Bau einer Wasserstofftankstelle an den Verkehrsbetrieben
Bereits seit vielen Jahren wird Wasserstoff im Wasserwerk zur biologischen Denitrifikation (Entfernung von Nitrat aus dem geförderten Grundwasser) genutzt. 150.000 Menschen in der Region können so mit denitrifiziertem Trinkwasser versorgt werden. Hierfür werden jährlich 30.000 kg H2 als Nährstoff für die Mikroorganismen der biologischen Denitrifikation eingesetzt. Aschaffenburg hat somit bereits seit langem einen Bezug zu Wasserstoff hergestellt.
Dieses Gas soll nun auch für den Antrieb von schweren Nutzfahrzeugen genutzt werden um diese zu Dekarbonisieren.
Gründe hierfür sind:
- CO2 Einsparungen bei schweren Nutzfahrzeugen und Bussen
Schwere Nutzfahrzeuge haben im städtischen Straßenverkehr den höchsten Treibstoffverbrauch pro Fahrzeug. Somit haben Sie den höchsten CO2-Ausstoß der städtischen Flotte. Durch den Einsatz von grünem Wasserstoff kann dieser vermieden werden und die Gesamtbilanz verbessert sich.
- Luftreinhaltung (Grenzwertüberschreitungen in mehreren Straßenabschnitten)
Auch wenn schwere Nutzfahrzeuge nur kurzzeitig in den belasteten Straßenabschnitten unterwegs sind, kann die Hintergrundbelastung der Schadstoffe gesenkt werden. Damit haben sie auch indirekt Einfluss auf die Schadstoffbelastung in den hauptbelasteten Straßen. Die Busse hingegen nutzen die betroffenen Gebiete besonders häufig und können einen wesentlichen Beitrag zur Senkung der Schadstoffe beitragen.
Die Stadt Aschaffenburg hat einen Lärmaktionsplan ausgearbeitet. Dieser empfiehlt aus Lärmminderungssicht Elektromobilität für den Ver- und Entsorgungsverkehr.
Um die aufgezeigten Punkte erreichen zu können ist eine Wasserstofftankstelle notwendig um die Betankung gewährleisten zu können.
Die Wasserstofftankstelle in der aktuellen Dimensionierung kann jährlich bis zu 255 Tonnen Wasserstoff bereitstellen. Dies entspricht der Menge von ca. 2.500.000 L Diesel und einer CO2 Einsparung von ca. 6770 to pro Jahr. Dies bei einer Druckstufe von 350 oder 700 bar.
Mit der Wasserstofftankstelle soll in der Region bayerischer Untermain dem Henne-Ei Problem bei der Wasserstoff-Problematik ein Ende bereitet werden. Die Stadtwerke möchten den lokalen Unternehmen mit der Wasserstofftankstelle die Möglichkeit geben, emissionsfreie Nutzfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb anzuschaffen. Bei ersten Wasserstoffworkshops ist die Nachfrage hierfür ersichtlich geworden.
Die Kosten der Wasserstofftankstelle belaufen sich auf ca. 2.400.000 €. Über ein Förderprogramm können 1.600.000 € beschafft werden. Somit wird das Projekt ca. 800.000 € kosten. Diese Summe ist bereits im Wirtschaftsplan der Stadtwerke für 2021 vorgesehen.