Umbau Bushaltestellen (BHS) 2018; - Bericht der Verwaltung - Vorstellung der Vorplanung


Daten angezeigt aus Sitzung:  10. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates, 07.11.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Planungs- und Verkehrssenat 10. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates 07.11.2017 ö Beschließend 7pvs/10/7/17

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

1. Sachstand und Anlass

Bis zum 1. Januar 2022 müssen alle Bushaltestellen in Deutschland barrierefrei sein. Dies besagt das Personenbeförderungsgesetz des Bundes. Die Stadt Aschaffenburg hat sich daher zur Aufgabe gemacht, sukzessive ihre Bushaltestellen barrierefrei umzubauen.

Zum Ende eines jeden Jahres gibt die Verwaltung dem Stadtrat einen Rückblick über die im laufenden Haushaltsjahr umgebauten Haltestellen und einen Ausblick auf das Programm des Folgejahres. Die Auswahl der Haltestellen erfolgt in enger Abstimmung mit den Fachdienststellen, den Verkehrsbetrieben und der Polizei.


Im Jahr 2017 umgebaute Bushaltestellen:

-Haltestelle Nordfriedhof in der Konradstraße

Die Haltestelle „Nordfriedhof“ befindet sich im Stadtteil Strietwald im Bereich des Waldzuganges. Die ehemalige Haltestelle bestand im Wesentlichen aus einem Haltestellenschild, einem Abfalleimer und einer Bank. Eine bauliche Trennung der Wartefläche durch ein Bord existierte nicht. Da der Bus an die bisherige Haltestelle aufgrund des vorhandenen Wendeplatzes nicht geradlining anfahren konnte, wurde von den Verkehrsbetrieben gemeinsam mit dem Tiefbauamt ein neuer Standort für eine barrierefreie Bushaltestelle am Zugang zum Nordfriedhof in der Konradstraße festgelegt.

Da dort bereits ein Gehweg existierte, konnte die Bushaltestelle durch eine Erweiterung des Gehweges mit einem 18 cm Bord eingebaut werden. Den Fahrgästen steht jetzt eine Wartefläche von 3,00 m Tiefe sowie ein Wartehäuschen mit 2 Sitzplätzen zur Verfügung. Im Bereich des Einstieges wurden taktile Elemente für Blinde und sehbehinderte Fahrgäste eingebaut.
Auf dem Gehweg vor der Bushaltestelle ist eine zusätzliche Leuchte installiert worden, um den Bereich auch bei Dunkelheit gut erkennbar zu gestalten.

Gesamtkosten 43.000 Euro brutto  


-Haltestelle „Schillerstraße“ in der Glattbacher Straße

Die stadteinwärts weisende Haltestelle lag sehr nahe an der Lichtsignalanlage der Kreuzung Schillerstraße-Glattbacher Straße.
Gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben wurde beschlossen, diese Haltestelle auf die Höhe der stadtauswärts weisenden Haltestelle etwa in der Mitte der Glattbacher Straße zu versetzen.
Aufgrund der Längsparker war es für den Busfahrer jedoch schwierig an eine Fahrbahnrandhaltestelle anzufahren und dabei parallel zum Bord zu stehen.

Daher ist die stadteinwärts führende Haltestelle als Kap ausgebaut werden. Sie ragt auf einer Länge von 16 m 2,15 m in die Fahrbahn hinein. Somit kann der Bus unabhängig von den Längsparkern die Bushaltestelle ohne Verschwenkung anfahren. Die Bushaltestellen wurden in einer Länge von 18 m (stadtauswärts) und 16 m (Buskap stadteinwärts) für Gelenkbusse ausgebaut. Die Begegnung zwischen LKW und PKW ist zwischen den beiden Haltestellen dennoch möglich. Eine Begegnung Bus-Bus findet nicht statt, da ein- und derselbe Bus die beiden Haltestellen andient.

Beide Haltestellen wurden mit einem 18 cm Bord und taktilen Elementen im Bereich des Einstieges ausgestattet.


