10-Punkte-Plan Bildungsleitplan


Daten angezeigt aus Sitzung:  2. Gemeinsame Sitzung d. Kultur- u. Schulsenates und Jugendhilfeausschusses, 06.07.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Kultur- und Schulsenat 2. Gemeinsame Sitzung d. Kultur- u. Schulsenates und Jugendhilfeausschusses 06.07.2017 ö Beschließend 2kss/2/2/17

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Zehn-Punkte-Plan zur weiteren Umsetzung der Bildungsleitplanung
der Stadt Aschaffenburg 2017/2018

  1. Übergang Schule zu Ausbildung und Beruf
  • Die gut funktionierenden Netzwerke zu den Mittel- und Berufsschulen werden stabilisiert und das Netzwerk zu den Realschulen wird weiter ausgebaut.
  • Zum Zwecke des Austausches und der Kooperation in Bildungsfragen wird zudem ein Netzwerk mit den Gymnasien aufgebaut.
  • Die sehr gute Kooperation mit der Agentur für Arbeit wird weiter ausgebaut. Ziel ist die Einrichtung einer Jugendberufsagentur. Teil der Kooperation sind die gemeinsamen Jugendkonferenzen.
  • Die Berufsintegrationsklassen in Aschaffenburg werden weiter unterstützt und betreut. Ein Planungsprozess soll Vorschläge erarbeiten, wie Strukturen und Kompetenzen der sprachlichen Förderung an den Beruflichen Schulen dauerhaft erhalten werden können.
Zielsetzung: Über die Netzwerke wird die Kooperation zwischen den Schulen, der Agentur für Arbeit und der Stadtverwaltung gestärkt.

  1. Weiterentwicklung der Schulen
  • Zielsetzung ist es, dass in jedem größeren Stadtteil eine gebundene Ganztagsschule entsteht.
  • Schule 4.0 – Digitalisierung in der Schule als Herausforderung. Für die EU, die Bundes- und Landesregierung ist die Digitalisierung der Schulen eines der Schwerpunktthemen für die nächsten Jahre. Schon jetzt werden große Förderprogramme angekündigt. Für die meisten Schulen wird dies zu einer großen Herausforderung.
Zielsetzung: Die Schulen werden zu einer Diskussionsrunde eingeladen, Bedarfe ermittelt und sie werden im weiteren Prozess begleitet.

  1. Integration: Deutsch lernen, Beratung und Beruf
  • Über die Projektstelle „Bildungskoordination für Neuzugewanderte“ werden die Integrationskursträger vernetzt und dadurch der Zugang zu Sprachkursen verbessert.
  • Neue Flyer zu den Migrationsberatungsstellen, den Angeboten zur beruflichen Integration und Sprachkursen begleiten Migranten auf ihrem Weg.
  • Unter wissenschaftlicher Begleitung der Bertelsmann Stiftung wird das städtische Integrationsleitbild fortgeschrieben. Der Bereich „Flucht“ wird in die vorhandenen Strukturen integriert und neue Maßnahmen werden entwickelt.
  • Bezüglich der vorhandenen Bildungsangebote für Zugewanderte muss eine nachhaltige Entwicklung ins Auge gefasst werden, da auch in den kommenden Jahren von einer hohen Zuwanderung auszugehen ist.
Zielsetzung: Die durch die verstärkte Zuwanderung entstandenen Herausforderungen werden durch den entsprechenden Ausbau vorhandener Strukturen gemeistert. Zentrale Aufgabe ist die Vernetzung der Angebote sowie die zielgruppenbezogene Öffentlichkeitsarbeit.

