Bericht über das Integrationsmanagement; Kostenentwicklung


Daten angezeigt aus Sitzung:  11. Sitzung des Stadtrates (Plenum), 18.09.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Stadtrat (Plenum) 11. Sitzung des Stadtrates (Plenum) 18.09.2017 ö Beschließend 12pl/11/12/17

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Als Ende des Jahres 2009 die Stelle des Integrationsmanagements eingerichtet wurde, lebten in der Stadt Aschaffenburg 8.872 Menschen mit einer ausländischen Nationalität. Insgesamt waren es damals 16.010 Aschaffenburger mit einem Migrationshintergrund. Seitdem ist die Anzahl dieser Zielgruppe deutlich angewachsen. Im Jahr 2017 waren es 11.787 ausländische Mitbürger – insgesamt 20.347 Menschen mit einem Migrationshintergrund. D.h. die Zielgruppe der städtischen Integrationsarbeit hat sich in diesen wenigen Jahren um 4.337 Personen (ein Plus von 27%) erweitert. Die Unterstützungsbedarfe dieser Menschen sind hoch, da sie zumeist nicht nur neu in Aschaffenburg, sondern auch neu in Deutschland angekommen sind und an die gesellschaftlichen, schulischen, beruflichen Systeme herangeführt – integriert – werden müssen. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren war der Anstieg überproportional und hat zu einer deutlichen Mehrung der Arbeit und Kosten im Integrationsmanagement geführt.

Die Einsätze der Sprach- und Kulturvermittler haben nach 2016 auch im Jahr 2017 zugenommen. Bis Ende des Jahres dürften es ungefähr 3.500-4.000 Einsätze sein. Das sind 1.500 mehr als im Jahr davor. Das Volumen der Aufwandsentschädigungen wird sich dadurch um zirka 30.000 Euro erhöhen. (Eine detaillierte Darstellung der Einsätze und Einsatzorte wird in der Sitzung vorgestellt.)
Hinzu kamen Kosten in Höhe von 5.000 Euro für Schulungen von neuen Sprach- und Kulturvermittlern, um der hohen Nachfrage gerecht werden zu können.

Die Abwicklung dieser Einsätze erfordert einen erhöhten Einsatz von Honorarkräften. Die Anfragen der Beratungsstellen, Ämter, Kindergärten und Schulen müssen entgegengenommen und passende Sprach- und Kulturvermittler gefunden und vermittelt werden. Dieser ‚Matchingprozess‘ gelingt nur mit einem hohen personellen zeitlichen Einsatz.

Zudem kommen viele Menschen mit Migrationshintergrund direkt in das Rathaus, um sich zu informieren oder Beratungsleistungen zu erhalten. D.h. es müssen auch direkt, zum Teil ohne Terminvereinbarungsmöglichkeit, klärende Gespräche geführt werden, um den Einsatzort und -bedarf eines Vermittlers zu bestimmen. Dieser hohe Ressourceneinsatz wird mit Honorarkräften abgefangen. Hier sind Mehrkosten von 20.000 Euro entstanden.
Durch die deutlich erhöhte Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund in der Stadt Aschaffenburg musste die Palette der Integrationsangebote erweitert werden. Für diese neu in der Stadt angekommenen Menschen ist es wichtig, Anlaufstellen und niedrigschwellige Angebote zu finden, über die sie in die Stadtgesellschaft integriert werden können. Dazu gehören spezielle Sprachlernangebote, Angebote für Frauen, für die berufliche Integration oder für Kinder und Eltern hinsichtlich der schulischen Integration. Diese Angebote können nur in Kooperation mit den sozialen Verbänden in Aschaffenburg umgesetzt und geleistet werden. Für diese Umsetzung erhalten sie vom Integrationsmanagement anteilige Projektkosten. Hier fallen 30.000 Euro an.

Das Aschaffenburger Integrationsleitbild ist zeitgleich unter Anleitung der Bertelsmann-Stiftung entwickelt worden und bedarf nach fast 10 Jahren und unter Berücksichtigung der zum Teil rasanten Entwicklungen (z.B. Zuwanderung von Asylsuchenden) einer Fortschreibung. Das Projekt ‚Angekommen in Aschaffenburg‘, gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung, wurde erst im Herbst 2017 aufgelegt und konnte in den Haushaltsberatungen noch nicht berücksichtigt werden. Es fallen Ausgaben – vor allem Veranstaltungskosten – von zirka 10.000 Euro an. Die wissenschaftliche Begleitung und Moderation des Prozesses wird von der Bertelsmann Stiftung getragen.

Die einzelnen Projekte und Maßnahmen sowie die Mehrkosten werden im Rahmen der Sitzung ausführlich dargestellt.

.Beschluss:

Die im laufenden Haushaltsjahr benötigten zusätzlichen Mittel in Höhe von 96.000,-- € werden im Rahmen des Nachtragshaushaltes bereitgestellt.

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 34, Dagegen: 0

Datenstand vom 20.02.2018 15:44 Uhr