Durchführung des Hamburger Fischmarktes - Antrag des Veranstalters WAGS vom 15.05.2019


Daten angezeigt aus Sitzung:  9. Sitzung des Umwelt- und Verwaltungssenates, 18.09.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Umwelt- und Verwaltungssenat 9. Sitzung des Umwelt- und Verwaltungssenates 18.09.2019 ö Beschließend 2UVS/9/2/19

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Am 15.05.2019 beantragte die WAGS als Veranstalter, die Durchführung des 29. Hamburger Fischmarktes vom 23.04. – 03.05.2020 bei städtischen Liegenschaftsamt. Die WAGS ist ein Tochterunternehmen des Landesverbandes des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg (LAGS).

Der Hamburger Fischmarkt ist seit 1992 Bestandteil der Aschaffenburger Veranstaltungen. Er wurde seinerzeit von Mitarbeitern des Ordnungsamtes akquiriert.

Alljährlich lockt der Hamburger Fischmarkt etwa 220.000 Besucher aus Stadt und Umland (darunter die gesamte Rhein-Main-Region) nach Aschaffenburg. Diese frequentieren auch die Innenstadt, so dass der Einzelhandel nicht unerheblich profitiert. Bis 2018 war der Verkaufsoffene Sonntag an das Stattfinden des Hamburger Fischmarktes gekoppelt.

Zeitraum: 11-12 Tage Dauer (je nach kalendarischer Situation) über 2 Wochenenden Ende April, ggfs. wird der 1. Mai integriert, wenn die kalendarische Situation dies anbietet. Beginn ist immer an einem Donnerstag.
Konzept: Flair des Original Hamburger Fischmarktes mit den Original-Händlern vom Fischmarkt in Hamburg-Altona. Marktschreier, hanseatische Erlebnisgastronomie und norddeutsche Shanties erzeugen Waterkant-Ambiente. Seit 30 Jahren geht der Hamburger Fischmarkt in Deutschland und teilweise ins benachbarte Ausland auf Reisen um dieses Flair zu transportieren und somit auch ein Stück weit Tourismuswerbung für Hamburg zu machen.


Für die Stadt Aschaffenburg entstehen durch die Veranstaltung keine Kosten. Im Gegenzug bekommt die Stadt ein fertiges Event, das in der Region intensiv beworben wird, zum Nulltarif.
Die WAGS mietete bisher jährlich neu die Fläche des Schloßplatzes inkl. der sog. Dreiecksfläche vom Liegenschaftsamt an. Auf der Fläche finden um die 23 Stände Platz.

Die Stadt Aschaffenburg erzielt Einnahmen in Höhe von 6.085,- € (inkl. Mwst.) in der Haushaltsstelle 88131415.

Für 2020 und Folgejahre bestehen keine vertraglichen Bindungen.


Infolge des Veranstaltungsortes Schloßplatz gibt es eine Flächennutzungskonkurrenz zwischen Hamburger Fischmarkt und Wochenmarkt. An vier Terminen jährlich musste bisher der Aschaffenburger Wochenmarkt deshalb die Ausweichfläche am oberen Schloßplatz nutzen. Kritik am Hamburger Fischmarkt wurde daher seitens der Wochenmarktbeschicker bereits bei einer Gesprächsrunde am 02.02.2015 laut. In einem Brief vom Juni 2019 bekräftigt die Initiative Wochenmarkt ihre Forderung nach einer räumlichen Verlegung des Hamburger Fischmarktes.

In seiner Vorstandssitzung am 18.02.2019 diskutierte der Förderverein Stadtmarketing über die Zukunft des Hamburger Fischmarktes. Diese Diskussion ergab kein einheitliches Meinungsbild. Die Qualität der Veranstaltung und der Nutzen für die Stadt wurden unterschiedlich bewertet. Einigkeit bestand jedoch darüber, die Veranstaltung aufgrund der vorhandenen Gästefrequenz nicht alternativlos zu streichen.

Zu möglichen Alternativen, die nicht zu einer Verlegung der Wochenmärkte führt, wurden umfangreiche Recherchen gemacht.
Grundsätzlich ist zu bemerken, dass die betreffende Jahreszeit stark witterungsunsicher ist. Ferner ist eine ebenso lange Veranstaltung aufgrund der Zielsetzung, den Wochenmarkt am Standort beizubehalten, konzeptionell kaum umsetzbar. Es gibt nur drei in Frage kommende Veranstaltungsblöcke (Samstagmittag – Dienstag; Mittwochmittag bis Freitag; Samstagmittag bis Dienstag). Der für Veranstaltungen wichtige Zeitraum Freitag – Sonntag durchgehend scheidet aus, es sei denn ein integratives Konzept würde gefunden.


Die Initiative Wochenmarkt wollte dazu ein Ideenpapier entwickeln. Dieses liegt jedoch noch nicht vor.


Es besteht seitens der Kongress- und Touristikbetriebe Kontakt zur Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), die die Messe „Land und Genuss“ in Frankfurt über ihr Tochterunternehmen, die agra Veranstaltungs GmbH, seit 10 Jahren veranstaltet.

Diese Messe ist Kombination aus den Trend-Themen „Landlust“, „Regionalität“ und „Freude am Gärtnern“. Themenwelten sind regionale Spezialitäten, Genuss vom Hof (Direktvermarkter), Bio-Lebensmittel, nachhaltige Ernährung, Vinothek & Spirituosen, Manufakturen, Foodtrucks & Street Food, BBQ (Grills und Zubehör), Landhaus – Landküche – Tischkultur, Garten – Pflanzen – Gartengeräte, Möbel & Accessoires, Kunsthandwerk, Landwirtschaft & Tiere, Wald & Wild, Outddor –Wandern – Angeln).

Das Konzept wird ab dem kommenden Jahr an anderen Orten adaptiert (Hamburg, Leipzig und Münster); ab 2021 soll es in Zusammenarbeit mit der Initiative Bayerischer Untermain auch in Aschaffenburg etabliert werden.

Erste konzeptionelle Ansätze würden den Wochenmarkt in die Veranstaltung integrieren, insofern erscheint dieses Format besonders interessant. Daneben wird die Stadthalle als Veranstaltungsort hinzugebucht. Eine Buchungsoption wurde für den 11. - 16. Juni 2021 angefragt (inkl. Auf- und Abbautag). Ab 2022 könnte diese Veranstaltung auch auf den traditionellen Fischmarkt-Termin gelegt werden.

.Beschluss:

  1. Der Sachstandsbericht wird zur Kenntnis genommen.
  2. Die Stadtverwaltung wird beauftragt,  Alternativen zum Hamburger Fischmarkt zu entwickeln.
  3. Für den 23.04.2020 – 03.05.2020 wird der Hamburger Fischmarkt genehmigt (Anlage 2).


II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja
nein

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja
nein
Es entstehen Folgekosten
ja
nein

Abstimmungsergebnis:
Einstimmig angenommen

Datenstand vom 24.01.2020 07:48 Uhr