Heute sind die Verkehrsunternehmen bestrebt und teilweise auch angehalten, öffentlichen Personennahverkehr aus Gründen der Daseinsvorsorge auch in Zeiten schwacher Verkehrsnachfrage vorzuhalten. Diese Bemühungen sind unter Betrachtung des Gebotes der Wirtschaftlichkeit und angesichts der eingeschränkten Flexibilität der herkömmlichen Linienverkehrsmittel enge Grenzen gesetzt.
Hinzu kommt, dass das Anspruchsniveau an den ÖPNV seitens der Kunden spürbar gewachsen ist. Um den Kunden auch bei schwachen Nachfragestrukturen einen attraktiven ÖPNV anbieten zu können, sind neu Angebotsstrategien mit differenzierten Bedienungsformen entwickelt worden. Danach ist insbesondere das AST in der Lage, das Gesamtverkehrsangebot nachfragegerecht und gleichzeitig wirtschaftlich vertretbarer abzurunden. Das gilt insbesondere für die Ergänzung des herkömmlichen Linienverkehrs.
Auf Grundlage dieser Überlegungen wurde Ende der achtziger Jahre das AST in Aschaffenburg eingeführt welches sich über die Jahre erfolgreich etabliert hat.
Um das Angebot des städtischen Busverkehres versuchsweise zu attraktiveren und bisher nicht erreichte Kundengruppen anzusprechen, wurde das Bus-Fahrtenangebot zum 15.12.2013, auf fast allen Linien der Stadtwerke Aschaffenburg an Freitagen und Samstagen um drei Stunden bis 00:30 Uhr ausgedehnt.
Die Ausweitung umfasst die Linien 1, 2, 3, 4, 5, 8/9, 10, 11, 14, 15 und 16 im 60-Minuten-Takt, die Linie 6 im 30-Minuten-Takt sowie die Ringlinie 7/21 im 2-Stunden-Takt. Im Gegenzug wurden die Leistungen des Anruf-Sammel-Transportes in diesem Zeitraum zurückgenommen.
Der erwartete Anstieg der Fahrgastzahlen gegenüber dem bis dahin verkehrenden AST hat sich nicht eingestellt, vielmehr war nach zweijähriger Testphase ein weiterer Rückgang zu verzeichnen.
Die folgenden Gegenüberstellungen der AST- und Nachtbusverkehre zeigen die ökologischen wie auch ökonomischen Unterschiede der beiden Bedienungsformen.
Der Einsatz des AST im Ersatzverkehr ist ein Erfolgsmodell, flexibel und attraktiv. Er ist kostengünstiger als der herkömmliche Linienverkehr in den Schwachlastzeiten, weil die Fahrzeuge nur dann fahren, wenn sich Fahrgäste anmelden und er ist attraktiv, weil sie dorthin fahren, wo kein Bus hinkommt, bis vor die Haustüre.
Nach der „Neuorganisation“ des AST im Jahr 2016 ist das bereitgestellte Angebot aus Sicht der Stadtwerke zum heutigen Zeitpunkt die richtige Wahl. Dennoch sehen die Stadtwerke die Notwendigkeit das Angebot von Zeit zu Zeit zu überprüfen, um bei Bedarf Veränderungen vornehmen zu können.