Profile der Familienstützpunkte


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Gemeinsame Sitzung d. Kultur- u. Schulsenates und Jugendhilfeausschusses, 21.03.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Kultur- und Schulsenat 1. Gemeinsame Sitzung d. Kultur- u. Schulsenates und Jugendhilfeausschusses 21.03.2019 ö Beschließend 5KSS/JHA/1/5/19

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Familienstützpunkte sind Orte der Eltern- und Familienbildung nach § 16 SGB VIII und arbeiten orientiert an einem präventiven, familienbezogenen und ganzheitlichen Ansatz. Dem liegt die Haltung zu Grunde, dass jede Familie über individuelle Stärken, Potenziale und Erfahrungen verfügt. Die Vielfalt an Angeboten und das individuelle Profil der Stützpunkte sollen der breiten Zielgruppe gerecht werden. Die Familienstützpunkte schaffen auf kurzem Weg passende Angebote der Familienbildung. Durch die Verteilung über den Stadtraum wird der nieder-schwellige Zugang zu unterstützenden Angeboten gesichert. Dies geschieht durch die Etablierung neuer sowie wiederkehrender Angebote und durch eine intensive Netzwerk- und Kooperationsarbeit. Familienstützpunkte stärken Familien, beraten bei Bedarf in Fragen der Erziehung und vermitteln gegebenenfalls an Beratungseinrichtungen. Eltern finden Orientierung. Die Vielfalt an Aktionen basiert auf der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Veränderungen, welche das Familienleben beeinflussen. Die Angebote orientieren sich an den kindlichen Entwicklungs- und Familienphasen, also z.B. den Übergang zur Elternschaft oder Familien mit Kindern im Säuglingsalter oder der Pubertät. Ebenso ist die Orientierung an verschiedenen Familienformen bedeutsam, wie Alleinerziehende, Familien mit Migrationshintergrund oder Familien mit Pflegekindern. Die Kontaktaufnahmen der Familien zu den Stützpunkten, persönlich, per Telefon oder Mail, sind gleichbleibend gut, bzw. steigern sich durch deren Bekanntwerden und durch die Eröffnung weiterer Stützpunkte. 2015 waren es 556 Kontakte, 2016 bereits 635 und 2017 wurden 886 gezählt. Mit Eröffnung des Familienstützpunkts in Schweinheim wurden 2018 1.264 Kontaktaufnahmen vermerkt. Das sind sowohl Familien, die die Stützpunkte aus dem KiTa-Alltag kennen, als auch Familien, die sich von extern an die Stützpunkte wenden.
Der Familienstützpunkt im Hefner-Alteneck-Quartier stärkt die Familien im Sozialraum durch persönlichen Kontakt sowie ein respektvolles Miteinander und bietet Beratung an. Durch die ausdauernde sowie persönliche Ansprache werden die weitere Kooperation und Bereitschaft zur Annahme von Hilfe möglich. Integration und Chancengleichheit sind wichtige Grundsätze, auch bedingt durch den im Vergleich zu anderen Stadtteilen erhöhten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Das gemeinsame Tun, zum Beispiel ein Deutschkurs der nicht nur theoretisch bleibt, sondern lebenspraktische Dinge fokussiert oder aktive Angebote für alle Familienmitglieder ziehen besonders viele Familien an. Daher werden Aktionen angeboten, die niedrigschwellig die Vielfalt an Sprache und Kultur widerspiegeln und einfache Zugangswege haben. Auch werden durch „Bindeglieder“, beispielsweise die Stadtteilmütter oder Sprach- und Kulturvermittler*innen Brücken geschlagen und gehalten.
Der Familienstützpunkt Innenstadt bietet bedingt durch seine Lage Angebote für eine sehr heterogene Zielgruppe an. Die Lebenslagen, die soziale Einbindung und die Familienformen sind sehr vielfältig, wodurch der Stützpunkt bereits seit Beginn großen Wert auf eine breite Angebotsfächerung legt. Angebote, die offen und ohne Anmeldung zu besuchen sind, beispielsweise Babycafés oder Elterncafés zu Schwerpunktthemen dienen dem Vertrauens-aufbau und zur Bekanntmachung der Angebote. Ein Grundsatz ist die Orientierung an den verschiedenen Lebensphasen und Bedarfen der Familien. Besonders gut funktionieren auch Vorträge zu einem bereiten Themenfeld, wie dem Setzen von Grenzen, der psychosexuellen Entwicklung von Kindern oder Unterhalt, Wiedereinstieg und Elterngeld. Um den Bedürfnissen der Kinder im Viertel gerecht zu werden und diese in ihrer Entwicklung zu fördern, gibt es ebenso spezielle Bildungs- und Bewegungsangebote für die Kinder, die über den normalen KiTa-Alltag hinausgehen, wie Ballett oder Zumba.
Das Profil des Familienstützpunkts Damm ist ebenso sozialraumorientiert wie das der anderen Stützpunkte. Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere Freizeit- und Familienaktivitäten für die Stützpunktarbeit bedeutsam sind, um einerseits Familien in ihrem Zusammenhalt und die Eltern in ihren Erziehungskompetenzen zu stärken und andererseits deren Bedürfnisse zu filtern. Ein offenes Ohr und eine sensible Wahrnehmung helfen, bedarfsgerechte Angebote zu schaffen. Beispiele hierfür sind eine Märchenwanderung oder ein Flohmarkt für Kinderkleider und Spielsachen. Täglich spielt die Balance der differenten Bedürfnisse der Familien in Damm eine Rolle in der Familienstützpunkt-Arbeit. Es werden zum Beispiel Deutschkurse mit der Möglichkeit der Kinderbetreuung angeboten. Aktuell spielt auch die gesunde Ernährung eine wichtige Rolle. In Kooperation mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt werden Vorträge mit praktischen Elementen für die Familien angeboten und gut angenommen. Die Bildungsarbeit ist ein weiterer Zugang zu den und für die Familien zum gesellschaftlichen Leben und zur Integration, beispielsweise der wöchentliche Besuch der Bücherei in der Einrichtung.
Als vierter Familienstützpunkt blickt Schweinheim auf ein Jahr Stützpunktarbeit zurück. Basierend auf einer Eltern-Umfrage wurden wiederkehrende Angebote sowie einzelne auf den Jahreskreislauf und die familiären Bedürfnisse abgestimmte Aktionen entwickelt.  Eine feste Institution sind die Baby- und Kleinkindgruppen, die einen musischen Schwerpunkt haben und als Kontakt- und Werbeangebote dienen. Überdies legt Schweinheim einen speziellen Fokus auf verschiedene Familienmitglieder, z.B. Generationencafés, Angebote für Großväter und Väter oder pflegende Angehörige. Überdies gibt es Aktionen die auf die Stärkung der Familien in ihren Alltags- und Erziehungskompetenzen ausgelegt sind, wie Erste-Hilfe-am-Kind-Kurse, Erziehungsvorträge oder eine Gesundheitssprechstunde, die mehrmals monatlich in Kooperation mit der KoKi-Stelle angeboten wird.

.Beschluss:

Der Bericht der Verwaltung zu den Familienstützpunkten wird  zur Kenntnis genommen.

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 16.07.2019 08:20 Uhr