  1. Familienbildung und Familienstützpunkte
  • Die Anzahl der Familienstützpunkte wird durch das Haus für Kinder Maria Geburt in Schweinheim auf Vier erhöht. In Kooperation mit der Familienunterstützenden Einrichtung in Gailbach wird hier das Modellprojekt „Kinder und KiTas brauchen Väter“ umgesetzt.
  • Die Vernetzung und Zusammenarbeit aller Stützpunkte und ihrer Teams wird weiter ausgebaut.
  • Über Erziehungsvorträge zur „Finanzplanung im Familienalltag“, „Pubertät“ und „Väter erziehen anders, Mütter auch!“ wird eine große Anzahl von Eltern erreicht. Zukünftig sollen diese Angebote stärker hinsichtlich der Zielgruppenerreichung evaluiert werden.
  • Mit dem Fachkräfte-Forum „Das Glück liegt im Moment – vom achtsamen Umgang mit sich selbst, Kindern und Eltern“ werden Erzieherinnen, Erzieher und Pädagogen eingebunden. Weitere Vorort-Fachfortbildungen werden angeboten und dienen auch der Vernetzung der Fachkräfte.
Zielsetzung: Aschaffenburger Familien aus allen gesellschaftlichen Bereichen sollen mit differenzierten Angeboten erreicht und in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden.

  1. Beteiligung von Kinder und Jugendlichen
  • Im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 werden Beteiligungsveranstaltungen für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen durchgeführt. Mit einer Facebook-Seite und einer Plakatkampagne „Wählen gehen!“ wird zur Wahl motiviert.
  • Der Stadtjugendring und seine Vereine planen Aktionen mit den Bundestagskandidaten (Wandern mit dem Kandidaten, Grillen mit dem Kandidaten).
  • Am 12.09.2017 wird in Kooperation mit dem Colos-Saal eine Politparty mit Podium der Bundestagskandidaten und Live-Band veranstaltet.
Zielsetzung: Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit in Aschaffenburg und soll der Politikverdrossenheit entgegen arbeiten.

  1. Bündnisse für Bildung
  • Mit den „Aschaffenburger Bündnissen für Bildung“ ist ein Netzwerk entstanden, das durch gegenseitige Unterstützung und mit gemeinsamen außerschulischen und außerunterrichtlichen Projekten einen pädagogisch wertvollen und nachhaltigen Beitrag zur Bildung und Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen leistet.
  • Aschaffenburger Bündnis für Bildung – Kultur macht stark
    • Bestehende Bündnisse und Projekte sollen weiter beraten und unterstützt werden.
    • Bei einer Fortführung des Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sollen mit Projektmitteln weitere Projekte eingerichtet werden.
  • Aschaffenburger Bündnis für Bildung – Demokratie leben
    • Bündnisse und Projekte sollen weiter beraten und unterstützt werden.
  • Ein Aschaffenburger Bündnis für Bildung – ‚Ökologisch handeln‘ soll aufgebaut werden
  • Weitere zivilgesellschaftliche Akteure sollen für die Aschaffenburger Bündnisse für Bildung gewonnen werden.
Zielsetzung: Bildungsarbeit erfolgt in Aschaffenburg in Kooperation zwischen vielen verschiedenen Einrichtungen und Stellen.

  1. Inklusion, Teilhabe, Vernetzung
  • Die Fortbildungsreihe zur ‚Leichten Sprache‘ wird fortgeführt.
  • Die Ergebnisse der Vernetzungskonferenz der Anbieter für Menschen mit Beeinträchtigung im November 2016 werden ausgewertet. Der Dialog zwischen den Einrichtungen wird weiterhin lebendig gestaltet. Die Maßnahmen werden in Kooperation mit dem Landratsamt Aschaffenburg umgesetzt.
  • Mit der Inklusionsberatung des Staatlichen Schulamtes und dem Projekt „AB jetzt inklusiv“ der Lebenshilfe Werkstätten Schmerlenbach haben sich zwei wichtige Beratungsangebote im Bildungsbüro angesiedelt.
  • Das Thema ‚Analphabetismus‘ wird von der VHS verstärkt aufgegriffen. In einem ersten Schritt sollen die Bedarfe ermittelt und betroffene Stellen eingebunden werden – eine Konzeption wird erstellt.
  • Gleiches gilt für die Förderung der Kinder mit Hochbegabung – auch dieses Feld muss eruiert werden.
Zielsetzung: Der Inklusionsgedanke soll nach und nach in kleinen Schritten realisiert, das Thema durch Öffentlichkeitsarbeit in der Stadtgesellschaft verankert werden.

