt inzwischen fünf reine Elektro-Fahrzeuge, darunter zwei Kleintransporter. Begonnen wurde vor vier Jahren mit einem ersten E-Fahrzeug auf Leasing-Basis. Unterstützt vom Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz und nach einer Reihe von Testfahrten ist der elektrischer Antrieb im Stadtbereich bei vielen Ämtern angekommen: Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft,  Feuerwehr, Tiefbauamt, Klärwerk, Garten- und Friedhofsamt sowie  Ordnungs- und Straßenverkehrsamt.




Die Akzeptanz bei den Nutzern ist ausgezeichnet. Zitat von den Feuerwehr-Kollegen:  „Das Fahrzeug geht gut ab, das hätten wir so nicht gedacht.“

Für die nächsten E-Fahrzeuge laufen bereits die Förderanträge für kommunale Fahrzeugflotten beim ptj (ptj:  Projektträger Jülich  -  Programm-Projektträger für das BMVI).

Urbane-E-Mobilität: Die moderne E-Mobilität hat durch die Bremsenergie-Rückgewinnung gerade im Stadtverkehr große Vorteile.  Dies zeigen die Messwerte deutlich (Messwerte hier am Beispiel der Renault-Zoé à bei E-Fahrzeugen z.Zt. Marktführer in Deutschland und in der EU.  Verbrauchsmesswerte durch ADAC-Praxis-Test  inkl. den Ladeverlusten (!)).
  • Stadt-Zyklus: 14 kWh/100km
  • Landstraße:   17 kWh/100km
  • Autobahn:      28 kWh/100km
E-Autos verbrauchen im Gegensatz zu Verbrennern in der Stadt sogar weniger als auf der Landstraße. Grund:  geringe Geschwindigkeit und gleichzeitig Bremsenergie-Rückgewinnung! Deutlich ist aber - wie bei den Verbrennungsmotoren - der Verbrauchsanstieg auf der Autobahn  ab 130 km/h.



Übersicht über die E-Fahrzeuge der Stadtverwaltung:
(Betrieb mit reinem Ökostrom):
  1. Pkw im Hochbauamt  (Mitsubishi – iMieV;    Leasing-Ende:  31.5.2017)
  2. Transporter in der Feuerwehr   (Renault-Kangoo)
  3. Transporter der Haustechniker im Hochbauamt   (Nissan eNV 200)
  4. Pkw für die Straßenüberwachung   (Renault-Zoe R240;  seit März 2017)
  5. Pkw für die Tiefbauamt-Bereitschaft  (Renault-Zoe R240;  seit März 2017)

Neue angedachte Elektrofahrzeuge im Falle einer Förderung (2017+2018)
(Laufendes Förderverfahren,  Antrag am 30. Jan. 2017)
  1. Pkw  für die Tiefbauamt-Stadtentwässerung / Klärwerk  (Renault-Zoe R240)
  2. Pkw für das Hochbauamt    (Renault-Zoe R240)
  3. Pkw für das Garten- und Friedhofsamt    (Renault-Zoe R240)

.Beschluss:

I.
Vorberatendes Gremium:
Aschaffenburger Energie- und Klimaschutzkommission (EuKK) am 28.03.2017

Der Projektbericht zum Thema E-Mobilität in der Stadt Aschaffenburg (Teil 1 Ladesäulenkonzept und Teil 2 E-Mobilität in der Stadtverwaltung) wird zur Kenntnis genommen.

II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [   ]
nein [ X ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 20.07.2017 12:58 Uhr