Gesamtkosten 97.600 Euro brutto


2. Projektbeschreibung


Jahresprogramm 2018

-Haltestelle „Schoberstraße“ stadteinwärts in der Würzburger Straße

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Februar 2017 den Umbau der Bushaltestelle beschlossen.

Die Haltestelle befindet sich unmittelbar vor einem Wohn- und Pflegeheim für Senioren (Matthias- Claudius-Haus der Diakonie Untermain).

Im Rahmen des vorgesehenen barrierefreien Ausbaus behält die Bushaltestelle die Form einer Busbucht bei. Die Haltestelle ist über den Gehwegbereich zugänglich und sowohl mit Standard- als auch mit Gelenkbussen anfahrbar. Die Haltestelle beträgt 18 m zuzüglich des An- und Abfahrbereichs für den Busbetrieb. Die Breite des Wartebereichs beträgt 3,00 und entspricht der Gehwegbreite.

Die Haltestelle wird dem Einsatz von Niederflurfahrzeugen mittels Sonderbordsteinen mit einer Bordhöhe von 18 cm angepasst. Die Trittfläche des Sonderbordes ist weiß und mit rauer Oberfläche, die Vorderseite weiß und glatt ausgebildet. Auf Höhe der vorderen Einstiegstür des Busses wird von der Gehsteighinterkante ein Auffangstreifen zum Einstiegsfeld des Busses geführt.

Der private Zufahrtsbereich zur Seniorenwohnanlage sowie deren Ein- und Ausgänge sind von der Baumaßnahme nicht betroffen.

Die alte Wartehalle wird entfernt und eine neue Wartehalle gebaut. Aus Platzgründen ist vom Stadtplanungsamt entschieden worden, diese auf die angrenzende Privatfläche zu setzen.

Für die Errichtung der neuen Wartehalle auf Privatgrund ist ein Grundstückskauf seitens der Stadt notwendig. Der Kaufvertrag wurde am 09.08.2017 geschlossen. Wenn die Lastenfreigabe des Grundstückteiles erfolgt ist, kann nach Besitzübergang über die Fläche verfügt werden. Das Gartenamt wird im November einen Baum in der Grünfläche leicht versetzen, da er zu nah am Wartehäuschen stehen würde.

In Absprache mit dem Gartenamt wird der Bereich um den Baum in der Zufahrt zu der Busanlage mit einem Pflanzbeet geschützt, da die Wurzeln bereits mehrere Aufbrüche des Asphaltes verursacht haben.

Die Planung wurde so konzipiert, dass der Umbau der Bushaltestelle späteren Ausbauten des Knotenpunktes Würzburger Straße/ Kneippstraße, auch eines Radstreifens nicht entgegensteht.


-Haltestelle „Lamprechtstraße“ in der Schweinheimer Straße – beidseitig

Die Haltestelle Lamprechtstraße am Beginn der Schweinheimer Straße ist gut frequentiert, so dass bei jedem Halt eines Busses der drei Buslinien 1, 4 und 10 statistisch mindestens ein Fahrgast ein- oder aussteigt. In unmittelbarer Nähe liegen die Brentanoschule und die Einrichtungen der Maria- Ward-Schule. Die beiden Haltestellen dienen auch zahlreichen Fahrgästen, die von den Stadtteilen zum Einkaufen in die Innenstadt kommen.

Aufgrund des Wunsches von gehbehinderten Fahrgästen, die Haltestelle barrierefrei auszubauen geriet vor allem die stadteinwärts Haltestelle in den Fokus der Stadtverwaltung. Hier wird die Anfahrt des Buses zusätzlich durch parkende Fahrzeuge und nah am Bordstein stehende Masten wie des digitalen Parkleitsystems erschwert.

Gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt, dem Tiefbauamt, den Verkehrsbetrieben und der Polizei wurde daher beschlossen, die stadteinwärts Haltestelle in ein Buskap umzubauen. Das Kap hat den Vorteil, dass nicht nur der Bus parallel zum Bord halten kann, sondern auch die Parkplätze erhalten werden können.

