1. Sachstand und Anlass
Die Übergangskonstruktion auf der Nord-Ost-Seite (innerstädtische Seite) ist seit dem Jahr 1984 nicht mehr ausgetauscht worden.
Übergangskonstruktionen überbrücken den Bereich zwischen Brücken und festen Fahrbahnen.
Sie gleichen die Bewegungen von Kräften aus, die auf die gesamte Brückenkonstruktion wirken. Diese Bewegungen der Brücke entstehen durch Temperaturschwankungen und eine hohe Verkehrsbelastung. Sie können je nach Brücke wenige Millimeter bis hin zu einem Meter reichen. Fahrbahnübergänge sind aus Stahl und müssen regelmäßig, je nach Verkehr etwa alle 25-30 Jahre, getauscht werden. So wird die notwendige Beweglichkeit der Dehnfugen, die Bausubstanz der Brücke selbst und somit die Verkehrssicherheit gesichert. Die relativ lange Lebensdauer ist zum Großteil der guten Pflege durch den Bauhof der Stadt zuzuschreiben.
2. Projektbeschreibung
Zunächst wurde ein Fachingenieur mit der Untersuchung und Feststellung des tatsächlichen Zustands der Übergangskonstruktion beauftragt. Sein Urteil lautete, dass die Konstruktion nicht mehr in einem befriedigenden Zustand ist. Die vorhandenen Schäden sind teilweise fortgeschritten, was zum einen auf die Bauart, zum andern auf die Lebensdauer der Konstruktion zurückzuführen sei. Eine Instandsetzung sei weder wirtschaftlich noch technisch vertretbar.
Das Büro Fischer aus Würzburg wurde mit der Planung des Austausches beauftragt. Die Planung gestaltete sich schwierig, weil Planunterlagen fehlten und nur durch Aufnahme der örtlichen Gegebenheiten Stück für Stück Klarheit geschaffen wurde.
Nun liegt die Vorplanung vor. Die neue Übergangskonstruktion wird eine mehrprofilige, lärmgeminderte Lamellen-Dehnfugenkonstruktion werden. Die Planung erforderte eine Sonderkonstruktion, weil zum einen sehr viele Leitungen im Bereich des Widerlagers angeordnet sind und zum anderen geometrische Randbedingen vom Standardfall abweichen.
Die technische Bearbeitung für den Bieter erfordert einen Vorlauf von 6 Monaten. Hierin sind Werksplanung mit Prüfung durch den Auftraggeber bzw. Fachingenieur, Zulassung im Einzelfall und Produktion der Konstruktion enthalten. Für die Dauer der Bauzeit von ca. 6-8 Wochen muss die Brücke vollgesperrt sein. Eine Behelfsumleitung für Fußgänger ist zu errichten. Die Arbeiten sind so zu planen, dass die notwendigen Abdichtungsmaßnahmen temperaturbedingt in die Zeit von Mai bis Oktober fallen. Somit muss die Ausschreibung zügig erfolgen um die Arbeiten Mitte 2022 durchführen zu können.
3. Kosten
Kostenschätzung
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Übergangskonstruktion
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240.000 €
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Massivbau, Anpassungen ect.
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110.000 €
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Verkehrssicherung
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10.000 €
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Kleinleistungen ect.
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20.000 €
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Summe netto
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380.000 €
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BNK 20 %
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76.000 €
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Summe
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456.000 €
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MwSt.
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86.640 €
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Gesamt brutto
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542.640 €
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Die reinen Baukosten werden vom Büro mit 452.200 € brutto geschätzt. Alle Preise sind nach derzeitigem Preis- und Verfahrensstand vom Ingenieurbüro ermittelt. Die Kosten sind gemäß Index- und Marktpreisveränderungen fortzuführen. Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Kosten vom derzeitigen Kostenstand abweichen können.
4. Finanzierung und Umsetzung
Im Haushalt 2021 sind 450.000 € für das Projekt auf der Haushaltstelle 1.6300.9500 vorgesehen. Diese Mittel werden in Abstimmung mit der Kämmerei im Nachtragshaushalt in eine Verpflichtungsermächtigung umgeschichtet, da diese zwar für die Vergabe der Bauleistungen benötigt, aber erst im Jahr 2022 kassenwirksam werden.
Die Anpassung der Haushaltsmittel auf das Submissionsergebnis muss dann ggf. im Haushalt 2022 erfolgen. Ca. 40.000 EUR brutto an Ingenieurhonoraren wurden bereits verbucht.
5. Empfehlung und weiteres Vorgehen
Nach Zustimmung des Planungs- und Verkehrssenates zur Vorplanung wird die Planung vertieft und die Ausschreibung der Maßnahme vorbereitet. Mit dem Prüflauf des Leistungsverzeichnisses kann der Bau- und Finanzierungsbeschluss im Stadtrat herbeigeführt werden. Im Anschluss erfolgen die Ausschreibung und eine Vergabe der Bauleistungen. Die bauliche Umsetzung wird im Jahr 2022 erfolgen.