Ausgangslage
Die Generalsanierung des Schlosses Johannisburg bedingt absehbar einen vollständigen Auszug der Museen der Stadt Aschaffenburg mit sämtlichen Ausstellungen, Depots und der Verwaltung. Dadurch ergibt sich mindestens für die Dauer der Sanierung, geschätzt etwa 2-3 Jahre, die zwingende Notwendigkeit zum Bau eines Ausweichdepots. Dies eröffnet zusätzlich auch die Chance, die jahrzehntelange Nutzung von verschiedenen Behelfsdepots und einer Mietliegenschaft außerhalb des Schlosses zu beenden und damit den Vorschlag des Museumsentwicklungsplanes (2003) über ein Zentraldepot umzusetzen.
Depot-Neubau
Der Stadtrat (Plenum) hat in seiner Sitzung am 15.07.2019 die Verwaltung beauftragt, die Variante Bau eines Depots im Eigentum der Stadt weiterzuentwickeln und dem Stadtrat zur Entscheidung vorzuschlagen.
- In einem Mengengerüst wurden alle Sammlungsbestände und Betriebsmittel der städtischen Museen erfasst (Joachim Huber, Fa. Prevart, Winterthur) und hinsichtlich einer anforderungsgerechten Aufbewahrung (Raumklimatisierung, Sicherheit, Nutzbarkeit, Logistik, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit) dargestellt.
- Die aktuelle Machbarkeitsstudie (Lars Klemm, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP) für drei Varianten eines modular zu verwirklichenden Depot-Neubaus beschreibt:
- eine kleine Variante (1) für die zwingend auszulagernden Bestände des Schlosses Johannisburg,
- eine mittlere Variante (2), die außerdem eine Aufgabe der Mietliegenschaft Depot Dyroffstraße ermöglicht,
- sowie eine große Variante (3), mit der alle Sammlungsbestände und Betriebsmittel an einem zentralen Ort bereitgestellt und genutzt werden können. Dies ermöglicht auch die Aufgabe von Mietliegenschaften sowie die Rückgabe der verschiedenen Behelfsdepots in städtischen Gebäuden. Als Voraussetzung für den Auszug aus dem Schloss Johannisburg sind für die minimale Variante (1) dringend die Entwurfsplanungen einzuleiten und Förderanträge zu stellen.
Zukünftige städtische Nutzung im Schloss Johannisburg
- Die Bayerische Schlösserverwaltung gesteht der Stadt Aschaffenburg ab der noch nicht ausgesprochenen Kündigung der Mietflächen einen Zeitraum von 2 Jahren bis zur vollständigen Beräumung zu. Die aktuelle Nutzungs- und Raumsituation im Schloss ist geprägt von der stark überholungsbedürftigen Dauerausstellung, unzureichenden raumklimatischen Bedingungen in der Ausstellung, fehlenden Raumfunktionen, akuter Raumnot in den Depots und der Verwaltung sowie der nicht möglichen Einhaltung der Arbeitsstätten-Richtlinien.
- Im Zuge der Sanierung des Schlosses soll
- die Dauerausstellung völlig neu konzipiert und um die Stadt- und Industriegeschichte ergänzt werden,
- durch Neustrukturierungen und Erweiterung der Verwaltungsräume die Raumnot behoben und
- die Funktion der Räume (Ausstellungsvorbereitung, Besprechungsraum, Bibliothek, Depot Graphik mit Vorlageraum) angepasst und ergänzt werden. Dies wird in enger Abstimmung mit der Bayerischen Schlösserverwaltung neu entwickelt und geplant.
- Um das Ziel einer bedarfsgerechten und nachhaltigen Nutzung des städtischen Schlossmuseums gemäß dem Anforderungsprofil zu erreichen, werden die skizzierten Lösungen unter bauaufsichtlichen, brandschutztechnischen und raumklimatischen Aspekten auf ihre Machbarkeit hin untersucht und nach Abstimmung mit der Bayerischen Schlösserverwaltung und einer Kostenermittlung als Entscheidungsgrundlage zum nächstmöglichen Zeitpunkt dem Stadtrat erneut vorgestellt.
In der Sitzung werden an Hand von Plänen weitere Informationen dargestellt.