Der bereits vorhandene, großzügige Unterstand mit Sitzplätzen soll erhalten bleiben, daher kann die Haltestelle auch nicht beliebig in ihrer Lage verändert werden.

Das Kap weist eine Länge von 18 m auf, so dass auch Gelenkbusse ungehindert die Haltestelle anfahren können. Es wird mit einem 18 cm Bord sowie taktilen Elementen für Blinde- und Sehbehinderte Fahrgäste ausgestattet. Der Entwurf richtet sich nach den Vorgaben der DIN  32984 und ist mit der Behindertenbeauftragten abgestimmt.

Aufgrund des Buskaps ändert sich die Entwässerungssituation. Der Einbau eines neuen Straßenablaufes, der an den Hauptkanal angeschlossen wird, wird daher nötig.

Der Radverkehr wird mittels Schutzstreifen an der Haltestelle vorbeigeführt. Hinter der stadteinwärts Haltestelle endet der Schutzstreifen, da hier die Radfahrer aufgrund des beginnenden Zufahrt zum Kreisverkehr mehr in der Fahrbahnmitte fahren.

Die stadtauswärts weisende Haltestelle wird ebenfalls mit einem 18 cm hohen Sonderbord, taktilen Elementen, einem gepflasterten Wartebereich für Fahrgäste und einem neuen Buswartehäuschen versehen, da das alte nicht mehr zeitgemäß ist. Der Bord wird an dieser Stelle leicht begradigt, damit der Bus parallel am Bord halten kann.

Vor und hinter der Haltestelle besteht bereits absolutes Halteverbot. Im weiteren Verlauf folgt eine Zufahrt und die Lichtsignalanlage der Kreuzung Schweinheimer Straße – Pestalozzistraße, so dass eine ungehinderte An- und Abfahrt der Busse möglich ist.

-Haltestelle „Gaußweg“ im Hasenhägweg im Stadtteil Strietwald

Die Haltestelle Gaußweg im Hasenhägweg ist derzeit eine Busbucht, die sich jedoch in einem schlechten Zustand befindet. Gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben wurde daher beschlossen, die Haltestelle in ein Teil-Kap umzubauen.

Die jetzige Muldenrinne, die die Busbucht von der Fahrbahn trennt, wird zukünftig zum Sonderbord, an dem der Bus zu halten kommt. So entsteht ein ca. 2,00 m breiter Vorbau, der als Wartefläche genutzt wird. Das Sonderbord hat eine Länge von 23,00 m, so dass auch Gelenkbusse dort bequem parallel an den Bord heranfahren können.

Der Bereich vor dem vorgezogenen Haltebereich kann später für Längsparkflächen genutzt werden.

Die nicht mehr dem Stand der Technik entsprechende Wartehalle wird abgebaut und durch eine neue Wartehalle mit 3 Sitzgelegenheiten ersetzt. Die neue Wartehalle wird im Bereich des alten Grünstreifens erstellt. Dazu wird der Grünstreifen um ca. 7 m unterbrochen und mit Pflaster versehen. Der bisherige, gepflasterte Aufstellbereich für die Fahrgäste wird zurückgebaut und begrünt. In diesem Bereich wird auch ein Baum neu gepflanzt, als Ersatz für eine Baumfällung aufgrund der neuen Aufstellfläche für die Wartehalle.

Die Grünfläche wird mit einem neuen Tiefbord gefasst und der sich anschließende Gehweg neu asphaltiert. Im vorderen Bereich der Bushaltestelle wird die bestehende Grünfläche erweitert. Das Holzgeländer und der Schaukasten bleiben vorerst unangetastet.

Die Wartefläche für die Fahrgäste wird wie üblich mit taktilen Elementen für Blinde- und Sehbehinderte ausgestattet. Die spezielle Art der Verlegung wurde mit dem Blinden- und Sehbehindertenbund abgesprochen und dient dazu, den Blinden sicher an die Einstiegstelle zu führen und zu verhindern, dass ein blinder Fahrgast beim Ausstieg vom Kapende auf die Fahrbahn gerät. Kontraststreifen sorgen dafür, dass auch Sehbehinderte sich zurechtfinden.