  1. Ausbau des Bildungsmanagements durch interne und externe Strukturen
  • Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Einrichtung einer Planungsgruppe ‚Bildung in Aschaffenburg‘, um einen regelmäßigen stadtweiten Austausch über Bildungsthemen sicherzustellen. Eingebunden werden verwaltungsintern wie externe Stellen. Die Bildungsanbieter für Kinder und Jugendliche sollen genauso berücksichtigt werden wie die Träger der Erwachsenenbildung.
  • Intern ist ein Gremium zur Abstimmung hinsichtlich inklusiver Themen notwendig.
  • Die Mitarbeit an den bestehenden Netzwerken
    • Bildungsregionen Bayern auf Länder- und Bezirksebene wird fortgesetzt
    • Eine Vernetzung der Bildungsregionen am Bayerischen Untermain wird angestrebt.
    • Die Vernetzung über die Förderprogramme bleibt wichtiger Bestandteil der Arbeit.
Zielsetzung: Für die Steuerung der Bildungsangebote in der Stadt ist die Gremienarbeit unerlässlich.

  1. Bildungsmonitoring – Datengrundlagen für Entscheidungen
  • Im Rahmen des Drittmittelprojekts ‚Bildung integriert‘ wird ein Set von Bildungsindikatoren aufgebaut. Im Stadtrat wird damit regelmäßig zu den Entwicklungen im Aschaffenburger Bildungssektor berichtet.
  • Es werden Kooperationsvereinbarungen mit Bildungseinrichtungen geschlossen, um den Datenschutz sicherzustellen und neue Datenquellen zu erschließen.
  • Über eine Schulabgangsbefragung wird der Berufseinstieg der Schülerinnen und Schüler evaluiert, Bedarfe hinsichtlich Unterstützungsleistungen ermittelt.
    Die Ergebnisse werden dem Stadtrat Ende 2017 vorgelegt.
Zielsetzung: Daten sollen bei Entscheidungen Hilfestellung bieten.

  1. Fortbildungen: Fachkräfte, Weiterbildung, Seniorenbildung
  • Das Fortbildungsangebot für Fachkräfte wird verstetigt. Mittlerweile bestehen Vorträge, Seminare und Workshops für Vereine, Ausbilder, Unternehmen, Erzieherinnen und Pädagogen, Lehrkräfte und Mitarbeiter der verschiedensten Beratungsstellen und Sozialverbände. Die Angebote von freien Trägern und staatlichen Stellen finden besondere Berücksichtigung.
  • Das Bildungsportal wird weiter ausgebaut – eine Kooperation mit den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg wird nach wie vor angestrebt.
  • Das Lebenslange Lernen – die Seniorenbildung – wird im Rahmen einer Diskussionsrunde der betroffenen Bildungsträger thematisiert. Die Angebote zur Weiterbildung im Erwachsenenalter werden in dieser Runde ebenfalls angesprochen. Eine Bildungskonferenz zur Erwachsenenbildung ist in Planung.
Zielsetzung: Unterstützung der Fachkräfte vor Ort in Aschaffenburg bei der Weiterbildung und Förderung des lebenslangen Lernens.

Die genannten zehn Arbeitsbereiche können nur in Kooperation verschiedener Ämter in der Stadtverwaltung Aschaffenburg umgesetzt werden. Maßgeblich beteiligt sind:
  • Büro des Oberbürgermeisters
  • Schulverwaltung- und Sportamt
  • Amt für soziale Leistungen
  • Jugendamt
  • Volkshochschule

.Beschluss:

Dem 10-Punkte-Plan zur Fortführung der Bildungsleitplanung der Stadt Aschaffenburg wird zugestimmt.

Herr Oberbürgermeister Klaus Herzog sagt den Anwesenden zu, dass sich eine Sitzung pro Jahr mit dem Thema „Bildung“ beschäftigen wird.

Abstimmungsergebnis:
Einstimmig angenommen

Datenstand vom 23.10.2017 16:37 Uhr