Seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres sind im Amt für soziale Leistungen zwei Streetworkerinnen in der aufsuchenden Sozialarbeit mit insgesamt 0,8 Vollzeitstellen tätig.
Die aufsuchende soziale Arbeit der Stadt Aschaffenburg setzt sich zusammen aus den Bereichen Streetwork, dem unterstützenden Wohnen sowie dem Übergangsmanagement Wohnen.
Sie zeichnet sich aus durch ihre Prozesshaftigkeit und Zieloffenheit, welche sich stets an den individuellen Lebenslagen der Betroffenen und den damit einhergehenden Ressourcen, Bedarfen und Entwicklungen orientiert. Streetwork zeichnet sich durch ein andauerndes Kontakt- und Hilfeangebot an Personen aus, welche sich in schwierigen Lebenslagen befinden und von anderweitigen Einrichtungen und Hilfeangeboten nur bedingt erreicht werden.
Die gesetzlichen Grundlagen der aufsuchenden Sozialarbeit finden sich in §§ 67 f. SGB XII. Für die Streetworkarbeit mit Jugendlichen ergibt sich die gesetzliche Grundlage innerhalb des Kinder- und Jugendhilferechts aus § 13 SGB VIII.
Die Tätigkeit der Mitarbeiterinnen richtet sich an Menschen in sozialen Schwierigkeiten und geht parallel mit der Zuständigkeit des Amtes für soziale Leistungen der Stadt Aschaffenburg einher. Die vornehmliche Zielgruppe umfasst damit ältere Menschen, Menschen mit Behinderung, obdach- oder wohnungslose Menschen, sowie Menschen mit psychischer und/oder Abhängigkeitserkrankung im Stadtgebiet. Die Hilfe richtet sich dabei an Menschen, die von oben benannten Lebensverhältnissen und sich den daraus möglicherweise ergebenden Schwierigkeiten direkt betroffen sind aber auch an diejenigen, die von solchen bedroht. In ihrer täglichen Arbeit konnten die Mitarbeiterinnen bereits feststellen, dass in der Stadt Aschaffenburg auch bei jungen Menschen unter 27 (Zuständigkeit der Jugendhilfe) ein Bedarf an aufsuchender Sozialarbeit besteht. Im Unterschied zu den Bedarfen der oben genannten Zielgruppe liegen jedoch die Bedarfsschwerpunkte an anderen Stellen. Junge Menschen haben einen Bedarf an niedrigschwelliger Unterstützung insbesondere etwa beim Start ins Leben, dem Nachholen von Entwicklungsschritten, etc. Die Schaffung von entsprechenden Angeboten und Ansprechpartnern für junge Menschen erscheint daher geboten.
Wesentlicher Bestandteil der aufsuchenden Arbeit, um die Lebenssituation obdachloser Menschen im Sozialraum zu verbessern, ist die Netzwerkarbeit und die Kooperation mit stadtinternen Institutionen und freien Trägern. Die städtische Streetworkarbeit ist daher auch als wichtige Schnittstelle anzusehen.
Die Streetworkerinnen sind regelmäßig in den Einrichtungen des örtlichen Hilfesystems anwesend, um einen niedrigschwelligen Zugang zu gewähren und ihre Unterstützung anzubieten.
Durchschnittlich betreuen die Mitarbeiterinnen etwa 20 Fälle im Monat.
Die Streetworkerinnen des Amtes für soziale Arbeit werden dem Jugendhilfeausschuss in der Sitzung am 07.07.2022 über ihre bisherigen Erfahrungen und ihre Tätigkeit berichten.