Da die Fahrbahn durch die An- und Abfahrt der Busse stark in Mitleidenschaft gezogen ist (Risse, Spurrinnen und Verdrückungen) wird sie bis zur Fahrbahnachse vollausgebaut und neu aufgebaut.
Auch der noch bestehende Bereich der Busbucht (späteres Längsparken) wird von Grund auf erneuert.

An die Maßnahme schließt sich eine Fahrbahnsanierung an, die von der Einmündung Rehsteig bis hinter die Einmündung Gänsruh verläuft. Grund ist der schlechte Zustand der Fahrbahn, deren Erneuerung bereits seit mehreren Jahren im Sanierungsprogramm enthalten ist, aber aufgrund des Ausbaus der Bushaltestelle immer wieder verschoben wurde.


3. Kosten

Die geschätzten Kosten im Rahmen der Vorplanung des Umbaus der Haltestelle „Schoberstraße“ in der Würzburger Straße belaufen sich voraussichtlich auf 40.000 EUR brutto.

Die Kosten im Rahmen der Vorplanung des Umbaus der beiden Haltestellen „Lamprechtstraße“ in der Schweinheimer Straße werden auf ca. 96.000 EUR brutto geschätzt.

Die geschätzten Kosten im Rahmen der Vorplanung des Umbaus der Haltestelle „Gaußweg“ im Hasenhägweg belaufen sich voraussichtlich auf 89.000 EUR brutto.

In den geschätzten Kosten sind Baukosten inklusive aller Baunebenkosten enthalten.


Haltestelle (Name)
Geschätzte Kosten
Schoberstraße
  40.000 Euro
Lamprechtstraße
  96.000 Euro
Gaußweg
  89.000 Euro
Gesamt
225.000 Euro


Die Gesamtkosten für die drei Maßnahmen betragen 225.000 EUR brutto.

Die Kosten sind nach derzeitigem Preis - und Verfahrensstand ermittelt. Diese Kosten sind gemäß Index - und Marktpreisveränderungen fortzuführen. Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Kosten von der Kostenschätzung abweichen können.


4. Finanzierung

Im Haushaltsentwurf für das Jahr 2018 stehen voraussichtlich Mittel in Höhe von insgesamt 225.000 EUR zur Verfügung.

Die geplanten Maßnahmen können mit diesem Haushaltsansatz im Jahr 2018 realisiert werden.


5. Weiteres Vorgehen

Die Verwaltung wird im Januar 2018 für die Maßnahmen den Bau- und Finanzierungsbeschluss herbeiführen und diese anschließend ausschreiben.

Eine Vergabe der Bauleistungen ist noch im 1.Quartal des Jahres 2018 geplant. Die Bauausführung schließt sich im 2.und 3.Quartal des Jahres 2018 an.

.Beschluss:

I.
1. Der Bericht der Verwaltung über die im Jahr 2017 umgebauten Bushaltestellen wird zur Kenntnis genommen.

2. Der Planungs- und Verkehrssenat stimmt der Vorplanung zum Umbau der Bushaltestellen zu:

       -BHS Schoberstraße in der Würzburger Straße stadteinwärts
       -BHS Lamprechtstraße beidseitig in der Schweinheimer Straße
       -BHS Gaußweg im Hasenhägweg

3. Die Verwaltung wird beauftragt, die weiteren Verfahrensschritte für die bauliche Umsetzung des Umbaus der Bushaltestellen im Jahr 2018 vorzubereiten.

4. Die Verwaltung wird die Entwurfsplanung erneut im Stadtrat vorstellen und einen Bau- und Finanzierungsbeschluss herbeiführen.

II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ X ]
nein [   ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [   ]
nein [ X ]
Es entstehen Folgekosten
ja [ X ]
nein [   ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[ X ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 15, Dagegen: 0

Datenstand vom 11.04.2018 14:30 Uhr