ZENTEC Zentrum für Technologie. Existenzgründung und Cooperation GmbH - Neuausrichtung des strategischen Konzepts für Regionalmarketing, Fachkräftesicherung, Technologieförderung und Gründerbetreuung sowie Anpassung der kommunalen Förderbeiträge


Daten angezeigt aus Sitzung:  14. Sitzung des Stadtrates (Plenum), 05.11.2018

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Stadtrat (Plenum) 14. Sitzung des Stadtrates (Plenum) 05.11.2018 ö Beschließend 9PL/14/9/18

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Die ZENTEC Zentrum für Technologie, Existenzgründung und Cooperation GmbH (ZENTEC) befasst sich als Technologieagentur und Gründerzentrum der Region Bayerischer Untermain mit den Themen
  • Betreuung von Gründerinnen und Gründern in der Region und im Gründerzentrum,
  • Aufbau und Betreuung von Kompetenznetzen ,
  • Anbahnung und Betreuung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit Wissenschaft und Wirtschaft,
  • Regionalmarketing und Regionalmanagement.
Daneben ist in die ZENTEC auch die Regionale Energieagentur eingegliedert.
Gesellschafter der ZENTEC GmbH sind neben dem Landkreis Aschaffenburg die Stadt Aschaffenburg, der Landkreis Miltenberg, die Industrie- und Handelskammer Aschaffenburg, die Handwerks­kammer für Unterfranken, die Gemeinde Großwallstadt als Standortgemeinde der ZENTEC sowie die regionalen Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
Über die aktuellen Entwicklungen und Projekte hatte der Geschäftsführer der ZENTEC, Dr. Gerald Heimann, zuletzt in der Stadtratssitzung am 11. Juni 2018 berichtet.
Derzeit unterstützen die beiden Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg sowie die Stadt Aschaffenburg die Arbeit der ZENTEC als regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft jeweils mit folgenden jährlichen Beiträgen:
  • rund 48.600 Euro (ursprünglich 95.000 DM) für Gründer- und Projektbetreuung,
  • 80.000 Euro für den Aufbau und die Betreuung von (Kompetenz-)Netzwerken,
  • 60.000 Euro für das Regionalmarketing.
Die Beiträge für die Gründer- und Projektbetreuung sind seit dem Jahr 2000 unverändert, die für das Regionalmarketing seit dem Jahr 2002.
In den vergangenen Jahren hat die ZENTEC durch die Betreuung von Großprojekten aus dem Bereich Fahrzeugsicherheit (insbesondere Ko-FAS und KoHAF) zusätzliche Einnahmen erwirtschaftet, die es lange Zeit möglich gemacht haben, auf Erhöhungen zum Ausgleich der jährlichen Preissteigerungen und der tariflichen Personalkostensteigerungen zu verzichten.
Zum Jahresende 2018 läuft das aktuelle Projekt Ko-HAF (Kooperatives Hochautomatisiertes Fahren) aus; ein Nachfolgeprojekt ist nicht absehbar. Damit entfallen die Möglichkeiten einer Querfinanzierung.
Die ZENTEC und der Geschäftsbereich INITIATIVE Bayerischer Untermain sind seit Jahren sehr erfolgreich für die Region mit ihren Betrieben und Gründern, Gebietskörperschaften und Bildungs- und Forschungseinrichtungen tätig.
Durch ein aktives Regionalmarketing ist gelungen, den Bayerische Untermain innerhalb der Metropolregion FrankfurtRheinMain zu einem festen Bestandteil zu machen.
Nicht zuletzt durch die Aktivitäten des Bayerischen Untermains ist es gelungen, eine länderübergreifende Kooperation in der Metropolregion FrankfurtRheinMain auf den Weg zu bringen. Zwischenzeitlich wurden gemeinsame Fachgruppen ins Leben gerufen, die sich konkret mit den Themen „Mobilität“, „Gründerregion“, „Planungsbeschleunigung“ und „Smart City“ befassen. Neben dem Freistaat Bayern gehören zu diesen Fachgruppen auch Vertreter der Region Bayerischer Untermain.
Die gemeinsamen Aktivitäten innerhalb der Metropolregion sind wichtig für den Bayerischen Untermain als Wirtschaftsstandort. Will die Region Bayerischer Untermain von der Zugehörigkeit zur Metropolregion profitieren, müssen die Themen, die für die Region von Bedeutung sind, aktiv platziert und vertreten werden.
Die Sicherung des Fachkräftebedarfs der Betriebe am Bayerischen Untermain ist eine entscheidende Zukunftsfrage, bei der die Vernetzung mit und die Sichtbarkeit in der Metropolregion eine Kernaufgabe ist. Die Aufgabe der INITIATIVE besteht darin, die Vernetzung mit der Metropolregion so zu organisieren, dass Fachkräfte die Region als Karriereregion mit hoher Lebensqualität wahrnehmen. Ein Element hierbei ist eine Imagekampagne, die als zusätzliche Koordinationsaufgabe der INITIATIVE entsteht. Eine alle Geschäftsbereiche betreffende Aufgabe besteht darin, die Netzwerkarbeit in der Region zu vertiefen und zu verstetigen.
Aufgrund der hohen Bedeutung von Gründern für die Wirtschaft und der geringen Anzahl von Gründern ist es wichtig, die Aktivitäten zur Gewinnung von Gründern zu verstärken und insbesondere im Kontext der Metropolregion in Form von Netzwerken und Projekten zu nutzen.
Die Anforderungen von Gründungen und die Gründungsdynamik verändern sich. Die Metropolregion FrankfurtRheinMain strebt an, eine der führenden Gründerregionen zu werden. Der Bayerische Untermain kann hiervon profitieren, wenn er seine Interessen konkret in der Netzwerkarbeit vertritt und das gründerfreundliche Milieu weiterentwickelt.
Die neu hinzukommenden Aufgaben führen zu einem deutlich erhöhten Aufwand. Um die neuen Herausforderungen erfolgreich wahrnehmen zu können, ist eine Anpassung der Zuschüsse für INITIATIVE Bayerischer Untermain sowie die Bereiche Gründungsberatung und Kooperation notwendig.
Aus Sicht der Verwaltung ist eine Anhebung der kommunalen Zuschüsse für die Arbeit der ZENTEC GmbH sinnvoll. Zum einen ist es notwendig, die Kooperationen mit der Metropolregion FrankfurtRheinMain weiter zu verstärken, zum anderen müssen auch regionsinterne Wirtschaftsförderungsthemen, wie die Gründerberatung und –betreuung, die Fachkräftesicherung sowie die Betriebsnachfolge stärker in den Fokus genommen werden.

