Sachstand
Die Stadt Aschaffenburg setzt das Radverkehrskonzept von 2015 sukzessive um. Dabei sind die radial zum Zentrum führenden Radhauptrouten aus den Stadtteilen und den Nachbarkommunen besonders wichtig, denn diese haben die höchste Priorität im Alltagsradverkehr.
Für die Alltagsroute nach Stockstadt gibt es großflächige Einschränkungen durch den Hafen und den Landschaftspark Schönbusch. In beiden ist Radfahren nicht gestattet oder erwünscht. Somit bleibt als direkte Verbindung in Richtung Stockstadt ausschließlich die Darmstädter Straße als mögliche Radhauptroute übrig. Als B 26 befindet sich diese in der Straßenbaulast des Staatlichen Bauamts Aschaffenburg (StBA AB).
Innerhalb der Ringstraße hat die Stadt Aschaffenburg die Bedingungen für Fuß- und Radverkehr in 2022 deutlich verbessert. Ebenfalls in 2022 wurde seitens des StBA AB mit dem Bau des neuen Geh- und Radweges an der B 26 im Bereich des Hafens begonnen. Die Beleuchtung dieses Abschnitts im Hafenbereich wurde von der Stadt Aschaffenburg als Radverkehrsmaßnahme finanziert. Noch keinen straßenbegleitenden Geh- und Radweg gibt es aktuell zwischen Westring und der Zufahrt zum Landschaftspark Schönbusch auf Höhe des Autohauses Fischer (Hsnr. 102).
Für 2023 ist nun seitens des StBA AB vorgesehen, auch zwischen dem Westring und dem Auweg einen Geh- und Radweg zu bauen. Dieser wird die bestehende Netzlücke deutlich reduzieren können und am Stadion Schönbusch bzw. am Auweg anschließen. Der Weg wird dann nach seiner Umsetzung auch die Funktion als Radhauptroute 1. Ordnung übernehmen. In der Gesamtbetrachtung wird die Nutzung des neuen Weges wesentlich attraktiver sein als die Durchfahrung des Stadtteils Leider, wie es im Radverkehrskonzept von 2015 noch auf einer unkomfortablen und umwegigen Route vorgesehen ist. Aus diesem Grund wird auch vorgeschlagen, das Radverkehrsnetz aus 2015 für diesen Abschnitt zu aktualisieren und den Neubau des Geh- und Radweges entlang der B 26 zukünftig als Radhauptverbindung 1. Ordnung im Alltagsradverkehr zu definieren.
Beschreibung der Neubaumaßnahme durch das Staatliche Bauamt Aschaffenburg
Der zwischen Auweg und Stadion geplante Geh- und Radweg entlang der B 26 hat eine Gesamtlänge von ca. 750 m. Beginnend im Bereich der Querungshilfe am Auweg mit Anschluss an die Unterführung der B 26 in Richtung Leider verläuft der Radweg parallel zur Bundesstraße und mündet in Nähe des Stadions in die Zufahrt zur Gartenanlage „Schönbusch“.
Der Geh- und Radweg wird zukünftig als Radhauptroute im bayerischen Radwegenetz geführt. Im Radwegenetz der Stadt Aschaffenburg ist er als Hauptroute 2. Ordnung klassifiziert, soll jedoch zur Hauptroute 1. Ordnung aufgestuft werden.
Der Geh- und Radweg wird daher mit einer Breite von 3,50 hergestellt. Um die Standsicherheit der vorhandenen Pappeln neben der Bundesstraße 26 zu gewährleisten, ist der Radweg ca. 5 m von denen abgerückt. Zwischen den Pappeln und dem Geh- und Radweg wird noch eine Hecke gepflanzt. Diese entspricht der Vorentwurfsplanung des Ingenieurbüros KuBuS von 2019.
Die Stadt Aschaffenburg wünscht auch in diesem Abschnitt der B 26 als Hauptroute 1. Ordnung nach dem Radverkehrskonzept eine Beleuchtung des Geh- und Radweges. Diese wird analog der bereits umgesetzten Beleuchtung im 2022 fertiggestellten Abschnitt der Darmstädter Straße im Bereich des Hafens vorgesehen und ist im Regelquerschnitt dargestellt. Im Leitungsgraben der Straßenbeleuchtung wird auf Wunsch der Stadt Aschaffenburg ein zusätzliches Leerrohr für eine spätere Nachrüstung eines Steuerkabels für eine Ampelkoordinierung verlegt.
Im Anhang sind die entsprechenden Lagepläne und der Regelquerschnitt mit allen relevanten Details beigefügt.
Kosten
Die Baukosten des Weges übernimmt das Stattliche Bauamt als Straßenbaulastträger der B26. Die Kosten der Beleuchtung des außerörtlichen Geh- und Radweges muss die Stadt Aschaffenburg übernehmen. Diese werden aber voraussichtlich nicht vor 2024 kassenwirksam.
Empfehlung der Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung begrüßt das Bauvorhaben und wird die Umsetzung aktiv unterstützen. Es ist ein weiterer Baustein für eine attraktive und durchgängige Geh- und Radwegeverbindung an der Darmstädter Straße / B 26 in Richtung Stockstadt. Nach der Neugestaltung der Darmstädter Straße innerhalb der Ringstraße in 2022 wird eine attraktive und komfortable Verbindung bis zum Auweg fortgesetzt und die bestehende Netzlücke wird deutlich verkleinert.
Nach Abschluss der Neugestaltung der B 26 im Bereich des Hafens verbleibt nur noch die Lücke zwischen dem Auweg und der Zufahrt zum Park Schönbusch auf ca. 600 m. Hier sind allerdings die Überquerung der Hafenbahn und ein Brückenneubau erforderlich. Da bislang noch unklar ist, ob die Hafenbahn elektrifiziert wird, kann auch noch keine Planung für diese Netzlücke aufgenommen oder beauftragt werden. Denn die Frage der Elektrifizierung der Hafenbahn beeinflusst die erforderliche Höhe des Bauwerks maßgeblich und damit auch die Lage und Höhendifferenz von Rampen sowie die Lage eines Geh- und Radweges.
Angaben zur Klimawirkung
Die Radverkehrsförderung und der Ausbau der Geh- und Radwege zur Erhöhung des Radverkehrsanteils am Verkehrsgeschehen hat grundsätzlich eine hohe Klimawirkung. Die Trasse an der B 26 entlang der Darmstädter Straße in Richtung Stockstadt hat als alleinige Verbindung eine äußerst hohe Bedeutung für den Alltagsradverkehr und damit ein sehr enormes Einsparpotenzial an klimawirksamen Gasen. Dementsprechend ist der Neubau des Fuß- und Radweges als sehr klimarelevant einzuschätzen.