Die Gesamtabfallmenge aus kommunalen Sammlungen in der Stadt Aschaffenburg nahm im vergangenen Jahr um 720 t ab.
Im letzten Jahr wurden 12.819 t Abfall aus Aschaffenburg im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt verbrannt und 853 t auf der Deponie Guggenberg abgelagert; die Differenz zur erfassten Abfall-menge ergibt sich durch die Veränderung der Lagermenge auf der Müllumladestation der GBAB. Im Vergleich zum Jahr 1989 beträgt die Restmüllmenge heute noch ca. 17,0 % (vgl. Anlage 1).
Bereich Hausmüll/kommunale Sammlungen:
Die Menge der zu verwertenden Abfälle nahm im vergangenen Jahr um 788 t auf 24.989 t ab (vgl. Anlage 2).
Zu nennenswerten Steigerungen kam es bei Holz um 101 t und bei Textilien um 35 t.
Nennenswerte Rückgänge ergaben sich bei Papier um 162 t, bei Glas um 315 t, bei Grünabfällen um 62 t, bei Bioabfall um 192 t und bei Bauschutt um 254 t.
Im Bereich der Schadstoffsammlung lag die Erfassungsmenge bei 62 t. Der eingeschlagene Weg der stationären Schadstofferfassung im Recyclinghof Fürther Straße bewährt sich und wird von den Bürgern und Gewerbebetrieben sehr gut angenommen.
Die Bedeutung der beiden Recyclinghöfe als Möglichkeit, wo Bürger und gewerbliche Anlieferer nahezu alle Abfälle abgeben können, bewegt sich auf stabil hohem Niveau (vgl. Anlage 3). 167.459 Anlieferer nutzten dieses komfortable Entsorgungsangebot im vergangenen Jahr und lieferten jeweils durchschnittlich 64,7 kg Abfälle an (154,0 kg/Ew*a).
Die bisher als nicht verwertbar bezeichnete Menge an Haus- und Sperrmüll nahm um 67 t zu. Die direkt an der Müllumladestation angelieferte Gewerbeabfallmenge steigerte sich um 252 t (vgl. Anlage 1).
Erhebliche Aufwendungen verursachen weiterhin die wilden Abfallablagerungen im Stadtgebiet. 1 bis 2 Mitarbeiter sammeln ganzjährig ca. 150 - 200 t Abfall ein. Sofern Hinweise auf den Abfall-erzeuger gefunden werden, erhält dieser unmittelbar eine Rechnung und der Vorfall wird zur Anzeige gebracht.
Die Gesamtabfallmenge (Abfälle zur Verwertung und zur Beseitigung) im Hausmüllbereich nahm nach einer Zunahme im vergangenen Jahr nun um 720 t ab. Ein eindeutiger Trend zur Abfallvermeidung ist hieraus jedoch noch nicht abzulesen.
Die Verwertungsquote im Hausmüllbereich liegt bei 69,9 % (2008 und 1998 ca. 69,0 %, 1991 ca. 40 %). Unter Berücksichtigung der Schlacke- und Altmetallverwertung im GKS beträgt die Verwertungsquote ca. 80 %. Nach der Definition des am 01.06.2012 in Kraft getretenen Kreislaufwirtschaftsgesetzes gilt auf Grund des hohen energetischen Wirkungsgrades des GKS von 63,4 % inzwischen auch der verbrannte Haus- und Sperrmüll als energetisch verwertet, wodurch sich nach LfU eine Verwertungsquote von 108 % errechnet.
Kommunale Abfälle
In erheblichem Umfang konnten insgesamt 13.655 t kommunale Abfälle (Grünabfall, Papierkorbabfälle, Rechengut aus dem Klärwerk, Straßenkehricht, Sinkkasteninhalte, Sandfanggut und Klärschlamm) einer Verwertung zugeführt werden (vgl. Anlage 4). Der kommunale Klärschlamm wird nach der Trocknung in der Klärschlammtrocknungsanlage ebenfalls einer energetischen Verwertung im GKS zugeführt.
Recyclinghofladen
Der Umsatz der Recyclinghofläden blieb mit 176.601 € (+ 43 €) stabil. Weiterhin bestätigt das hohe Niveau und die Kundenzufriedenheit diesen seit 13 Jahren beschrittenen Weg, bei dem
- tatsächliche Abfallvermeidung erfolgt
- Bürger mit knappem Budget sich Dinge anschaffen können, die sonst nicht leistbar wären
- und der Abfallgebührenhaushalt durch vermiedene Entsorgungskosten und zusätzliche Einnahmen doppelt entlastet wird
Entsorgungssystem und Gebühren
Zu Recht werden von Bürgern und Gewerbebetrieben neben dem Leistungsumfang und dem Service vor allem auch die Gebührenhöhe kritisch betrachtet.
Durch erhebliche Anstrengungen konnten die Abfallentsorgungsgebühren in der Stadt Aschaffenburg nach zwölf Jahren auf gleichbleibendem Niveau vor elf Jahren um 2,4 % und vor sieben Jahren um 5,2 % gesenkt und gleichzeitig die erforderlichen Rückstellungen für die Nachsorge der Deponie Stockstadt aufgebaut werden.
Aktuell mussten lediglich die Gebühren für Abfälle zur Deponierung aufgrund der geänderten Entsorgungssituation erhöht werden, was die Hausmüllgebühren jedoch nicht tangiert.
Diesen Erfolg verdanken wir vor allem der Bereitschaft fast aller Bürger, sich an diesem etablierten System praktizierten Umweltschutzes aktiv zu beteiligen. Durch die praktizierte Abfallverwertung werden jährlich ca. 14.000 t CO2-Äquivalente (200 kg/Einw. und Jahr) eingespart.