Klima-Anpassungsstrategie Aschaffenburg 2021
Daten angezeigt aus Sitzung: 8. Sitzung des Stadtrates (Plenum), 14.06.2021
Beratungsreihenfolge
Gremium | Sitzung | Sitzungsdatum | ö / nö | Beratungstyp | TOP-Nr. | SP-Nr. |
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Stadtrat (Plenum) | 8. Sitzung des Stadtrates (Plenum) | 14.06.2021 | ö | Beschließend | 3 | PL/8/3/21 |
.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.
im Sinne von Senkung der THG (Treibhausgase).
Hintergrund:
Grundsätzlich behandelt dieser Beschluss ausschließlich den Bereich: Klima-Anpassung – und nicht den Bereich Klimaschutz (= Senkung der THG). Eine gemeinsame Schnittmenge wird aber die in der vorliegenden Klima-Anpassungsstrategie vorgesehene Stärkung des Stadtgrüns sein (Entsiegelung, Baumpflanzungen, Dach- und Fassadenbegrünung, Pflanzberatung…). Hier gilt die Regel: je mehr Blattgrün (Photosynthese), desto größer ist der CO2-Auszug.
Schwierig wird allerdings eine Klimarelevanz-Quantifizierung, obschon es auch dazu erste Methoden gibt (z.B. Infrarot-Kartierungen).
Hinweis: Als Stadtgrün im Sinne der vorliegenden Strategie gelten auch sämtliche Stadtwälder im Außenbereich!
(zuletzt Stadtratsbeschluss 2019-01 Klima-Anpassungsstrategie / Haushaltsplanung)
Die Klimapolitik beinhaltet sowohl den Bereich Klimaschutz – als auch die Klima-Anpassung. Dies gilt international als auch für Kommunen. Der Bereich Klimaschutz ist bis dato eher etabliert – doch nun gilt es parallel für beide Bereiche der Klima-Politik, dass ein deutlich gesteigertes Engagement erforderlich wird.
Im Bereich Klimaschutz wurde die Stadt Aschaffenburg schon sehr früh aktiv:
(1995: -Eintritt in das Klimabündnis, -Einstellung eines Energiebeauftragten, -erste CO2-Bilanz, -erster Energiebericht).
Seit 2011 gibt es die intensivierte regionale Zusammenarbeit: „Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept“ mit beschlossenen Teilzielen und rd. 50 Projekten (Wärmedämmprogramm, Blockheizkraftwerke, E-Mobilität, Photovoltaik-Anlagen, Thermografie-Spaziergänge, nachhaltige Bebauungspläne, Passivhausprojekte, LED-Umrüstung, Nachwärme in städtische Gebäude, Solarthermie-Programm, Messen, Energie- und Förderberatung, Etablierung der Verbraucherzentrale, Wärmerückgewinnung, Architekten-Fachtagungen, Kino-Klimaschutz-Clips, Solarkataster, … u.v.w.m.).
Warum benötigt Aschaffenburg eine Klima-Anpassungsstrategie?
Auch bei fortschreitendem Klimawandel wird Aschaffenburg besonders lebenswert bleiben, es wird aber Auswirkungen haben. Daran müssen sich auch die Zukunftsplanungen der Stadt Aschaffenburg orientieren. Eine abgestimmte Klimaanpassungsstrategie ist dazu aber wichtig.
Klima-Anpassungsstrategie Aschaffenburg 2021:
Der Stadtrat nimmt den Abschlussbericht zum Beteiligungsprozess
„Klima-Anpassungsstrategie Aschaffenburg 2021“ zustimmend zur Kenntnis.
Die Klima-Anpassungsstrategie Aschaffenburg 2021 wurde gemäß Beschlusslage (Stadtrat 2018/12 + 2019/09 – siehe Tabelle unten) nach dem offizielle EU-Standard für Kommunen erstellt: SECAP (Sustainable Energy and Climate Action Plan bzw. Aktionsplan für nachhaltige Energie und Anpassung an den Klimawandel).
Diese Vorgehensweise beinhaltet einen öffentlichen Beteiligungsprozess mit wissenschaftlicher Begleitung:
Das Projekt wurde nicht gefördert (Prüfauftrag gemäß Stadtratsbeschluss): das letztlich genau passende Förderprogramm des Freistaates kam erst lange nach dem Prozess-Start von Aschaffenburg.