Eine Anpassung der Leistungen für die Wirtschaftsförderungstätigkeit von derzeit 48.572,72 Euro auf künftig 80.000 Euro und des Regionalmarketings von derzeit 60.000 Euro auf künftig 90.000 Euro ist sachgerecht und angemessen.

Seit Gründung der ZENTEC (10. August 2000) haben sich die tariflichen Löhne im Öffentlichen Dienst um rund 40 % erhöht; mit der kommenden Anpassung zum 1. April 2019 beträgt die Differenz bereits 44,5 %.

Die vorgeschlagenen Erhöhungen holen damit im Wesentlichen die Lohnsteigerungen nach.

.Beschluss:

I.
1. Die Stadt Aschaffenburg erhöht ab 1. Januar 2019 die Zuschüsse für das Regionalmarketing auf max. 90.000 Euro/Jahr und für die regionale Wirtschaftsförderung (insbesondere Gründerbetreuung, Fachkräftesicherung und Betriebsnachfolge) auf max. 80.000 Euro/Jahr.
Es wird vorausgesetzt, dass die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg die Förderung im gleichen Umfang erhöhen.

2. Die Geschäftsführung hat jährlich im Stadtrat über den Stand der Aktivitäten zu berichten.

II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ X]
nein [   ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [   ]
nein [X]
Es entstehen Folgekosten
ja X
nein [   ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
X

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 31, Dagegen: 2

Datenstand vom 19.03.2019 08:47 Uhr