Die Gesamtabfallmenge aus kommunalen Sammlungen in der Stadt Aschaffenburg nahm im vergangenen Jahr um 2030 t ab.
Im letzten Jahr wurden 13.123 t Abfall aus Aschaffenburg im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt verbrannt und 303 t auf den Deponien Rothmühle und Wirmsthal abgelagert; die Differenz zur erfassten Abfallmenge ergibt sich durch die Veränderung der Lagermenge auf der Müllumladestation der GBAB. Im Vergleich zum Jahr 1989 beträgt die Restmüllmenge heute noch ca. 17,1 % (vgl. Anlage 1).
Bereich Hausmüll/kommunale Sammlungen:
Die Menge der zu verwertenden Abfälle nahm im vergangenen Jahr um 1.770 t auf 22.616 t ab (vgl. Anlage 2).
Zu nennenswerten Steigerungen kam es lediglich bei Glas um 240 t. Nennenswerte Rückgänge ergaben sich bei Papier um 443 t, bei Kunststoffen/Verbunden um 130 t, bei Holz um 267 t und witterungsbeding bei Grünabfällen um 103 t und bei Bioabfällen um 872 t. Mit der neuen Wertstofffraktion von 60 kg Brillen konnte durch die Organisation Brillen ohne Grenzen ca. 1.200 Menschen zu einer besseren Teilnahme am Leben und Arbeiten verholfen werden. Intensiviert wurde zum Jahresende die Sammlung von Speisefett und-öl mit dem kostenlosen Öli-Sammeleimer für Bürgerinnen und Bürger.
Im Bereich der Schadstoffsammlung lag die Erfassungsmenge bei 66 t. Der eingeschlagene Weg der stationären Schadstofferfassung im Recyclinghof Fürther Straße bewährt sich und wird von den Bürgern und Gewerbebetrieben sehr gut angenommen.
Die Bedeutung der beiden Recyclinghöfe als Möglichkeit, wo Bürger und gewerbliche Anlieferer nahezu alle Abfälle abgeben können, bewegt sich trotz der Corona-bedingten Einschränkungen auf stabil hohem Niveau (vgl. Anlage 3). 149.328 Anlieferer nutzten dieses komfortable Entsorgungsangebot im vergangenen Jahr und lieferten jeweils durchschnittlich 66,15 kg Abfälle an (139,0 kg/Ew*a).
Die bisher als nicht verwertbar bezeichnete Menge an Haus- und Sperrmüll nahm um 260 t ab. Die direkt an der Müllumladestation angelieferte Gewerbeabfallmenge ging um 138 t zurück (vgl. Anlage 1).
Erhebliche Aufwendungen verursachen weiterhin die wilden Abfallablagerungen im Stadtgebiet. 1 bis 2 Mitarbeiter sammeln ganzjährig ca. 150 - 200 t Abfall ein. Sofern Hinweise auf den Abfall-erzeuger gefunden werden, erhält dieser unmittelbar eine Rechnung und der Vorfall wird zur Anzeige gebracht.
Die Gesamtabfallmenge (Abfälle zur Verwertung und zur Beseitigung) im Hausmüllbereich nahm im vergangenen Jahr um 2.030 t ab. Neben dem deutlichen Rückgang bei Bio- und Grünabfällen um 975 t aufgrund der Trockenheit im Sommer ist ein Großteil der Rückgänge höchstwahrscheinlich auf die verstärkten Aufräum- und Heimwerkeraktivitäten während der Corona-Pandemie im Vorjahr zurückzuführen.
Die Verwertungsquote im Hausmüllbereich liegt bei 67,4 % (2021 ca. 68,5 %, 1991 ca. 40 %). Unter Berücksichtigung der Schlacke- und Altmetallverwertung im GKS beträgt die Verwertungsquote ca. 80 %. Nach der Definition des am 01.06.2012 in Kraft getretenen Kreislaufwirtschaftsgesetzes gilt auf Grund des hohen energetischen Wirkungsgrades des GKS von 63,4 % inzwischen auch der verbrannte Haus- und Sperrmüll als energetisch verwertet, wodurch sich eine Verwertungsquote von 99,1 % errechnet.
Kommunale Abfälle
In erheblichem Umfang konnten insgesamt 12.346 t kommunale Abfälle (Grünabfall, Papierkorbabfälle, Rechengut aus dem Klärwerk, Straßenkehricht, Sinkkasteninhalte, Sandfanggut und Klärschlamm) einer Verwertung zugeführt werden (vgl. Anlage 4).
Der kommunale Klärschlamm wird nach der Trocknung in der Klärschlammtrocknungsanlage ebenfalls einer energetischen Verwertung im GKS zugeführt und ersetzt dort Steinkohle.
Recyclinghofladen
Der Umsatz der Recyclinghofläden konnte sich fast auf das Vor-Corona-Niveau um 12.019 € auf 166.193 € erholen. Nach wie vor bestätigt das hohe Niveau und die Kundenzufriedenheit diesen seit 17 Jahren beschrittenen Weg, bei dem
- tatsächliche Abfallvermeidung erfolgt
- Bürger mit knappem Budget sich Dinge anschaffen können, die sonst nicht leistbar wären
- und der Abfallgebührenhaushalt durch vermiedene Entsorgungskosten und zusätzliche Einnahmen doppelt entlastet wird
Entsorgungssystem und Gebühren
Zu Recht werden von Bürgern und Gewerbebetrieben neben dem Leistungsumfang und dem Service vor allem auch die Gebührenhöhe kritisch betrachtet.
2021 mussten die Abfallentsorgungsgebühren in der Stadt Aschaffenburg um durchschnittlich 5,9 % erhöht werden und liegen damit noch knapp unter den bis vor 15 Jahren geltenden Gebühren.
Den bisherigen Erfolg hoher Recyclingquoten bei hohem Servicestandard und moderaten Gebühren verdanken wir vor allem der Bereitschaft fast aller Bürger, sich an diesem etablierten System praktizierten Umweltschutzes aktiv zu beteiligen und nur mit deren Beteiligung werden auch die zukünftigen Herausforderungen bewältigt werden können. Das weltweite Reduktionspotential der Abfallwirtschaft beträgt ca. 2,8 Mrd. t CO2-Äquivalente bei einem gesamten CO2-Ausstoß von 38 Mrd. Tonnen (2021).