20.07.: Stadtentwicklung & Gesundheit (18 bis 20:30 Uhr)
22.07.: Wasser & Infrastruktur (15 bis17:30 Uhr)
Workshop-Gruppen für drei Handlungsfelder - offener Ausklang
Beschluss: Kenntnisnahme und Start der Umsetzung
Für Aschaffenburg sind dies zum Beispiel:
- lange, schwierige Trockenperioden wirken auf Felder, Gärten, Parks, Wälder und Bäche,
- weiter fallende Grundwasserpegel bei Brunnen und in den Wäldern,
- Überschwemmungsgefahr am Main und auch an kleinen Bächen,
- Überflutungsgefahr auch abseits der Gewässer bei heftigem, kurzem Starkregen,
- einwandernde Arten – darunter auch Krankheitsüberträger,
- belastende Hitzenächte (Tropennächte), auch über längere Zeiträume,
- und weitere Erscheinungen …
Steckbriefe: In den besonders empfindlichen Handlungsfeldern beschreiben insgesamt 15 Steckbriefe die möglichen nächsten Schritte und die grundsätzlichen Instrumente zur Anpassung an die Klimaveränderung. Dort stehen auch erste Maßnahmenvorschläge – weitere werden im Umsetzungsprozess erarbeitet werden müssen.
Die Stadtverwaltung wird beauftragt unverzüglich geeignete Organisationsstrukturen zur Umsetzung der Klima-Anpassungsstrategie einzurichten
(Kapitel 9.1. der Strategie – S.301 ff)
Gemäß den EU-Empfehlungen für Kommunen ist für die Umsetzung der Klima-Anpassungsstrategie eine Organisationsform einzurichten, die sowohl eine horizontale, als auch vertikale Vernetzung bietet.
Insbesondere in den Steckbriefen enthält die Klima-Anpassungsstrategie auch Umsetzungsempfehlungen. Diese werden alle auf Umsetzbarkeit geprüft und im Rahmen des Berichtswesens dem Stadtrat vorgestellt.
(Auszüge aus Kapitel 10 der Strategie)
Die Verankerung der Klima-Anpassung im Verwaltungshandeln ist wichtig um den Stellenwert der Aktivitäten zu erhöhen. Die Umsetzung der Klima-Anpassungsstrategie ist ein Kraftakt, der ohne zusätzliche personelle Ressourcen nicht zu stemmen sein wird.
Zur Umsetzung der Klima-Anpassungsstrategie wird für erste Maßnahmen eine Haushaltstelle mit zunächst 10.000 [€/a] eigerichtet. Über den Einsatzbereich entscheidet die zu errichtende „Arbeitsgruppe Klima-Anpassung“. Denkbar sind z.B. Projektleistungen von NGO’s. Größere Maßnahmen werden einzeln mit dem Stadtrat abgestimmt (Beschluss Punkt.4, Satz 2 bis 3)
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.Beschluss:
Der Stadtrat nimmt den Abschlussbericht zum Beteiligungsprozess
„Klima-Anpassungsstrategie Aschaffenburg 2021“ zustimmend zur Kenntnis.
Die Stadtverwaltung wird beauftragt unverzüglich geeignete Organisationsstrukturen zur Umsetzung der Klima-Anpassungsstrategie einzurichten.
Der Stadtrat stimmt den im Rahmen des öffentlichen Beteiligungsprozesses „Klima-Anpassungsstrategie“ herausgearbeiteten Leitsätzen und den Leitlinien zu.
Zur Umsetzung der städtischen Maßnahmen im Rahmen der „Klima-Anpassungsstrategie“ wird ein für Kommunen geeignetes Controlling-System und Berichtswesen nach Vorbild des EU-Standards SECAP aufgebaut und kontinuierlich umgesetzt.
Insbesondere in den Steckbriefen enthält die Klima-Anpassungsstrategie auch Umsetzungsempfehlungen. Diese werden alle auf Umsetzbarkeit geprüft und im Rahmen des Berichtswesens dem Stadtrat vorgestellt.
Der Stadtrat nimmt auch den für die Umsetzung erforderlichen personellen Mehraufwand zustimmend zur Kenntnis. Der Stadtrat beschließt die Schaffung einer Vollzeitstelle „Klima-Anpassungsmanagement“, gemäß den Empfehlungen der gutachterlichen Strategie.
Zur Umsetzung der Klima-Anpassungsstrategie wird für erste Maßnahmen eine Haushaltstelle mit zunächst 10.000 [€/a] eingerichtet. Größere Maßnahmen werden einzeln abgestimmt
(siehe Beschluss Pkt.4,Satz 2 bis 3).
in den Begründungen
(Nationale Klimaschutz-Initiative - Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)
Abstimmungsergebnis:
Dafür: 35, Dagegen: 4